BVB nach „dreckigem Sieg“ in St. Petersburg Gruppenerster

dpa St. Petersburg. Nach zuletzt drei dürftigen Auftritten gegen Köln, Lazio Rom und Frankfurt wirkte der BVB auch gegen Zenit St. Petersburg zunächst gehemmt. Doch am Ende gelang der Gruppensieg - dank einer Aufholjagd und der Tore zweier Routiniers.

Die Dortmunder Spieler jubeln über das Tor zum 1:1-Ausgleich durch Lukas Piszczek. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Die Dortmunder Spieler jubeln über das Tor zum 1:1-Ausgleich durch Lukas Piszczek. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Das Ende der Ergebniskrise quittierte Lucien Favre mit einem Dauerlächeln. Sichtlich erleichtert ging der Trainer von Borussia Dortmund nach dem Schlusspfiff von Profi zu Profi und bedankte sich für das Happy End im finalen Kraftakt der Vorrunde.

Nach zuletzt drei Pflichtspielen ohne Sieg bescherte das knappe 2:1 (0:1) bei Zenit St. Petersburg den Gruppensieg in der Champions League und erhöhte die Chance auf einen vermeintlichen leichteren Gegner bei der Auslosung der ersten K.o.-Runde am kommenden Montag.

„Es war ein dreckiger Sieg, aber endlich mal wieder ein Sieg“, sagte Marco Reus bei DAZN und sprach von einer „hart umkämpften Partie“. Vor rund 16.000 Zuschauern im auf 15 Grad aufgeheizten Stadion trafen Lukasz Piszczek (68. Minute) und Axel Witsel (78.) zum hart erkämpften Sieg. „Wir sind sehr happy, wir wollten unbedingt Erster bleiben“, sagte der frühere St. Petersburg-Profi Witsel, der sein Tor kaum gefeiert hatte. Sebastian Driussi (16. Minute) hatte die Russen zuvor in Führung gebracht. „Es war jetzt nicht glorreich“, sagte Reus, „aber es war wichtig, die Gruppe als Erster zu beenden.“

Nach zuletzt drei dürftigen Auftritten gegen Köln (1:2), Lazio Rom (1:1) und Frankfurt (1:1) wirkte die Borussia beim Start in die Partie gehemmt. Auch die von Trainer Lucien Favre vorgenommene Rotation mit sechs Änderungen in der Startelf konnte das Spiel des Teams zunächst kaum beleben. Von Rückkehrern wie Reus und Thorgan Hazard gingen anfangs nur wenig Impulse aus.

Obwohl die Russen bereits alle Chancen auf ein Weiterkommen verspielt hatten, erwiesen sie sich - wie schon im Hinspiel (2:0) - als unbequemer Gegner. Für ihren engagierten Start wurden sie früh belohnt. Nach Zuspiel von Aleksei Sutormin war der Argentinier Driussi zur Stelle und sorgte unter Mithilfe von Mats Hummels, der den Ball leicht abfälschte, für die Führung der Gastgeber. Den für Stammkeeper Roman Bürki ins Tor gerückten Marwin Hitz traf keine Schuld.

Erst dieser Gegentreffer wirkte auf den BVB wie ein Weckruf. Allmählich übernahm er die Regie, fand aber ohne den weiterhin schmerzlich vermissten Torgaranten Erling Haaland erneut nicht zu gewohnter Offensivkraft. Immerhin war bei zwei Möglichkeiten von Hazard (19.) und Reus (23.) Torgefahr erkennbar.

Kurz vor der Pause waren die Dortmund dem Ausgleich wirklich nahe. Nach Flanke von Nico Schulz köpfte der frei stehende Jude Bellingham (43.) über das Tor. Zwei Minuten später traf Reus mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze den Pfosten. Wirklich wach war der BVB auch beim Start in die zweite Halbzeit nicht. Nur die gute Reaktion von Torhüter Hitz verhinderte bei einem Schuss von Daler Kuzjaew (47.) das 0:2.

Angesichts der anhaltenden Flaute im Angriff reagierte BVB-Coach Favre und bescherte dem Dortmunder Jungstar Youssoufa Moukoko einen weiteren Rekord. Gut zwei Wochen nach seinem Debüt als jüngster Bundesligaprofi sorgte er im Alter von 16 Jahren und 18 Tagen für eine ähnliche Bestmarke in der Champions League.

Diese Maßnahme belebte das BVB-Spiel. Nach dem Ausgleich durch den Polen Piszczek schöpften die Gäste neue Hoffnung. Es waren dann jedoch nicht die Jungstars, die für die Entscheidung sorgten. Routinier Witsel traf aus rund 18 Metern unhaltbar zum 2:1.

© dpa-infocom, dpa:201208-99-620045/4

Dortmunds Marco Reus (l) und Zenits Wilmar Barrios kämpfen um den Ball. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Dortmunds Marco Reus (l) und Zenits Wilmar Barrios kämpfen um den Ball. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Dortmunds Torhüter Marwin Hitz fängt den Ball vor Zenits einschussbereitem Sutormin ab. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Dortmunds Torhüter Marwin Hitz fängt den Ball vor Zenits einschussbereitem Sutormin ab. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa

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Erstellt:
8. Dezember 2020, 20:48 Uhr

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