Coronavirus trifft Handballer - Kohlbacher wohlauf

dpa Mannheim. Das Coronavirus ist nun auch in der Handball-Nationalmannschaft angekommen. Kreisläufer Jannik Kohlbacher ist infiziert, fühlt sich aber nicht krank. Bei seinem Verein Rhein-Neckar Löwen gibt es gleich mehrere positive Fälle.

Wurde positiv auf das Coronavirus getestet, ist aber wohlauf: Jannik Kohlbacher. Foto: Robert Michael/dpa

Wurde positiv auf das Coronavirus getestet, ist aber wohlauf: Jannik Kohlbacher. Foto: Robert Michael/dpa

Jannik Kohlbacher schickte trotz seiner Infizierung mit dem Coronavirus gut gelaunte Grüße aus der häuslichen Quarantäne - viele seiner Nationalmannschaftskollegen sitzen ebenfalls in den eigenen vier Wänden fest.

Neben dem ersten positiven Fall in der DHB-Auswahl hat die Pandemie vor allem den Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen mit voller Wucht erfasst. Die Mannheimer teilten mit, dass sich neben Kohlbacher und Rückraumspieler Mads Mensah weitere Akteure innerhalb der Mannschaft mit dem Sars-CoV-2 infiziert haben.

Kohlbacher bestätigte seinen Fall in den sozialen Netzwerken. „Wie bereits in den Medien zu sehen & zu lesen war, habe auch ich mich mit dem Coronavirus infiziert. Dies hat ein Nasen-&Rachenabstrich an der Klinik in Heidelberg ergeben“, schrieb der 24-Jährige auf Instagram. Dazu postete er ein Bild, auf dem er lachend neben seinem Teamkollegen Andy Schmid steht.

Bezüglich seines Gesundheitszustandes gab Kohlbacher umgehend Entwarnung. „Mir geht es allerdings super, ich bin top fit & fühle mich vollständig gesund.“ Dennoch rief er alle Fans zum vorsichtigen Umgang mit der Pandemie auf. „Wichtig ist, dass wir alle nicht leichtfertig mit dem Coronavirus & den Folgen umgehen“, appellierte der Kreisläufer. „Für die jüngere Generation mag es vielleicht harmlos sein, aber denkt bitte alle an Eure Mitmenschen der älteren Generation oder an diejenigen, die körperlich aufgrund eventueller Vorerkrankungen nicht so leicht damit umgehen können.“

Weil Kohlbacher in der Vorwoche beim Lehrgang der DHB-Auswahl in Aschersleben weilte, informierten alle Nationalspieler und Bundestrainer Alfred Gislason als direkte Kontaktpersonen am Mittwoch die jeweils zuständigen Gesundheitsämter.

Die Kieler Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Steffen Weinhold begaben sich danach sofort in häusliche Quarantäne. „Alle drei sind bei guter Gesundheit“, teilte THW-Mannschaftsarzt Detlev Brandecker mit. Auch Juri Knorr von GWD Minden oder der Göppinger Marcel Schiller folgten diesem Beispiel.

Der Deutsche Handballbund teilte mit, die betroffenen Nationalspieler hielten sich in ihren Heimatorten auf und an die von den Behörden angeordneten Sicherheitsmaßnahmen. Da es dabei regionale Unterschiede gebe, seien aber nicht alle Spieler von einer Quarantäne betroffen.

Das ist derzeit bei den Rhein-Neckar Löwen der Fall, wo sich mehrere Spieler infiziert haben. „Wir haben uns richtigerweise vor einigen Tagen nach Rücksprache mit unserem Mannschaftsarzt und den zuständigen Behörden dazu entschieden, unsere komplette Mannschaft zu isolieren“, sagte Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann. Aktuell leide kein Akteur an grippeähnlichen Symptomen, allen Spielern gehe es den Umständen entsprechend gut.

Unterdessen sucht die Handball-Bundesliga hinter den Kulissen weiter nach tragfähigen Lösungen für die Zeit nach dem Coronavirus. In einer Telefonkonferenz spielten die Manager am Mittwoch langfristige Szenarien durch. Ergebnisse gab verständlicherweise keine.

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Erstellt:
18. März 2020, 15:23 Uhr

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