„Aufzugeben war keine Option“

111 Kilometer, 8450 Höhenmeter: Extremläufer Gerhard Unger hält trotz großer Hitze durch

Gerhard Unger blieb trotz aller Strapazen bester Dinge und erreichte das Ziel. Foto: privat

Gerhard Unger blieb trotz aller Strapazen bester Dinge und erreichte das Ziel. Foto: privat

(stg). Ein Blick auf das Höhenprofil des X-Alpine-Ultratrail-Laufs mit Start und Ziel in Verbier reicht dem Durchschnitts- und erst recht dem Sofasportler, um entgeistert abzuwinken und sich die Frage zu stellen: Wer tut sich diese Tortur über sieben Alpengipfel der Schweiz mit 111 Kilometern und 8450 Höhenmetern an? Die Antwort: Immerhin 555 Extremsportler – unter ihnen auch wieder Gerhard Unger aus Heiningen, der schon reichlich Erfahrung in diesem Bereich gesammelt hat.

Der Startschuss fiel um drei Uhr in der Nacht, mit einem 2826 Meter hohen Gipfel wartete der steilste Anstieg gegen Ende des ersten Renndrittels. Im Laufe des Tages war es dann neben der ohnehin alles abverlangenden Route über Stock und Stein vor allem die Hitze, die den Athleten zu schaffen machte. „Wir hatten bis zu 38 Grad“, berichtet der 54-Jährige, für den es bereits der fünfte Start in Verbier war und für den dieser Wettkampf häufig nur der Vorbereitung auf noch härtere Herausforderungen diente. „Dieses Mal war es aber ein echter Hardcore-Lauf“, sagt Unger mit Verweis auf die Witterungsbedingungen.

Von den 555 Teilnehmern aus über 40 Nationen strichen 221 unterwegs die Segel. Entweder weil sie einfach nicht mehr konnten oder weil sie die äußerst strengen Zwischenzeiten, die von den Organisatoren vorgegeben wurden, auf Dauer nicht einhalten konnten. Auch für den Backnanger war das kein Zuckerschlecken, „zweimal habe ich es um Haaresbreite gerade noch geschafft“, aber letztlich kämpfte er sich durch. Und das trotz des lädierten Knöchels, den er sich bei einem frühen und heftigen Sturz zugezogen hatte. „Aufzugeben war keine Option“, betont Unger, der bei Kilometer 43 auf den erschöpften Burkhard Giersberg traf. Der mit Motivationskünsten gesegnete Schwabe und der mit taktischen Fähigkeiten ausgestattete Saarländer machten gemeinsame Sache.

Gerhard Unger erreichte das Ziel nach 32:58,57 Stunden und belegte damit den 39. Platz in der M 55. Die Hauptsache war allerdings, überhaupt durchzuhalten.

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Erstellt:
13. Juli 2019, 11:30 Uhr

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