Tennis
Becker kritisiert Zverev: "Weltspitze sieht anders aus"
Boris Becker sorgt sich um Alexander Zverev. Der 57-Jährige erneuert seine Kritik an Zverevs Team und wirft dem Hamburger vor, mit forschen Aussagen von eigenen Schwächen ablenken zu wollen.

© Andy Wong/AP/dpa
Alexander Zverev hinkt seiner Topform weit hinterher.
Von dpa
Berlin - Die deutsche Tennis-Legende Boris Becker zeigt sich besorgt über die derzeitige Leistung von Alexander Zverev und übt scharfe Kritik an den jüngsten Auftritten des Weltranglisten-Dritten. "Weltspitze sieht anders aus. Ich dachte wirklich, er klopft an die Tür von Sinner und Alcaraz. Sascha rennt seiner Form hinterher", sagte Becker im gemeinsamen Podcast mit Andrea Petkovic.
Der 57-Jährige erneuerte außerdem seine Kritik, dass sich Zverev gegen eine Veränderung in seinem Umfeld sträube. "Auch in seiner Box tut sich nichts Neues. Da ist der Vater, da ist der Bruder - die gleichen Gesichter wie schon seit Jahr und Tag", bemängelte Becker.
Zverev: Mein Jahr war schrecklich
In Peking hatte Zverev im Viertelfinale verloren, in Shanghai war in der dritten Runde Schluss. "Mein Jahr war schrecklich, ich spiele einfach rundum schreckliches Tennis", hatte Zverev gewohnt selbstkritisch konsterniert. Zudem plagten den Deutschen seit Längerem schon Rückenbeschwerden.
Zuletzt kritisierte Zverev dann auch die seiner Meinung nach immer langsamer werdenden Beläge. "Er lehnt sich da gerade so ein bisschen aus dem Fenster, vielleicht auch, um von seinen eigenen Schwächen abzulenken. Das gefällt mir alles nicht. Er muss sich auf sich konzentrieren. Momentan macht er eher zwei Schritte zurück", befand Becker.
Six King Slam gibt "keinen Respekt"
In dieser Woche nimmt Zverev am Six King Slam teil, ein hochdotiertes Showturnier in Saudi-Arabien, bei dem auch die Topstars Carlos Alcaraz und Jannik Sinner spielen. "Da gibt's eine Menge Geld, aber eben keine Punkte und auch keinen Respekt von der Tennisszene", kritisierte Becker.
Anschließend steht Zverev beim Masters in Paris unter Druck, wo er als Vorjahressieger viele Weltranglistenpunkte zu verteidigen hat. "Er ist ein Sorgenkind gerade. Ich habe echt ein bisschen Kopfschmerzen, wenn ich an Sascha Zverev denke. Er muss jetzt das Rad nochmal umdrehen für die letzten zwei, drei Turniere des Jahres", forderte Becker.