Bayern-Prüfung in London: „Kane ist gefährlich für uns“

dpa London. Kane gegen Lewandowski, Lloris kontra Neuer: Große Duelle könnten das Champions-League-Topspiel Tottenham gegen Bayern prägen. Die Münchner betreten Neuland - und ihr Trainer verfolgt ein Minimalziel.

Erwartet gegen Tottenham ein Duell auf Augenhöhe: Bayern-Coach Niko Kovac. Foto: Matthias Balk

Erwartet gegen Tottenham ein Duell auf Augenhöhe: Bayern-Coach Niko Kovac. Foto: Matthias Balk

Philippe Coutinho weiß, wie das Siegen gegen Tottenham Hotspur funktioniert. Vor einem Jahr gastierte der neue Topstar des FC Bayern München mit dem FC Barcelona in London und gewann ebenfalls am zweiten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase mit 4:2 beim späteren Finalisten.

Coutinho stellte vor zwölf Monaten mit einem Blitztor nach zwei Minuten die Weichen auf Sieg für Barça. Dennoch kommt auch auf den Brasilianer am Abend (21.00 Uhr/DAZN) etwas Neues zu: Denn mit den Bayern läuft Coutinho nicht mehr im Wembleystadion auf, sondern in der neuen Heimat der Spurs, dem imposanten Tottenham Stadium.

„Es wird sicherlich eine Freude sein, hier zu spielen“, bemerkte Serge Gnabry, der früher für den FC Arsenal, den Londoner Stadtrivalen der Spurs, spielte. Beim Training am Montagabend konnten sich die Münchner schon mal im leeren Stadion eingewöhnen. 62.000 Zuschauer werden es beim Anpfiff füllen.

AUSGANGSLAGE: Niko Kovac erwartet „ein Spiel auf Augenhöhe“. Aber der Bayern-Coach wähnt das Heimteam im Topspiel der Gruppe B unter einem größerem Erfolgsdruck. „Tottenham muss punkten“, meinte Kovac, weil die Engländer zum Auftakt gegen Olympiakos Piräus nicht über ein 2:2 hinauskamen. Seine Mannschaft dagegen besiegte Roter Stern Belgrad vor zwei Wochen mit 3:0. „Wir wollen Minimum einen Punkt mitnehmen“, sagte Kovac zur Zielsetzung. Der Gegner imponiert ihm. „Tottenham hat eine sehr positive Entwicklung hinter sich. Man sieht, was es heißt, wenn man eine gute Führung, einen guten Trainer und eine gute Idee hat. Tottenham ist ein sehr positives Licht im europäischen Fußball.“

TORJÄGER: Wer die aktuell recht wechselhaft agierende Mannschaft des argentinischen Trainers Mauricio Pochettino besiegen will, muss vor allem Harry Kane ausschalten. Der englische Nationalstürmer ist mit seinen Toren für die Spurs genau so wichtig wie Robert Lewandowski für den FC Bayern. „Wir wissen, dass Harry Kane sehr gefährlich ist für uns“, bemerkte Gnabry. „Links, rechts, Kopfball, flach, hoch, volley - es gibt nichts, was er nicht kann“, schwärmte Kovac. Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge äußerte einen Wunsch für das Duell der aus seiner Sicht aktuell „besten Mittelstürmer“ auf dem Globus: „Ich hoffe, dass Robert das eine Tor mehr gelingt als Harry Kane.“

TORHÜTER: Auch im Tor kommt es zu einem spannenden Vergleich. Denn der Weltmeister-Schlussmann von 2014, Bayern-Kapitän Manuel Neuer, trifft auf seinen Nachfolger, Hugo Lloris, der 2018 mit Frankreich in Russland den WM-Pokal gewann. „Beide werden einen guten Tag haben müssen. Wenn etwas aufs Tor kommt, wird die Parade sitzen müssen“, sagte Kovac. Neuer ist in dieser Saison ein ganz starker Rückhalt.

NEULAND: Für die Bayern kommt es höchst selten vor, dass sie in der Champions League Neuland betreten. Gegen Tottenham ist das nicht nur wegen der Premiere in der rund eine Milliarde Euro teuren Arena der Fall. Es ist gleichzeitig das erste Aufeinandertreffen beider Vereine in der Königsklasse. Trotzdem kennen die Bayern-Profis Kane und Co. gut: In der Saisonvorbereitung trafen beide Mannschaften im Finale des Audi Cups in München aufeinander. Ende Juli setzten sich die Spurs nach einem 2:2 im Elfmeterschießen mit 6:5 durch.

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Erstellt:
1. Oktober 2019, 07:25 Uhr

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