Brady verliert Debüt mit Tampa Bay Buccaneers

dpa Tampa. Das heiß erwartete Debüt von Tom Brady für die Tampa Bay Buccaneers endet für den Quarterback-Superstar im Frust. Die kritischen Stimmen werden lauter - doch sein Coach wehrt sich gegen einen verfrühten Abgesang auf die 43 Jahre alte Football-Legende.

Hat sein Debüt mit den Tampa Bay Buccaneers verloren: Quarterback Tom Brady. Foto: Brett Duke/AP/dpa

Hat sein Debüt mit den Tampa Bay Buccaneers verloren: Quarterback Tom Brady. Foto: Brett Duke/AP/dpa

Tom Brady schlug sich immer wieder auf den silbernen Helm mit dem Piratenlogo und schüttelte ungläubig mit dem Kopf. Das mit Spannung erwartete Debüt des Quarterback-Superstars für die Tampa Bay Buccaneers geriet zum großen Frusterlebnis.

Die zweifelnden Stimmen, ob der erfolgreichste NFL-Profi der modernen Ära auch im Alter von 43 Jahren noch an seine Glanzzeiten anknüpfen kann, werden zumindest vorerst lauter. „Ich habe schon viele Spiele in meiner Karriere verloren“, sagte Brady nach dem 23:34 gegen die New Orleans Saints. Er habe „schlimme, schreckliche“ Fehler gemacht. „Ich werde mich darauf fokussieren, was ich tun muss - und ich muss einen besseren Job machen.“

Mit seinem Wechsel nach 20 Jahren und sechs Super-Bowl-Triumphen bei New England hatte er für großes Aufsehen gesorgt, die Begriffe Brady und Patriots waren eigentlich synonym. Im ungewohnten weißen Trikot wirkte der Spielmacher bei seinem ersten Auftritt noch fehl am Platze. Zweimal wurden seine Pässe vom Gegner abgefangen, einen Fehlwurf trugen die Saints direkt zum Touchdown zurück. „War seine Leistung ein Fehltritt gegen einen starken Gegner oder der Beginn einer hässlichen Saison?“, fragte das Sportportal „The Ringer“ und konstatierte über eine schwache Phase des ersten Auftritts: „Die "Brady ist abgehalftert“-Rufe beginnen. Laut.“

Doch schon mehrfach wurde Brady aufgrund seines Alters abgeschrieben, bewies aber immer wieder seine Extraklasse. So ist es auch nun noch zu früh für den endgültigen Abgesang auf eine herausragende Karriere: Brady fehlte ohne Testspiele, die es wegen der Coronavirus-Pandemie nicht gab, sichtbar noch die Abstimmung mit seinen Teamkollegen, unter denen sich zwei der besten Ballfänger der Liga befinden. Seinen ersten Ballbesitz als Buccaneer vollendete er sogar mit einem selbst erlaufenen Touchdown. „Deshalb würde ich überhaupt nicht sagen, dass er aus dem Rhythmus war - bis wir angefangen haben, es zu vergeigen“, sagte Bucs-Coach Bruce Arians.

Bei Tampa Bay will Brady beweisen, dass er nicht nur wegen der kongenialen Partnerschaft mit Patriots-Trainer Bill Belichick zur Ikone aufstieg. Dem Team aus Florida heftet seit seinem bislang einzigen Super-Bowl-Triumph 2003 das Image eines chronischen Verlierers an. Doch damit Brady seinen Legendenstatus mit dem siebten Titel zementiert, wird es ein weiter Weg. „Vielleicht liegen die, die überreagieren, richtig“, schrieb „Sports Illustrated“. „Was ist, wenn wir schon von den Einschränkungen von Brady mit 43 vor diesem Experiment gewusst haben und einfach nicht glauben wollten, dass sie in dieser Situation zum Tragen kommen? Was passiert dann?“

© dpa-infocom, dpa:200914-99-551727/4

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Erstellt:
14. September 2020, 07:30 Uhr

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