Bald-Meister Bayern freut sich auf Neymar & Co.

dpa Leipzig. Der Meistertitel geht wieder an den FC Bayern - wenn nicht noch ein Fußball-Wunder geschieht. Nach dem Sieg in Leipzig folgt gleich das nächste Duell mit Endspiel-Charakter.

Das Team von Hansi Flick trifft in der Champions League auf PSG. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Das Team von Hansi Flick trifft in der Champions League auf PSG. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Hansi Flicks Oster-Geschenk von zwei freien Tagen genossen seine Fast-Meister zufrieden im Familienkreis.

Die vielbelasteten Bayern-Stars durften nach der Machtdemonstration im Bundesliga-Endspiel gegen RB Leipzig noch einmal durchschnaufen, bevor am Dienstag der Countdown auf das Champions-League-Spektakel gegen Neymar, Kylian Mbappé & Co. beginnt. „Finale können wir“, sagte Flick über das Motto des Münchner Meisterstücks. „Die Mentalität unserer Mannschaft ist einfach klasse. Es macht Spaß und gibt einem ein wahnsinniges Vertrauen in die eigene Stärke.“

Die nach dem 1:0 in Leipzig fest eingeplante neunte deutsche Fußball-Meisterschaft nacheinander war für die Serienchampions die perfekte Einstimmung auf die Neuauflage des Königsklassen-Endspiels gegen Paris Saint-Germain, zu der es diesmal im Viertelfinale kommt. „Ich denke, dass es zwei ganz andere Spiele werden“, mutmaßte Kapitän Manuel Neuer vor dem Wiedersehen mit PSG am Mittwoch (21.00 Uhr/Sky) in München und sechs Tage später in Frankreichs Hauptstadt. Weltfußballer Robert Lewandowski muss mehr als sieben Monate nach dem Triumph von Lissabon diesmal im prestigeträchtigen Kräftemessen wegen seiner Knieverletzung weiter ersetzt werden.

Anders als die Bayern verloren die von zwei Corona-Fällen geplagten Pariser Künstler am Wochenende das Spitzenspiel gegen OSC Lille mit 0:1, Neymar mit Gelb-Rot - und die Tabellenspitze. Dagegen zementierten die Münchner ihren Titel-Ruf: Wenn es wichtig wird, gewinnt eben der FC Bayern.

„Wenn man die letzte Saison dazu nimmt mit Dortmund als Finalspiel, haben wir sechs Finals gewonnen“, sagte Flick, der die Osterruhe für seine Serienchampions mit den hohen Belastungen begründete. „Die nächsten Wochen bis Ende April werden für alle sehr tough.“ Entspannt verbrachten seine Spieler die freien Stunden mit den Familien oder wie Müller auch mit Pferd und Kaninchen - bevor sich der Vize-Kapitän wieder der „heißesten Phase der Fußballsaison“ widmete.

Gratulationen zum 31. Meistertitel nahm der Tabellenführer um Torschütze Leon Goretzka noch nicht entgegen. Obligatorisch wurde der Hinweis auf die ausstehenden sieben Spiele und noch zu verteilende 21 Punkte gegeben. Aber sieben Zähler Vorsprung hat sich in der Liga-Historie zu diesem Saisonzeitpunkt keiner mehr nehmen lassen. „Es ist ein großer Schritt, aber noch nicht der entscheidende“, sagte Goretzka, der von Müller zuvor mit dem Spitzenamen „Scoretzka“ bedacht worden war. „Thomas hatte wohl Langeweile in der Länderspielpause. Daher musste ich heute liefern.“

Nach langem Ball von Joshua Kimmich hatte Müller am Goretzka-Hammer entscheidend Anteil. Mit einem Haken ließ er den naiven Tyler Adams aussteigen, legte perfekt für Goretzka auf. Das Mittelfeldtrio warb nach dem 1:2-Stimmungsdämpfer der Nationalelf gegen Nordmazedonien für einen gemeinsamen EM-Auftritt. „Thomas Müller spielt eine sensationelle Saison. Er ist wichtig für uns, kann wichtig für andere Mannschaften sein, aber das muss Joachim Löw entscheiden“, sagte Flick, der weiter im Fokus der Nachfolge-Spekulationen von Löw steht. „Meine Antwort habe ich schon oft genug gegeben“, vermied der 56-Jährige ein klares Bekenntnis über das Saisonende hinaus.

Auch der designierte Bayern-Chef Oliver Kahn behielt den Blick lieber auf der laufenden Spielzeit. „Ich habe in den vergangenen Wochen das eine oder andere Gespräch mit Hansi gehabt und konnte in diesen Gesprächen nicht feststellen, dass er da große Tendenzen hat, was die Nationalmannschaft anbelangt“, sagte der langjährige Nationaltorhüter. Wie der im Stadion lautstarke Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge freute sich Kahn, dass man den Angriff des munter mitspielenden, aber letztlich zu harmlosen Emporkömmling aus Leipzig hatte abwehren können. „Am Mittwoch müssen wir schon für die nächste große Herausforderung bereit sein“, warnte Kahn rasch.

Während bei den Bayern die gegen Leipzig gesperrten Jérôme Boateng und Alphonso Davies dann wieder zurückkehren, muss PSG-Coach und Tuchel-Nachfolger Mauricio Pochettino auf zwei Stammkräfte verzichten: Marco Verratti und Alessandro Florenzi wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Beide Nationalspieler waren zuletzt in der WM-Qualifikation für Italien im Einsatz.

© dpa-infocom, dpa:210405-99-89012/2

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Erstellt:
5. April 2021, 11:48 Uhr

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