Bestzeit in Bahrain: Hamilton von Hund und Crash unbeirrt

dpa Sakhir. Nach seinem siebten WM-Titel gibt Lewis Hamilton weiter Gas. Der Mercedes-Mann sichert sich die Tagesbestzeit in Bahrain. Zweimal muss die zweite Einheit unterbrochen werden. Vettel landet weiter hinten.

Schnellster im Freien Training: Lewis Hamilton. Foto: Giuseppe Cacace/Pool AFP/AP/dpa

Schnellster im Freien Training: Lewis Hamilton. Foto: Giuseppe Cacace/Pool AFP/AP/dpa

Unbeirrt von einem Red-Bull-Crash und einem verirrten Hund hat sich Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton auf eine funkelnde Wüstennacht in Bahrain eingestimmt.

Knapp zwei Wochen nach dem Gewinn seines siebten WM-Titels in der Türkei sicherte sich der englische Mercedes-Pilot die Tagesbestzeit zum drittletzten Saisonrennen in Sakhir. Hamilton verwies in 1:28,971 Minuten den niederländischen Red-Bull-Piloten Max Verstappen (+0,347 Sekunden) auf den zweiten Platz. Dritter wurde unter Flutlicht Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas, dem 0,365 Sekunden auf die schnellste Runden fehlten.

Auf dem wegen des rauen Sands noch etwas rutschigen Kurs musste sich Sebastian Vettel im Ferrari mit Position zwölf begnügen. Zweimal wurde die zweite Einheit am Freitag mit einer Roten Flagge unterbrochen: Erst demolierte Verstappens Teamkollege Alex Albon bei einem Crash, den er unbeschadet überstand, seinen Dienstwagen. Dann sorgte ein auf den Asphalt gelaufener Hund für eine weitere Unterbrechung.

Hamilton ließ sich nach seiner ersten Trainingsbestzeit aber auch später nicht ablenken. Der 35-Jährige will seinen zehn Saisonsiegen schließlich noch drei weitere auf den Schlussetappen dieser Corona-Notsaison hinzufügen. Damit würde er mit Michael Schumacher und Sebastian Vettel gleichziehen.

Hamilton und Mercedes haben ihre Spitzenpositionen am Jahresende schon sicher - nur der Finne Bottas hat seinen zweiten Platz noch nicht perfekt gemacht. Ferrari ist von solchen Erfolgen meilenweit entfernt. Vettels Scuderia muss hoffen, in der Konstrukteurswertung vielleicht noch Dritter zu werden. Das würde den Italienern mehrere Millionen Euro an Prämien einbringen.

„Das ist definitiv das Ziel, aber realistisch betrachtet wird das sehr schwer“, meinte Vettels Teamkollege Charles Leclerc, der nur 14. wurde. „Wir brauchen das perfekte Wochenende.“

Eines wird zu wenig sein. Denn im Kampf um Rang drei hat Racing Point (154) aktuell die besten Karten. McLaren (149) und Renault (136) liegen dahinter. Erst dann kommt das Ferrari-Team (130).

Vettel verlässt die Scuderia Ende des Jahres und nimmt dann nach sechs Jahren einen neuen Job bei Aston Martin an, das derzeit noch Racing Point heißt. Nur zu gerne würde der viermalige Weltmeister dann Hamilton herausfordern. „Etwas verbindet uns“, erklärte Vettel. „Wir lieben das Rennfahren, und wir haben etwas im Sport erreicht.“ Es herrsche „eine Menge Respekt“ voreinander.

An Hamilton kam Vettel in Sakhir dennoch nicht heran. Auch wenn die Piloten fleißig Reifen für das kommende Jahr testeten. Hamilton lag am Ende der zweiten Einheit satte 1,139 Sekunden vor Vettel.

„Das liegt in meiner DNA, so bin ich gepolt“, meinte der Brite über seinen brennenden Ehrgeiz, auch die letzten drei Rennen des Jahres zu gewinnen. Der Druck sei nun ein anderer. Es gehe aber weiter darum, alles aus den abschließenden Wochenenden rauszuholen, um auch für 2021 zu lernen, sagte Hamilton. „Ich liebe diese Herausforderung.“

© dpa-infocom, dpa:201127-99-487318/5

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Erstellt:
27. November 2020, 17:50 Uhr

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