BVB glaubt an Titelchance - Mutmacher Liverpool und Spurs

dpa Dortmund. Bei vier Punkten Rückstand auf die Bayern werden dem BVB zwei Spieltage vor dem Saisonende nur noch geringe Titelchancen eingeräumt. Doch die beiden spektakulären Halbfinalspiele in der Champions League taugen dem Außenseiter als Mutmacher.

Borussia Dortmund hat die Hoffnung auf ein Happy End im Titelkampf noch nicht beerdigt. Foto: Friso Gentsch

Borussia Dortmund hat die Hoffnung auf ein Happy End im Titelkampf noch nicht beerdigt. Foto: Friso Gentsch

„Never give up“ - das Motto des FC Liverpool vor dem Fußball-Wunder gegen Barcelona wird im Titelendspurt auch für Borussia Dortmund zum Leitspruch.

Trotz des Vier-Punkte-Rückstands auf den FC Bayern hat der Tabellenzweite die Hoffnung auf ein Happy End noch nicht aufgegeben. Ausgerechnet der in Dortmund ungeliebte RB Leipzig soll Schützenhilfe leisten und den vorzeitigen Triumph der Münchner verhindern. „Die Meisterschaft wird erst am letzten Spieltag entschieden“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke voller Hoffnung auf einen Patzer des Spitzenreiters am Samstag beim Dritten Leipzig und einen gleichzeitigen Sieg der Borussia über Düsseldorf.

Die beiden imposanten Halbfinals in der Champions League in Liverpool und Amsterdam sind Inspiration. Schließlich gelang es den späteren Siegern, sich aus eigentlich aussichtsloser Lage zu befreien. „Power und Dynamik waren beispielhaft. Diese Spiele haben noch mehr Lust auf Fußball gemacht“, schwärmte Sportdirektor Michael Zorc, der beim 3:2 von Tottenham bei Ajax als Gast auf der Tribüne saß und dabei sein Augenmerk auf den möglichen niederländischen BVB-Neuzugang Donny van de Beek gelegt haben soll.

Vor dem spannendsten Titel-Showdown der vergangenen Jahre bemühen sich alle Dortmunder demonstrativ um eine positive Sicht der Dinge. Das soll helfen, die Enttäuschung über das 2:2 in Bremen am vergangenen Spieltag zu vertreiben, als der BVB nach starker erster Halbzeit die 2:0-Führung noch leichtfertig aus der Hand gab und weiter Boden auf die Bayern verlor. „Manchmal ist die Wahrnehmung zu negativ. Sie korreliert nicht unbedingt mit der wirklichen Situation“, sagte Zorc mit Bezug auf die bisherige Punktausbeute. Siege über Düsseldorf und in Mönchengladbach würden der Borussia immerhin die drittbeste Bilanz der Vereinshistorie bescheren.

Nicht nur die knifflige Ausgangslage im Titelkampf schürt den Ehrgeiz der Profis. Darüber hinaus wollen sie gegen das Überraschungsteam aus Düsseldorf eine alte Rechnung begleichen. Das 1:2 Mitte Dezember beim damaligen Drittletzten und derzeitigen Tabellenzehnten war die erste Saisonniederlage. Trainer Lucien Favre warnte davor, den Gegner ein weiteres Mal zu unterschätzen: „Düsseldorf ist eine sehr, sehr unangenehme Mannschaft.“

Zum Leidwesen des Fußball-Lehrers fehlt nicht nur der noch immer gesperrte Kapitän Marco Reus, sondern möglicherweise in Jadon Sancho eine weitere eigentlich unverzichtbare Offensivkraft. Der angeschlagene englische Nationalspieler musste in der ersten Wochenhälfte pausieren und absolvierte auch am Donnerstag nur eine leichte Einheit.

Ähnlich gering sind die Chancen auf einen Einsatz von Abwehrspieler Abdou Diallo. Dagegen steht der lange vermisste Lukasz Piszczek vor einem Comeback. Der polnische Rechtsverteidiger ist laut Favre nun „wahrscheinlich mehr bereit“ als beim deprimierenden 0:5 am 6. April in München, wo er nach langer Auszeit „vielleicht zu früh“ zum Einsatz gekommen sei.

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Erstellt:
10. Mai 2019, 13:14 Uhr

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