Brand fährt auf Gesamtrang zwei vor

Kunstradsportlerin vom RSV Unterweissach gewinnt das letzte Weltcup-Turnier in diesem Jahr

Viola Brand fährt in Erlenbach zwar nicht ganz fehlerfrei, siegt aber. Foto: O. Stoll

© Oliver Stoll

Viola Brand fährt in Erlenbach zwar nicht ganz fehlerfrei, siegt aber. Foto: O. Stoll

Von Wilfried Schwarz

Beim Weltcup-Finale holte sich die Kunstradfahrerin Viola Brand vom RSV Unterweissach den Tagessieg und fuhr in der Gesamtwertung noch auf den zweiten Platz vor. Damit ist sie gut für die Hallenrad-Weltmeisterschaft am kommenden Wochenende in Basel gerüstet.

Das Weltcup-Finale fand zum zweiten Mal in der Geschichte des Kunstradsports in Erlenbach bei Heilbronn statt. Nach Prag, Heerlen (Niederlande), Bokod (Ungarn) trafen sich die weltbesten Kunstradsportler eine Woche vor der Hallenradsport-WM, um die UCI-Indoor-Cycling-Worldcup-Sieger zu küren. „Insgesamt haben 14 Nationen an dieser Serie teilgenommen“, so der Vorsitzende von Artistic-Cycling-Worldwide, Rolf Halter. „Beim Finale waren 50 Sportler aus zehn Nationen an Start.“ Es war ein spannender Wettkampf, mit teilweise knappen Entscheidungen, bei der die Athleten ihr Können mit Höchstleistungen bewiesen. Einige WM-Fahrer bleiben jedoch von Absteigern nicht verschont und werden sicherlich versuchen, diese Fehler bis Basel noch auszumerzen.

Spannung pur gab es im Einer der Frauen. Europameisterin Viola Brand (RSV Unterweissach), die davor nur einen Weltcup-Wettkampf absolvierte, durfte in der Nachmittagsveranstaltung ihr Können zeigen. Beim Weltcup-Finale ist für die Startfolge nicht die Schwierigkeitspunktzahl maßgebend, sondern die bisher erreichten Weltcup-Punkte. Brand begann konzentriert. Die schwierigen Teile gleich zum Start wie Lenkerhandstand und Mautesprung passten einwandfrei. Es sah sehr gut aus, bis zu Minute 4:40. Dann musste sie vom Kunstrad absteigen. Kam dann nicht mehr richtig hoch zum Steuerrohrsteiger beziehungsweise Standsteiger und brach dann die Übung ab. „Ich weiß nicht, warum das passiert ist“, so Brands Erklärung kurz nach ihrem Start. „Da es für mich hier um nichts mehr ging, ist das nicht so schlimm. Die wichtigen Übungen haben auf alle Fälle geklappt und das war mich heute wichtig.“ Von über 190 Punkten purzelten die Punkte aufgrund des Fehlers auf 181,8. Nun hieß es abwarten, bis die drei Besten ihre Kür im abendlichen Finale bestreiten. Doch Maren Haase (RV Hoffnungsthal) stand anstatt auf dem Wettkampfparkett auf der Autobahn im Stau. Somit waren es nur noch zwei Sportlerinnen. Sina Bäggli (Schweiz) fuhr lediglich 120,91 Punkte. Milena Slupina (Bernlohe) schien sich den Sieg zu sichern. Bis Minute 4:20 zeigte sie eine perfekte Kür. Dann ging ihr buchstäblich die Puste aus. „Die Beine wurden schwer, sodass ich mich nicht mehr oben halten konnte“, so Slupina. Die Punkte fielen auf 175,42 herunter. Somit ging der Tagessieg an Viola Brand, die dadurch noch auf Rang zwei (370 Punkte) in der Gesamtwertung vorfuhr. „Das es sogar für den zweiten Platz in der Gesamtwertung reichen würde, daran hätte ich nie gedacht“, so Viola Brand. „Das ist natürlich der Wahnsinn und das, obwohl ich mich nicht für den Weltcup qualifiziert hatte. Jetzt heißt es in dieser Woche nochmals alles geben und dann wird man sehen, was in Basel herauskommt.“ Gesamt-Weltcup-Siegerin mit 420 Punkten wurde Slupina, nachdem sie in 2018 diesen noch knapp verpasst hatte.

Fünfmal standen Sportler aus Deutschland ganz oben auf dem Treppchen. Dies waren Lukas Kohl (Kirchehrenbach), Milena Slupina (Bernlohe), Patrick Tisch/Nina Stapf (Magstadt) und Caroline Wurth/ Sophie-Marie Nattmann (Gutach). Im Vierer siegten Ramona Ressel, Annamarie Milo, Julia Dörner, Annalena Vollbrecht. (RSV Steinhöring). „Der Wettkampf heute war eine gute Werbung für den Kunstradsport“, so die UCI-Beauftragte Claudia Bee. „Wir haben bei allen vier Veranstaltungen super sportliche Leistungen gesehen. Gegenüber 2018 haben wir die Serie noch etwas optimiert.“ Für 2020 stehen die Austragungsorte mit Koblach (Österreich), Komarno (Slowakei) sowie Albstadt-Tailfingen bereits fest. Offen ist der Termin in Asien.

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Erstellt:
2. Dezember 2019, 11:30 Uhr

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