FCB-Basketballern droht Aus im Viertelfinale - Ulm souverän

dpa München. Der FC Bayern droht im Meister-Heimturnier der Basketballer früh zu scheitern. Gegen Ludwigsburg muss im Rückspiel ein Rückstand aufgeholt werden.

Der Ulmer Derek Willis (l) wird beim Werfen vom Frankfurter Richard Freudenberg kaum gestört. Foto: Tilo Wiedensohler/camera4/BBL/Pool/dpa

Der Ulmer Derek Willis (l) wird beim Werfen vom Frankfurter Richard Freudenberg kaum gestört. Foto: Tilo Wiedensohler/camera4/BBL/Pool/dpa

Dem FC Bayern droht im Heim-Turnier um die deutsche Basketball-Meisterschaft ein frühes Aus. Im Viertelfinal-Hinspiel ließen sich die Münchner von den MHP Riesen Ludwigsburg eine Elf-Punkte-Führung aus der Hand nehmen und verloren mit 83:87 (42:36).

Diesen Rückstand muss der Titelverteidiger im Rückspiel am Freitag (16.30 Uhr) aufholen. Den Gastgebern des Meisterturniers reichten im zuschauerleeren Audi Dome 20 Punkte von Topscorer und Antreiber Danilo Barthel nicht zum Erfolg. Bei den formstarken Gästen erzielte Hans Brase die meisten Zähler (18).

„Uns ist bewusst, dass es ein zweites Spiel gibt und jeder Punkt zählt“, sagte Barthel bei Magentasport. Geschäftsführer Marko Pesic glaubt an ein Comeback: „Wir haben übermorgen die Chance, mit mehr als vier Punkten zu gewinnen. Die Rechnung ist ziemlich einfach.“

Zuvor hatte ratiopharm Ulm ein 101:61 gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt zum fast sicheren Einzug ins Halbfinale gefeiert.

Die Bayern standen nach der verpatzten Vorrunde mit zwei Niederlagen unter Druck und gingen aufgeladen in die Partie. Nach zweieinhalb Minuten zeigte Barthel nach einem Drei-Punkt-Spiel die Muskeln und brüllte Richtung Ersatzbank. Dass Ludwigsburg ein echter Gradmesser ist, zeigten die Gäste, als sie kurz danach ein 2:9 in ein 16:10 drehten. Bayern versuchte die Kontrolle zurückzugewinnen, die MHP Riesen drehten immer wieder mit ihren schnellen Spielmachern auf.

Anders als noch in den Spielen zuvor feuerte sich der Meister von der Ersatzbank an, allen voran Alex King peitschte das Team an. Zur Pause führte München mit sechs Punkten. „Wir müssen aufpassen, Bayern nicht weiter im Spiel zu halten. Wenn die aufdrehen, wird es schwer“, sagte Ludwigsburgs Jonas Wohlfarth-Bottermann in der Pause.

Das gelang anfangs der zweiten Hälfte nicht, Bayern zog auf elf Zähler davon. Aber das Team von Headcoach John Patrick ließ sich nicht abhängen. In einer spannenden Schlussphase drehte die Partie. Danach hatte Bayern einige Chancen, patzte aber dabei zu oft.

Den Ulmern ist der Halbfinal-Einzug praktisch nicht mehr zu nehmen. Nach ihrer Gala-Vorstellung gegen enttäuschende Frankfurter wollen die Baden-Württemberger das zweite Duell am Freitagabend (20.30 Uhr) aber trotzdem noch ernst nehmen. „Es geht jetzt nicht darum, zum Spiel zu kommen und ein bisschen durch die Gegend zu joggen“, sagte Aufbauspieler Per Günther bei Magentasport. „Wir wollen das Momentum behalten“, ergänzte Dylan Osetkowski, mit 18 Punkten Topscorer der Partie. Dass die souveränen 40 Punkte Differenz aber die Vorentscheidung bedeutet haben, das wissen beide Mannschaften.

Ulm zeigte beim deutlichsten Sieg des Turniers einen famosen Start mit aggressiver Abwehr, cleveren Offensivaktionen und einem 36:15 schon nach dem ersten Viertel. Bei einer 46-Punkte-Führung im dritten Viertel war die Mannschaft von Coach Jaka Lakovic sogar drauf und dran, den BBL-Rekord von 63 Punkten Vorsprung zu attackieren. „Dass wir gegen eine Mannschaft, die sich über ihre Defensive definiert, so viele Punkte gemacht haben, spricht sicher dafür, zu was wir fähig sind“, resümierte Günther. „Gratulation an Ulm“, meinte Frankfurts Marco Völler, „die haben unseren Scheißtag sehr gut ausgenutzt.“

Der Ludwigsburger Teyvon Myers (r) zieht gegen Paul Zipser zum Korb. Foto: Tilo Wiedensohler/camera4/BBL/Pool/dpa

Der Ludwigsburger Teyvon Myers (r) zieht gegen Paul Zipser zum Korb. Foto: Tilo Wiedensohler/camera4/BBL/Pool/dpa

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Erstellt:
17. Juni 2020, 22:29 Uhr

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