Blomdahl gehört weiterhin zur Weltspitze

57-jähriger Billardspieler will nach dem Gewinn des WM-Titels weiterhin vorne mitmischen und trainiert dafür emsig in Backnang

Als mehrfacher Welt- und Europameister sowie vielfacher Weltcupsieger zählt Torbjörn Blomdahl zu den besten und bedeutendsten Billardspielern der Geschichte. Der Schwede, der in Backnang wohnt, hat sich im vergangenen Jahr seinen siebten WM-Titel im Dreiband gesichert. Der 57-Jährige trainiert weiterhin emsig, um weitere Medaillen zu holen.

Hat die Kugeln weiterhin konzentriert im Blick: Der Wahl-Backnanger Torbjörn Blomdahl. Foto: Imago

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Hat die Kugeln weiterhin konzentriert im Blick: Der Wahl-Backnanger Torbjörn Blomdahl. Foto: Imago

Von Heiko Schmidt

Torbjörn Blomdahl hat es allen gezeigt, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Der Schwede ist nämlich nach wie vor ein Topspieler in der Billarddisziplin Dreiband. Der in Göteborg geborene Sportler hat sich im vergangenen Jahr einen weiteren Titel bei der Weltmeisterschaft geholt. Im dänischen Randers musste der in Backnang wohnende Blomdahl aber hart kämpfen, bis der Sieg im Finale gegen den Vietnamesen Duc Anh Chien Nguyen feststand. „Es wird nicht leichter, da das Gesamtniveau arg gestiegen ist“, blickt Blomdahl auf die WM zurück. Dabei gab es vor dem Turnier schon vereinzelte Gerüchte, dass der Schwede vielleicht mit dem Billardspielen aufhören würde. Doch diese haben sich in Luft aufgelöst. „Man ist so alt, wie man sich fühlt“, machte Blomdahl bei der Siegerehrung klar. Vom Aufhören ist bei ihm also keine Rede. Trotzdem muss er eingestehen: „Ich brauchte auch ein bisschen Glück, sonst wäre ich schon früh bei der WM ausgeschieden.“

Der Dreibandspezialist trainiert emsig weiter, um auch in Zukunft für die Duelle gewappnet zu sein. „Ich stehe ein paar Stunden am Tag am Billardtisch. Es gibt immer wieder neue Variationen, die ich einstudiere.“ Die meisten seiner Übungsstunden absolviert er in Backnang, das der Liebe wegen vor über zwei Jahrzehnten zu seiner Wahlheimat geworden ist. Von der Murr-Metropole aus bereist er die Billardturniere in der Welt. Zuletzt spielte der Schwede bei einem Weltcup im türkischen Antalya mit. Dort hatte er es ins Viertelfinale geschafft, musste sich aber dann dem Spanier Dani Sanchez, der vierfacher Weltmeister ist, knapp mit 40:42 geschlagen geben. Es war ein recht guter Auftakt für Blomdahl ins Sportjahr 2020. Ziele hat der Billardspieler aber für die kommenden Aufgaben nicht. „Ich versuche, so weit wie möglich zu kommen. Ich habe mir schon lange keine Ziele mehr gesetzt“, gesteht der Schwede. Der 57-Jährige hofft jedoch, dass er seine Form aus dem vergangenen Jahr halten kann und somit bei weiteren Turnieren ganz vorne landet. Und die nächste Aufgabe war eigentlich die Teamweltmeisterschaft. Mit der schwedischen Mannschaft wollte Blomdahl eine Medaille holen, doch daraus wird nun nichts. Die WM sollte am morgigen Donnerstag in Viersen beginnen, wurde aber aufgrund des Coronavirus vom Organisator, der Deutschen Billard-Union, abgesagt. Darüber ist Blomdahl, dessen Lebensinhalt besonders das Billardspielen ist, enttäuscht.

Ob in diesem Jahr andere Turniere ausgetragen werden, ist bislang noch offen. Blomdahl freut sich jedenfalls auf die Serie des Survival 3C Masters. Dabei geht es um ein Preisgeld von 50000 Dollar für den Sieger. Im April und Mai sind die ersten Turniere davon in Korea geplant. „Ich hoffe, dass diese stattfinden werden“, sagt der Schwede. Aber es stehen für ihn und die anderen Billardasse in diesem Jahr weitere Highlights auf dem Programm. So sind die EM und auch die WM in der zweiten Jahreshälfte geplant. Dort möchte Blomdahl zeigen, dass er weiterhin zu den besten und bedeutendsten Billardspielern gehört. Schließlich freut sich der Weltranglistendritte auf die Duelle unter anderem mit den jahrelangen Widersachern Dick Jaspers aus den Niederlanden und Eddy Merckx aus Belgien sowie auch mit den jüngeren Kontrahenten wie dem Weltmeisterschaftsfinalisten Duc Anh Chien Nguyen aus Vietnam.

Info

Das Finale bei der WM im vergangenen Jahr in Randers verlief spannend. Torbjörn Blomdahl holte sich eine komfortable Führung: 14:0, 16:2 und 22:3. Doch Gegner Duc Anh Chien Nguyen gab sich nicht geschlagen. Das musste auch Blomdahl nach der Pause erleben. Zunächst baute der Schwede seinen Vorsprung auf 27:6 aus. Dann kam der Vietnamese ins Spiel. Er verkürzte über 12:27, 18:27, 24:30 und nach 20 Aufnahmen auf 29:31. Nach 22 Aufnahmen ging der Schwede durchs Ziel. Nguyen hatte die Aufgabe, zehn Punkte im Nachstoß zu erzielen. Das gelang ihm nicht, Blomdahl siegte.

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Erstellt:
4. März 2020, 06:00 Uhr

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