Bremen ärgert sich über Videobeweis - BVB und Wölfe siegen

dpa Berlin. Vier Spieltage vor Schluss bleibt das Rennen um die Champions-League-Plätze offen, noch spannender ist der Abstiegskampf. Plötzlich ist Werder wieder mittendrin. Und Hertha muss weiter warten.

Werders Trainer Florian Kohfeldt ärgert sich über eine vermeintliche Fehlentscheidung. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Werders Trainer Florian Kohfeldt ärgert sich über eine vermeintliche Fehlentscheidung. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Der VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund haben vor dem direkten Duell um einen Champions-League-Platz in der Fußball-Bundesliga keine Schwächen gezeigt.

Wolfsburg siegte beim VfB Stuttgart 3:1, der BVB setzte sich mit 2:0 gegen den 1. FC Union Berlin durch. Im Abstiegskampf spitzt sich nach dem Mainzer 1:0-Sieg in Bremen die Situation zu.

SCHIEDSRICHTER-ÄRGER I: Er wolle „kein großes Fass aufmachen“ und wolle „auf keinen schimpfen“, sagte Bremens Trainer Florian Kohfeldt nach dem 0:1 gegen Mainz. Die Schiedsrichter hätten es schwer genug. „Lasst sie Chef auf dem Platz bleiben“, forderte Kohfeldt - und bezog sich auf eine strittige Szene kurz vor der Pause, als es darum ging, ob der Ball frei war, als ihn Bremens Kevin Möhwald dem Mainzer Torwart Robin Zentner wegspitzelte oder ob Möhwald zuvor Zentners Hand getroffen habe. Schiedsrichter Marco Fritz entschied erst nach Intervention des Videoassistenten auf Foulspiel und gab das Tor nicht. Er sei der Meinung, dass der Videoassistent „so wenig wie möglich eingreifen“ solle und dass hier keine klare Fehlentscheidung vorgelegen habe, monierte Kohfeldt - in ruhigem und sachlichem Ton.

SCHIEDSRICHTER-ÄRGER II: Für Andreas Luthe war die Sache klar. „Das ist zu wenig aus meiner Sicht. Marco hebt früh ab und will den Elfmeter. Es gab keinen klaren Kontakt, das wusste ich sofort“, sagte der Keeper des 1. FC Union Berlin zu der Szene, die dem Dortmunder Führungstor bei der 0:2-Niederlage vorausging. Und auch Union-Manager Oliver Ruhnert fand: „Die Aktion, die zum Elfmeter führt, muss vom Torhüter ausgehen. Hier sieht man, dass Reus den Fuß rausstellt. Ich kann nicht sagen, es ist eine glasklare Fehlentscheidung, aber sie ist strittig.“ Für Schiedsrichter Daniel Schlager reichte dies trotzdem, vom Video-Referee aus Köln gab es auch kein Veto. Erling Haaland vergab zwar den Elfmeter, doch Reus drückte den Abpraller aus kurzer Distanz über die Linie.

NEHMER-QUALITÄT: Die Spieler des VfL Wolfsburg haben Nehmer-Qualitäten. Nach zwei Niederlagen gewinnen die Niedersachsen beim lange begeisternden Aufsteiger VfB Stuttgart. Durch das 3:1 rückt der Tabellendritte immer näher an die Champions League heran. Der entscheidende Schritt könnte am Samstag gegen den Tabellenfünften Borussia Dortmund gelingen. Das Selbstvertrauen ist groß. „Wir sollten nicht als Verlierer vom Platz gehen. Wir sind fünf Punkte vor Borussia Dortmund. Wir brauchen uns nicht zu verstecken“, sagt VfL-Mittelfeldmann Maximilian Arnold. „Die gesperrten Spieler kommen zurück, die angeschlagenen Spieler kommen zurück. Ich denke, wir sind bereit.“

COMEBACK-QUALITÄT: Das dürfte der Klassenverbleib für die TSG 1899 Hoffenheim gewesen sein. Mit Comeback-Qualitäten wie gegen Mönchengladbach gehen die Hoffenheimer gestärkt in den Ligaendspurt. „Wir wollten den Rückstand nicht akzeptieren und waren in der Halbzeit sauer. Dann haben wir eine wahnsinnige zweite Hälfte gespielt und verdient gewonnen“, sagte TSG-Keeper Oliver Baumann, nachdem die ersatzgeschwächten Kraichgauer einen 0:2-Rückstand gedreht und gegen die Borussia noch 3:2 gewonnen hatten. Das gibt Mut für das Restprogramm gegen Freiburg, Absteiger Schalke, Bielefeld und Hertha BSC. Doppeltorschütze Andrej Kramaric sagte: „Nach dem 0:2-Rückstand war es nicht einfach, aber wir haben an uns geglaubt und Charakter gezeigt. Ich bin stolz auf das Team und sehr glücklich.“

© dpa-infocom, dpa:210422-99-302312/3

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Erstellt:
22. April 2021, 05:00 Uhr

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