Corona-Chaos in Houston - Celtics-Sieg in letzter Sekunde

dpa Berlin. Die NBA hat bereits am zweiten Tag der neuen Saison mit einem Corona-Ausbruch in einem Team zu kämpfen. Nicht nur deshalb ist der Ausgang der Meisterschaft in der besten Basketball-Liga der Welt offen wie selten zuvor.

Nahm es mit dem NBA-Hygiene- und Sicherheitskonzept nicht so genau: Rockets-Superstar James Harden. Foto: Kevin C. Cox/Pool Getty Images/AP/dpa

Nahm es mit dem NBA-Hygiene- und Sicherheitskonzept nicht so genau: Rockets-Superstar James Harden. Foto: Kevin C. Cox/Pool Getty Images/AP/dpa

Positive Tests, Quarantäne, ein Star mit Allüren - und dann gleich die erste Spielabsage: Die stärkste Basketball-Liga der Welt ist schon zum Start der neuen Saison von der Corona-Realität eingeholt worden.

Die NBA-Partie der Houston Rockets gegen die Oklahoma City Thunder hätte ursprünglich am Mittwoch (Ortszeit) ausgetragen werden sollen, allerdings bekamen die Rockets nicht einmal die geforderten acht einsatzfähigen Profis zusammen.

Die Corona-Testergebnisse von drei Spielern fielen positiv aus oder waren nicht eindeutig. Vier weitere Spieler, die als Kontaktpersonen eingestuft wurden, mussten sich nach Liga-Angaben ebenfalls in Quarantäne begeben.

Darüber hinaus mussten die Texaner auf einen verletzten Akteur sowie ihren Starspieler James Harden verzichten, weil der unter der Woche gegen das Hygiene- und Sicherheitskonzept der Liga verstoßen hatte. Er war ohne Maske bei einer privaten Party gefilmt worden - und wurde bereits mit 50.000 US-Dollar bestraft. In einem mittlerweile wieder gelöschten Instagram-Post hatte Harden zwischenzeitlich erklärt, er habe eine alte Freundin besucht, „weil sie befördert wurde“ und dass er sich an die geltenden Regeln gehalten habe.

Dabei hatte es die nordamerikanische Basketball-Liga im Sommer noch geschafft, in einer abgeschotteten sogenannten Blase in Disney World in Florida die Saison erfolgreich zu Ende zu spielen - ohne Corona-Fälle.

Beim Start in die neue Saison ging das Sportliche in den nahezu leeren Hallen der NBA nun fast ein wenig unter. Dabei war der Auftakt geprägt von spannenden Duellen. Im Topspiel der Eastern Conference besiegten die Boston Celtics mit dem deutschen Center Daniel Theis in letzter Sekunde die Milwaukee Bucks um Giannis Antetokounmpo, zuletzt zwei Mal in Serie wertvollster Spieler der NBA. Bostons Jayson Tatum verwandelte 0,4 Sekunden vor Schluss den entscheidenden Drei-Punkte-Wurf.

Im Gegenzug hatte Antetokounmpo, mit 35 Punkten bester Werfer der packenden Partie, die Chance zum Ausgleich, verfehlte aber den letzten Freiwurf. Theis stand in der Startformation und kam auf zehn Punkte sowie je drei Assists und Rebounds.

„Ich bin enttäuscht“, sagte Antetokounmpo, der seinen Vertrag in Milwaukee erst kurz vor dem Saisonstart um fünf Jahre verlängert hatte, „aber ich kann es nicht ändern. Das ist erledigt. Hoffentlich verwandele ich den nächsten Wurf, wenn ich wieder in der Position bin. Das ist die Mentalität, die man haben muss.“

Knappe Niederlagen zum Auftakt der verkürzten Saison mit 72 Hauptrunden-Partien je Team gab es für die anderen Deutschen: Die Washington Wizards mit Isaac Bonga und Moritz Wagner unterlagen den Philadelphia 76ers mit 107:113 - obwohl Russell Westbrook in seinem ersten Spiel für die Wizards mit einem sogenannten Triple Double glänzte: 21 Punkte, 15 Assists und 11 Rebounds.

Die Dallas Mavericks mit Maxi Kleber verloren bei den Phoenix Suns (102:106) ebenso knapp wie Isaiah Hartenstein bei seinem Debüt für die Denver Nuggets gegen die Sacramento Kings (122:124).

Zum Auftakt der NBA-Saison am Vortag hatte Dennis Schröder trotz eines herausragenden Debüts für die Los Angeles Lakers das Stadtduell mit den Clippers verloren.

© dpa-infocom, dpa:201224-99-804095/5

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Erstellt:
24. Dezember 2020, 07:27 Uhr

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