BVB verliert Verfolgerduell - Bremen enttäuscht

dpa Berlin. Das müssen der FC Bayern und RB Leipzig erst einmal toppen. Borussia Dortmund verliert ein am Ende spektakuläres Spiel in Leverkusen. Der Abstiegskampf der Bundesliga bleibt zudem spannend - in Bremen sieht es düster aus.

Leverkusens Spieler jübeln über das Tor zum 4.3. Foto: Bernd Thissen/dpa

Leverkusens Spieler jübeln über das Tor zum 4.3. Foto: Bernd Thissen/dpa

Borussia Dortmund hat es verpasst, den FC Bayern und RB Leipzig vor deren Spitzenspiel unter Druck zu setzen. Dafür haben die Fans in Leverkusen viel geboten bekommen. Im Abstiegskampf feierte der FSV Mainz 05 einen wichtigen Sieg, der auch den wieder schwer kriselnden Bremern wehtut.

VERFOLGER: Das war mal ein Topspiel. Ein Traumtor von BVB-Neuzugang Emre Can, insgesamt sieben Treffer und eine spannende Schlussphase - nur dem BVB dürfte das 3:4 (2:2) am Samstagabend bei Bayer Leverkusen nicht gefallen haben. Die Dortmunder, die mit 3:2 geführt hatten, hätten auf Platz zwei springen können, müssen aber nun fürchten, bei einem Bayern-Sieg gegen Leipzig bereits sechs Punkte hinter dem Rekordmeister zu liegen. „Wir haben zu einfach Gegentore kassiert“, sagte Can. „Wenn man in Führung geht, muss man auch mal - auf gut Deutsch gesagt - dreckiger spielen!“

GEWINNER: Die fünf schlechtplatziertesten Teams waren am Samstagnachmittag im Einsatz - gewonnen hat nur der FSV Mainz 05. Durch das 3:1 (1:0) bei Hertha BSC verkürzte der bis dahin im Jahr 2020 sieglose Tabellen-15. den Rückstand auf die Berliner auf zwei Punkte. „Nach den Niederlagen der letzten Spiele war der Sieg wichtig für unser Selbstvertrauen“, sagte Dreifachtorschütze Robin Quaison. „Es war ein guter Tag für mich.“

AUFARBEITUNG: Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann gab seinen Spielern nach einer harten Woche mit dem Aus im DFB-Pokal, der Rassismus-Debatte um Jordan Torunarigha sowie der Niederlage gegen Mainz zwei Tage frei. „Das war alles ein bisschen viel, soll aber keine Ausrede sein“, sagte der Coach. Die Berliner Fans stärkten Torunarigha, der im Pokal auf Schalke laut eigener Aussage rassistisch beleidigt worden war, mit mehreren Aktionen demonstrativ den Rücken. Die Hertha-Profis liefen mit schwarzem oder weißem Streifen im Gesicht auf, um ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung zu setzen.

VERLIERER: Die Freude über den Coup im Pokal-Achtelfinale hat bei Werder Bremen nicht lange gehalten. Durch das enttäuschende 0:2 (0:0) gegen Aufsteiger Union Berlin rutschten die Norddeutschen auf Platz 17 ab, der Rückstand auf Mainz beträgt vier Punkte. „Das ist auch eine Frage von Haltung“, sagte Trainer Florian Kohfeldt. „Die gesamten 90 Minuten waren schlecht. Das war Sicherheitsfußball, und damit kommen wir da unten nicht raus.“ Die direkten Konkurrenten sammelten jeweils einen Punkt: Fortuna Düsseldorf kam zu einem 1:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg und überholte Bremen. Schlusslicht SC Paderborn spielte ebenfalls 1:1 (0:0) beim von verletzungsbedingten Ausfällen geplagten FC Schalke 04.

FREUNDE: Zwar verlor die TSG Hoffenheim 0:1 (0:1) beim SC Freiburg. Der Trainer der Kraichgauer, Alfred Schreuder, gratulierte seinem Kollegen Christian Streich dennoch mit einem Schmunzeln. „Ich muss meinen Kollegen beglückwünschen, weil ich liebe ihn einfach“, sagte der 47-Jährige, dessen Mannschaft auf Platz sieben in der Tabelle nur noch einen Punkt vor den Freiburgern liegt. Streich erwiderte mit einem Lächeln: „Dankeschön, Alfred. Mir geht's auch so.“

SPITZENSPIEL: Das Highlight des 21. Spieltages steigt am Sonntagabend (18.00 Uhr/Sky) in München. Rekordmeister und Tabellenführer FC Bayern empfängt Verfolger RB Leipzig. „Es ist gerade für den FC Bayern München immer entscheidend, dass man Stärke zeigt“, sagte Bayern-Trainer Hansi Flick. Von einem Endspiel um die Meisterschaft wollte er aber nichts wissen.

ABSAGE: Das für 15.30 Uhr angesetzte Derby der rheinischen Rivalen Borussia Mönchengladbach und 1. FC Köln im Borussia-Park wurde am Sonntagmorgen abgesagt. Wegen des aufziehenden Sturmtiefs „Sabine“ sah die Borussia eine sichere Abreise der Fans nach dem Spiel nicht gewährleistet.

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Erstellt:
9. Februar 2020, 04:30 Uhr

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