Bei den Fußball-Bezirksligisten aus dem Murrtal herrscht das große Zittern

In der höchsten Rems-Murr-Liga sitzen der SV Unterweissach, Aufsteiger Spvgg Kleinaspach/Allmersbach und der SV Steinbach zur Halbzeit tief im Tabellenkeller fest. Für alle drei Klubs geht es nach der Winterpause ab Mitte Februar nur darum, den Abstieg in die Kreisliga A zu verhindern.

Zur Halbzeit bangt SVU-Trainer Norbert Gundelsweiler um den Klassenverbleib. Wie in Kleinaspach und Steinbach sind allerdings auch die Fußballer aus dem Täle zuversichtlich. am Saisonende den Nichtabstieg bejubeln zu können. Foto: Alexander Becher

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Zur Halbzeit bangt SVU-Trainer Norbert Gundelsweiler um den Klassenverbleib. Wie in Kleinaspach und Steinbach sind allerdings auch die Fußballer aus dem Täle zuversichtlich. am Saisonende den Nichtabstieg bejubeln zu können. Foto: Alexander Becher

Von Dieter Gall

Keine großen Bäume haben bisher die drei Vereine aus unserer Region in der Fußball-Bezirksliga ausgerissen. Dabei stellen der SV Unterweissach, der SV Steinbach und die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach nach dem Aufstieg der SG Oppenweiler/Strümpfelbach in die Landesliga und den Abstiegen des Großen Alexander Backnang und des VfR Murrhardt in die Kreisliga A 2 gegenüber den Teams aus dem Remstal ohnehin nur noch ein kleines Häuflein dar. In Zukunft könnte es fürs Murrtal in der höchsten Spielklasse des Bezirks noch trister aussehen, denn alle drei Vertreter der Region sind zur Halbzeit stark abstiegsgefährdet.

Die Vertreter des Altkreises Backnang Auf Rang 12 mit 13 Punkten ist der SV Unterweissach platziert. „Ich bin natürlich mit der Hinrunde und den Leistungen der Mannschaft alles andere als zufrieden. Wir hatten ganz klar andere Ziele“, gibt Ralf Noack unumwunden zu. Für den Sportvorstand des SVU steht fest: „Ab jetzt heißt es Abstiegskampf annehmen und den Klassenverbleib möglichst früh sichern.“ Personell gibt es bei Weissach keine Veränderungen. Noack ist überzeugt davon, „dass unser Kader genug Qualität besitzt, um die Klasse zu halten“. Ein Lob hat der SVU-Funktionär für Jannis Scholz, Cedric Schuller und Elias Berg parat. „Die drei haben zum Teil eindrucksvoll gezeigt, dass sie ein fester Bestandteil der Mannschaft sind. Darauf können die Spieler und der Verein stolz sein, zumal alle drei ausschließlich für den SVU gespielt und dabei alle Jugenden durchlaufen haben.“ Noack hofft jetzt darauf, „dass die Elf nun sehr schnell ihr wahres Leistungspotenzial abruft und sich möglichst schnell vom Abstiegskampf ins Mittelfeld verabschiedet“.

Aufsteiger Spvgg Kleinaspach/Allmersbach hockt mit 11 Punkten auf Rang 13 ebenfalls im Tabellenkeller. „Wir hatten leider einen schlechten Start, konnten uns aber nach und nach verbessern, sodass mit der Leistung dann auch die Ergebnisse kamen“, berichtet Ralf Klimpke. Aspachs Sprecher versprüht Zuversicht und hofft, dass Oppenweiler sowie Allmersbach in der Landesliga bleiben, „und uns so helfen, am Ende über dem Strich zu stehen“. Für ihn waren Jan Celik, den Verletzungen immer wieder zurückwarfen, und Sven Ziegler die herausragenden Akteure der Vorrunde. „Jan hat das Vertrauen des Trainers mit dem einen oder anderen Treffer zurückgezahlt. Sven wurde als A-Jugendlicher ins kalte Wasser geworfen und ist nun nicht mehr wegzudenken.“ Ein großes Pfand im Kampf um den Ligaverbleib sieht Klimpke bei den Fans. „Ich finde es bemerkenswert, dass wir bei jedem Heimspiel 100 bis 150 Zuschauer haben und unsere Anhänger auch auswärts meistens in Überzahl sind.“ Neu im Kader ist Dawid Skorupa, der zuvor in Polen am Ball war und nach langem Warten ab dem 1. Januar nun spielberechtigt ist. Zudem hofft die Spvgg auf die Genesung von Jason Taylor, der aufgrund seiner langen Verletzung auch eine Art Neuzugang wäre.

