Buchmanns Rivalen: Ex-Toursieger, Wunderkind und Pechvogel

dpa Turin. Der Giro d'Italia ist hochklassig besetzt. Egan Bernal führt als Tour-Champion von 2019 das Feld an, aber hält sein Rücken?

Hält sein Rücken, will er beim Giro voll angreifen: Egan Bernal (l). Foto: Massimo Paolone/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Hält sein Rücken, will er beim Giro voll angreifen: Egan Bernal (l). Foto: Massimo Paolone/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Emanuel Buchmann will beim Giro d'Italia als erster deutscher Radprofi das Podium erreichen. „Ich bin bereit“, sagt der 28 Jahre alte Kletterspezialist vor dem Start am Samstag in Turin.

Allerdings trifft der Tour-de-France-Vierte auf starke Konkurrenz. Die Favoriten auf den Gesamtsieg im Überblick:

BERNAL, EGAN: Nach seinem Triumph bei der Tour de France 2019 wurden dem Kolumbianer viele weitere Siege vorausgesagt. Doch im vergangen Jahr musste der 24-Jährige einen herben Rückschlag hinnehmen. Bernal klagte über Rückenprobleme und war gegen die überragenden Slowenen Tadej Pogacar und Primoz Roglic chancenlos. „Alles hängt davon ab, wie der Rücken reagiert. Läuft alles gut, werde ich die Gesamtwertung und das Rosa Trikot in Angriff nehmen“, sagte Bernal.

BUCHMANN, EMANUEL: Nach Platz vier bei der Tour 2019 wollte der Ravensburger im vergangenen Jahr in Paris auf das Podium. Doch ein Sturz beim Criterium du Dauphiné kurz vor dem Tour-Start verhinderte das Unterfangen, am Ende kam Buchmann nicht über Platz 38 hinaus. Da die Frankreich-Rundfahrt in diesem Jahr von der Strecke her weniger anspruchsvoll ist, will es der Kletterspezialist beim Giro wissen. „Das Ziel ist das Podium“, sagt Buchmann, der gerade seinen Vertrag beim Team Bora-hansgrohe bis 2024 verlängert hat.

EVENEPOEL, REMCO: Der Belgier ist das Riesentalent im Radsport. In seiner Heimat gilt er bereits als der neue Eddy Merckx. Mit 19 gewann Evenepoel das schwere World-Tour-Rennen in San Sebastian und wurde WM-Zweiter im Zeitfahren. Im vergangenen Jahr ging er bei vier Rundfahrten an den Start und stand am Ende immer als Sieger auf dem Podest, ehe ihn ein schlimmer Sturz bei der Lombardei-Rundfahrt stoppte. Evenepoel stürzte von einer Brücke den Abhang hinunter und erlitt einen Beckenbruch. Nach fast neun Monaten Pause startet er nun sein Comeback. „Man kann nicht bei 100 Prozent sein, ohne Rennen gefahren zu sein“, sagt der Youngster.

HINDLEY, JAI: Der Australier gehörte zu den großen Überraschungen beim Giro 2020. Am vorletzten Tag führte der 25-Jährige die Gesamtwertung noch an, musste dann im abschließenden Einzelzeitfahren den Briten Tao Geoghegan Hart den Gesamtsieg überlassen. Hart ist dieses Jahr nicht dabei, aber Hindley scheint auch nicht mehr die Form aus dem Vorjahr zu haben. Die Ergebnisse waren bescheiden, die letzten beiden Rundfahrten fuhr er nicht zu Ende.

YATES, SIMON: Im vergangenen Jahr beendete ein positiver Corona-Test am Ende der ersten Woche seine Giro-Mission, nachdem er als Favorit angereist war. Auch in diesem Jahr gehört er zu den Kandidaten auf den Gesamtsieg. Gerade erst gewann der Brite die Tour of the Alps. Auch bei großen Rundfahrten hat er die nötige Erfahrung. 2018 gewann er die Vuelta, nachdem er zuvor beim Giro 13 Tage im Rosa Trikot gefahren war.

© dpa-infocom, dpa:210507-99-511750/3

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Erstellt:
8. Mai 2021, 06:41 Uhr

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