Aus dem Laufcupfinale wird ein Einzelevent

Von Steffen Grün

„Den Volksläufern winkt ein goldener Oktober“, titelte unsere Zeitung am 4. August. Das spielte darauf an, dass zwar der Laufcup Schwäbisch-Fränkischer Wald zum zweiten Mal nach 2020 abgesagt worden war, dass aber alle Beteiligten an der Viererserie eine Einzelveranstaltung in rascher Folge planten. Nur Welzheim wackelte noch. Das ist knapp drei Monate her und mittlerweile ist klar: Es hat nicht wie erhofft geklappt. Die Macher in Welzheim, Auenwald und Neuhütten winkten nacheinander ab. Ihnen war der Aufwand, um den Vorgaben in Coronazeiten gerecht zu werden, zu groß. Übrig geblieben ist nur der Aspacher Volkslauf am kommenden Samstag, mit dem die Murrtal- Runners den Ausdauerathleten in der Region neben dem Bottwartal-Marathon einen der seltenen Wettkämpfe in den vergangenen Monaten bieten wollen. Wir beantworten im Vorfeld die wichtigsten Fragen.

Wie viele Sportler werden erwartet? „Bislang haben sich etwa 80 Läufer angemeldet“, zog Matthias Nothstein am gestrigen Nachmittag eine Zwischenbilanz. „Ein Wert, der noch Luft nach oben lässt“, fügte der Vorsitzende der Murrtal-Runners hinzu. Er geht allerdings auch davon aus, dass die Teilnehmerzahl in den kommenden Tagen noch steigt, weil sich erfahrungsgemäß viele Läufer erst auf den letzten Drücker zu einem Start entschließen. Verdient hätten es die Macher allemal, wenn am Ende doch eine deutlich dreistellige Marke erreicht werden würde. Es wäre der Lohn für den Mut, den Aspacher Volkslauf nach der coronabedingten Absage im vergangenen Jahr jetzt zum 24. Mal anzubieten, auch wenn es wegen der nach wie vor nicht ausgestandenen Pandemie nur als abgespeckte Variante und mit Vorsichtsmaßnahmen möglich ist. Die Wettervorhersage ist ein gutes Argument fürs Mitmachen, denn es wird bestes Läuferwetter erwartet. Es soll trocken bleiben und die Sonne rauskommen, die Temperaturen bei etwa 15 Grad Celsius liegen und allenfalls eine mäßige Brise wehen.

Welche Läufe sind im Angebot? Der Plural ist anders als in normalen Zeiten eigentlich fehl am Platze, denn es gibt nur ein Rennen – und zwar das über 10 Kilometer. Die halbe Distanz, die zum Beispiel für die Einsteiger in der Laufend-BKZ-Trainingsgruppe eine gern genutzte Möglichkeit war, um erstmals unter Wettkampfbedingungen unterwegs zu sein, wurde für dieses Jahr gestrichen. Diejenigen Sportler, die am Samstag beim 10-Kilometer-Lauf an der Startlinie an der Hardtwaldhalle stehen und nicht zum ersten Mal dabei sind, müssen sich auf eine neue Strecke einstellen. Um den Besuchern des stark frequentierten Hardy-Pfades nicht mehr in die Quere zu kommen, ähnelt der herrliche Kurs durch den herbstlichen Hardtwald nun einem Kleeblatt. Die Runde um den Feuersee entfällt, der ziemlich anspruchsvolle und deshalb berüchtigte Anstieg am Griesberg mit einer Länge von etwa 700 Metern bleibt aber Teil der Route.

Wie läuft das Rennen ab? Auf einen Massenstart, bei dem die Läufer praktisch Ellenbogen an Ellenbogen oder Schuhsohle an Schuhsohle losziehen, verzichten die Organisatoren dieses Mal. Stattdessen gibt es einen sogenannten Einzel- oder Jagdstart: Im Abstand von jeweils fünf Sekunden sollen die Teilnehmer auf die Reise geschickt werden. Die Erklärung liegt auf der Hand: In Coronazeiten soll es nicht zu eng zugehen, sondern Abstand gehalten werden. Auch Walker sind willkommen, es gibt für sie allerdings keine separate Wertung.

Welche Regeln gelten? Nach derzeitigem Stand müssten die Läufer keinen 3-G-Nachweis erbringen, weil es sich um eine Sportveranstaltung im Freien handelt. Das würde sich allerdings ändern, sollte in Baden-Württemberg noch vor der Veranstaltung die sogenannte Warnstufe ausgerufen werden. Seit gestern spricht viel dafür, weil sich vor allem die Zahl der mit Coronapatienten belegten Intensivbetten der als kritisch eingeschätzten Marke nähert. Sollte es so kommen, gilt die 3-G-Regel auch für alle Sportveranstaltungen unter freiem Himmel. Bislang ist nur vorgesehen, dass Besucher der Veranstaltung überall dort Maske tragen müssen, wo Abstandsregeln nicht eingehalten werden können, erklärt Nothstein. Wie funktioniert die Anmeldung? Seit rund vier Wochen können sich die fest entschlossenen Sportler für den Start registrieren, nun geht es in den Endspurt. Wer beim 24. Aspacher Volkslauf mit von der Partie sein will, darf nicht mehr lange zögern. Nur noch bis zum Freitagabend um 20 Uhr besteht die Möglichkeit, sich im Internet unter www.murrtal-runners.de anzumelden – dort gibt es auch weitere Infos. Nachmeldungen am Wettkampftag sind anders als in den vergangenen Jahren nicht vorgesehen.

Was ist mit dem Drumherum? Fast alles, was den sportlichen Teil des Aspacher Volkslaufs sonst ergänzt, fällt weg. Es gibt keine Bewirtung und auch kein gemütliches Beisammensein in der Hardtwaldhalle, nur an die Läufer werden Getränke im Zielbereich ausgegeben. Der Umkleidetrakt mitsamt den Duschräumen bleibt geschlossen, die Teilnehmer sollten bereits mit ihren Sportklamotten nach Kleinaspach kommen.