Bochum und Kiel vorne - Siege für Sandhausen und Heidenheim

dpa Hamburg. Das Aufstiegsrennen in der 2. Liga bleibt spannend. Bochum und Kiel haben den vor dem Hamburger Stadtderby auf Platz vier abgerutschten Top-Favoriten HSV unter Druck gesetzt.

Mit Fortuna im Bunde: Heidenheim feierte einen Heimsieg gegen Düsseldorf. Foto: Stefan Puchner/dpa

Mit Fortuna im Bunde: Heidenheim feierte einen Heimsieg gegen Düsseldorf. Foto: Stefan Puchner/dpa

Kurz vor dem brisanten Hamburger Stadtderby ist Aufstiegsfavorit HSV in der 2. Fußball-Bundesliga gewaltig unter Druck geraten.

Da der VfL Bochum und Holstein Kiel (beide 45 Punkte) ihre Heimspiele am Samstag gewinnen konnten und Greuther Fürth (43) immerhin ein 2:2 bei Hannover 96 erkämpfte, muss der HSV (42) von Platz vier aus am Montag (20.30 Uhr/Sky) beim FC St. Pauli nachlegen, um weiter aussichtsreich im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr zu bleiben. Deshalb sieht St. Paulis Trainer Timo Schultz den Druck auch beim großen Stadtrivalen: „Der HSV ist eher in der Situation, das Derby unbedingt gewinnen zu müssen, um den Aufstieg zu schaffen.“

Schuld daran sind die starken Bochumer, die die Gunst der Stunde nutzten und beim 3:0 gegen Schlusslicht Würzburger Kickers - anders als der HSV in der Vorwoche (2:3) - nichts anbrennen ließen. Robert Zulj (21.), Danny Blum (62.) und Gerrit Holtmann (81.) erzielten die Tore beim souveränen Pflichtsieg, der auch noch höher hätte ausfallen können. „Wir wussten, dass Würzburg hier nach den Big Points hochmotiviert herkommen würde“, sagte Torschütze Blum. „Aber ich glaube, man hat gemerkt, dass wir alle heute richtig Bock hatten, guten Fußball zu spielen und das hat sich in der Leistung gezeigt.“

Dass am kommenden Wochenende die Top Vier aufeinandertreffen, wenn Bochum in Fürth und Kiel in Hamburg antritt, macht das Ganze noch spannender. Denn auch Außenseiter KSV Holstein lässt sich nicht abschütteln. Beim 1:0 über Erzgebirge Aue benötigten die Kieler zwar einen Foulelfmeter, den Alexander Mühling (81.) zum Sieg verwandelte und bei zwei vom Videoassistenten aberkannten Auer Toren auch etwas Glück, wie Kapitän Hauke Wahl einräumte. „Aber das sind diese ekligen Spiele, die man nicht verlieren darf“, meinte der Innenverteidiger.

Fürths Trainer Stefan Leitl war enttäuscht nach dem Remis in Hannover, das Havard Nielsen (68.) und Dickson Abiama (76.) mit ihren Toren nach zweimaligem Rückstand sicherten. „Wir haben zwei Punkte verloren“, sagte Leitl verärgert. Der kleine Rückschlag soll rasch korrigiert werden. „Auch Bochum werden wir versuchen zu schlagen“, kündigte Sportchef Rachid Azzouzi an, der anders als sein Coach offen vom Aufstieg spricht. „So wie wir spielen, sind wir zu Recht da oben. Wir wehren uns gegen nichts“, sagte Azzouzi. Das Team sei „hungrig und gierig nach Erfolg“, und ein zweites Bundesliga-Jahr wäre zu Corona-Zeiten ein Segen, wie Azzouzi betonte. „Ein Aufstieg würde unserem Verein enorm weiterhelfen.“

Hoffnungen auf die Rückkehr in die 1. Liga darf sich auch der Karlsruher SC (39 Punkte) dank des 1:0 in Darmstadt machen. Für die Lilien (25) ist dagegen nach der ernüchternden Bilanz von zwei Siegen, einem Unentschieden und sieben Niederlagen in diesem Jahr Abstiegskampf angesagt. Das gilt vor allem für die Würzburger Kickers (15), die als Tabellenletzter schon leicht abgeschlagen sind.

Anders als der KSC musste Fortuna Düsseldorf auf dem avisierten Weg zurück in die Bundesliga einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Dank des 3:2 (1:0)-Erfolgs im direkten Duell zog der 1. FC Heidenheim in der Tabelle an den Rheinländern vorbei und rangiert nun auf Platz sechs.

Dagegen schöpft Sandhausen im Abstiegskampf neuen Mut. Beim 3:0 (1:0) im Kellerduell mit Osnabrück gelang der erhoffte sechste Saisonsieg, obwohl mit Stefan Kulovits einer der beiden Interimstrainer wegen eines positiven Corona-Tests kurzfristig fehlte. „Für uns war das eine Schocknachricht. Es macht uns traurig, dass er nicht dabei war“, sagte Abwehrspieler Dennis Diekmeier, der nach der Partie ein Trikot mit dem Namen Kulovits trug. Der Heimerfolg verhalf zur Freude von Coach Gerhard Kleppinger zum Sprung auf Relegationsrang 16. Vorletzter ist nun Eintracht Braunschweig nach einem 0:0 in Nürnberg.

© dpa-infocom, dpa:210228-99-627449/4

Nürnbergs Mats Möller Dähli (l) kam mit dem CLub gegen Braunschweig mit Dominik Wydra nicht über ein Remis hinaus. Foto: Timm Schamberger/dpa

Nürnbergs Mats Möller Dähli (l) kam mit dem CLub gegen Braunschweig mit Dominik Wydra nicht über ein Remis hinaus. Foto: Timm Schamberger/dpa

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Erstellt:
28. Februar 2021, 13:04 Uhr

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