Der SV Steinbach hat auf Rang 14 bislang ebenfalls erst 11 Zähler gesammelt. Fürs engagierte Trainerduo Philipp Heller und Talha Ünal ist der drittletzte Rang aber noch lange kein Grund, die Flinte schon ins Korn zu werfen. „Wir sind schwer in die Saison reingekommen und haben einige Spiele unglücklich aus der Hand gegeben“, lautet das Fazit der beiden Spielertrainer. Der 2:1-Heimsieg gegen Weinstadt zum Vorrundenabschluss lässt die zwei jedoch optimistisch in die Zukunft blicken. „Da haben wir unsere bislang beste Leistung gezeigt. Es kam bei der Siegesfeier ein positives Gefühl auf und es war spürbar, dass Leben in der Truppe steckt.“ Wichtig ist für die Trainer, „dass wir verletzungsfrei durch die Runde kommen, und sportlich streben wir den neunten Rang an“. Der Zusammenhalt der Mannschaft sowie die Einstellung von jedem Spieler sollen das Team aus dem Tabellenkeller bringen und zeigen, dass Steinbach Bestandteil der Bezirksliga bleiben will. Personell gibt es keine Veränderungen.

Die Titelkandidaten Absoluter Favorit ist der FSV Waiblingen, der mit 39 Punkten noch ohne Niederlage die Tabelle anführt. Allerdings beträgt der Vorsprung des Spitzenreiters auf Verfolger TSV Schornbach nur zwei Zähler. Auch der Dritte SG Schorndorf hat mit seinen 34 Punkten noch gute Chancen auf die Meisterschaft.

Die Abstiegszone Noch härter als im Titelrennen geht es im Feld der 16 Mannschaften im Kampf um den Klassenverbleib zu. Da die Liga zur neuen Saison auf 14 Vereine verkleinert wird, gibts einen verschärften Abstieg. Die Hälfte der Liga muss sich deshalb derzeit Sorgen machen. Kommen aus der Landesliga die Rems-Murr-Kellerkinder Oppenweiler, Allmersbach und Oeffingen allesamt runter, dann gibt es sechs Absteiger. Für den sicheren Klassenverbleib braucht es sogar Tabellenplatz neun.

Neben den drei Vertretern aus unserer Region müssen sich vor allem die SV Remshalden (16), der SV Fellbach II (16), der SC Korb (8) und der VfL Winterbach (7) ernsthafte Gedanken um den Klassenverbleib machen. Für Schlusslicht Winterbach und den Vorletzten Korb scheint es bereits kaum noch eine Rettung zu geben.

Den rettenden Rang neun nimmt momentan der TSV Rudersberg (20 Punkte) ein. „Im Gesamtergebnis hätte es der eine oder andere Zähler mehr sein dürfen“, urteilt Mario Palomba. Der TSV-Trainer zeigt sich jedoch „im Großen und Ganzen“ zufrieden. „Mein Wunsch für die Rückrunde ist, dass die Mannschaft mich weiterhin begeistert, weiterhin so engagiert trainiert und wir unsere Entwicklungsschritte vollziehen.“ Neu sind Jan Augustin (TSV Schlechtbach), Leonard Hasani (FC Welzheim) und Sezgin Cimen (TAHV Gaildorf).

Einen Rang vor Rudersberg liegt der SSV Steinach-Reichenbach (21), der sich im Lauf der Vorrunde auf Platz acht vorgearbeitet hat. „15 Punkte haben wir dabei aus den letzten fünf Spielen geholt. Das war von meiner Mannschaft extrem stark“, lobt Patrick Haaf. Gern erinnert sich der Coach an den 9:2-Kantersieg gegen Steinbach oder das 2:1 in Sulzbach-Laufen, denn „dort gewinnen nur wenige Mannschaften“. Mit Christian Raccuglia vom Ligakonkurrenten Rudersberg und Luca Haag vom Landesligisten SV Breuningsweiler darf Haaf zwei neue Akteure in seinem Kader begrüßen.

Der Rückrundenstart Die zweite Saisonhälfte in der Bezirksliga startet am 19. Februar. Da bekommt es Unterweissach mit dem Tabellenfünften Nellmersbach zu tun, Kleinaspach/Allmersbach empfängt Spitzenreiter Waiblingen und Steinbach erwartet im Kellerduell den SV Fellbach II.

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Erstellt:
26. Januar 2023, 10:00 Uhr

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