Bundesliga: Das war der Samstag, das kommt am Sonntag

dpa Berlin. Schon nach dem zweiten Spieltag müssen zwei Trainer in der Fußball-Bundesliga um ihre Jobs bangen. Schalke präsentiert sich erneut desolat, Mainz erlebt auch einen sportlichen Rückschlag. Der BVB kassiert einen frühen Rückschlag gegen den neuen Tabellenführer.

Der Schalker Ozan Kabak (l) soll Werder Bremens Ludwig Augustinsson bespuckt haben. Foto: Guido Kirchner/dpa

Der Schalker Ozan Kabak (l) soll Werder Bremens Ludwig Augustinsson bespuckt haben. Foto: Guido Kirchner/dpa

Eine Spuckattacke, zwei Trainer unter Druck und ein Torschütze von den Färöer: Ein Rückblick auf die Samstagspiele der Fußball-Bundesliga und ein Ausblick auf die Partien am Sonntag:

SPUCKATTACKE: Als sei die Lage beim FC Schalke 04 nicht schon schlimm genug: Beim 1:3 gegen Werder Bremen sorgt Schalkes Abwehrspieler Ozan Kabak mit einer Spuckattacke für Entsetzen. „Das ist natürlich ein absolutes Unding, was nicht auf den Fußballplatz gehört“, sagte Werder-Trainer Florian Kohfeldt über die Situation in der 27. Minute, als Kabak in Richtung des auf dem Boden liegenden Werder-Profis Ludwig Augustinsson spuckte. „Das ist nicht schön, das hat nichts mit Fußball zu tun. Das ist nicht Fairplay“, sagte Augustinsson. Kabak entschuldigte sich über via Twitter bei Augustinsson. „Es war keine Absicht, die Sicht von außen täuscht“, schrieb er. In der 84. Minute sah Kabak wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot. Für Trainer David Wagner dürfte die Zeit auf Schalke damit zu Ende gehen.

KRISENSTIMMUNG: Auch wenn Kapitän Danny Latza nach dem 1:4 (1:1) seines 1. FSV Mainz 05 gegen den VfB Stuttgart das Gegenteil behauptete - der Trainings-Boykott unter der Woche hat Spuren hinterlassen. „Dass es Einfluss hatte, ist nicht wegzudiskutieren“, sagte Trainer Achim Beierlorzer, der nach den Vorfällen und der misslungenen Schadensbegrenzung um seinen Job bangen muss. Die durch den Trainingsstreik der Profis aus Solidarität mit Adam Szalai ausgelöste Krise ist nach der zweiten Niederlage nun zusätzlich auch eine sportliche. „Die Gesamtlage in Mainz ist bedenklich, das wissen wir auch“, sagte Sportvorstand Rouven Schröder.

DÄMPFER: Nach dem Dämpfer beim FC Augsburg mochte beim BVB keiner so recht an das Supercup-Duell mit dem FC Bayern am Mittwoch denken. „Wir haben im Moment keinen Gedanken an dieses Spiel. Wir sind so enttäuscht, dass wir verloren haben“, haderte Borussen-Trainer Lucien Favre nach dem 0:2 (0:1). „Es ist schwer, diese Niederlage zu akzeptieren. Wir haben das Spiel fast komplett dominiert“, sagte Favre. „Aber wenn du unbedingt gewinnen willst, musst du Geduld haben.“ Und Tore schießen - sonst wird es gegen die Bayern nichts.

JOKERTREFFER: „Das ist einfach perfekt. Es war sicherlich ein enges Spiel, aber mein Tor war eben der Unterschied“, sagte der eingewechselte Joan Simun Edmundsson. Der Mann von den Färöer hatte Arminia Bielefeld bei der Bundesliga-Rückkehr zum 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln geschossen (78. Minute) - und den Ostwestfalen damit eine perfekte Rückkehr in Liga eins nach 4145 Tagen Abwesenheit beschert.

DER SONNTAG: Die Bayern müssen erst am Sonntag ran. Nur etwas mehr als 60 Stunden nach dem Gewinn des europäischen Supercups in Budapest spielen die Münchner (15.30 Uhr) bei der TSG 1899 Hoffenheim. Eine der größten Herausforderungen dabei: die Müdigkeit ausblenden. Nach dem 120-Minuten-Kraftakt beim 2:1 nach Verlängerung gegen den FC Sevilla sagte Bayern-Trainer Hansi Flick: „Es nützt nichts, wenn wir immer sagen, wie kaputt wir sind. Das ist nicht meine Mentalität. Auch wenn man müde ist, kann man Topleistungen bringen.“ Das zweite Spiel bestreiten der SC Freiburg und der VfL Wolfsburg (18.00 Uhr)

© dpa-infocom, dpa:200927-99-725535/2

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Erstellt:
27. September 2020, 07:45 Uhr

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