Dardai fordert Optimismus: Hertha-Kraftakt vor „Jokerspiel“

dpa Berlin. Jetzt kommt das letzte „Jokerspiel“. Gegen Schalke 04 kann Hertha BSC einen ganz großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Doch die Sorgen der Berliner sind unverändert akut.

Nach der Nullnummer versprüht Herthas Trainer Pal Dardai Optimismus. Foto: Soeren Stache/dpa-Pool/dpa

Nach der Nullnummer versprüht Herthas Trainer Pal Dardai Optimismus. Foto: Soeren Stache/dpa-Pool/dpa

Viel Zeit hat Pal Dardai einfach nicht. Bei der Hatz durch den Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga muss der Hertha-Coach aber schon wieder eine neue Rolle einnehmen.

Jetzt ist er vor dem „Jokerspiel“ gegen Schalke 04 der Zweifel-Beseitiger. Den Berlinern soll im Endspurt auf keinen Fall das gerade gewonnene Momentum schon wieder verloren gehen. Als weiterer Stimmungsdämpfer kamen am Montag die Diagnosen: Matheus Cunha fehlt wegen einer Bänderverletzung gegen Schalke und Köln. Maximilian Mittelstädt muss wegen einer Gehirnerschütterung gegen Königsblau passen.

Die zähe Nullnummer gegen Arminia Bielefeld hatte sich schon wie ein Rückschritt angefühlt. Da steuerte Trainer Dardai lieber gleich entgegen und verordnete eine positive Denkweise. „Ich habe noch keine Mannschaft erlebt, die jede Patrone an die richtige Stelle schießt“, sagte der Ungar nach dem 0:0 der Berliner am Sonntagabend im Kellerduell der Fußball-Bundesliga.

Die große Chance zum Signal Richtung Rettung bietet sich am Mittwoch (18.00 Uhr/Sky) auf Schalke. Mit einem Sieg in der dritten und letzten Nachholpartie gegen den schon fixen Absteiger würden die Berliner mit fünf Punkten Vorsprung auf den 1. FC Köln in das direkte Duell am 33. Spieltag gehen. Mit einem weiteren Sieg wäre das letzte Zittern um den Klassenverbleib schon am kommenden Samstag definitiv erledigt. „Wir bleiben fleißig, ehrlich, konsequent und versuchen, den Joker zu ziehen“, versprach Dardai.

Dardais Problem: Körperliche Fitness und mentale Frische sind nach der zweiwöchigen Corona-Quarantäne doch nicht auf Knopfdruck zu konservieren. Dass im dritten Spiel in sechs Tagen trotz der großangelegten Rotation mit acht vermeintlich ausgeruhten Startelf-Spielern Beine wie Köpfe leer wirkten, war auch Dardai nicht verborgen geblieben. „Wenn du körperlich nicht gut bist, bist du mental auch nicht im besten Zustand“, sagte der 45-Jährige.

Dardais Sorge: In der Berliner Gedankenwelt muss das Positive überwiegen. Doch die neuen Verletzungssorgen machen die Lage nicht einfacher. Nach den Ausfällen von Mattéo Guendouzi (Mittelfußbruch) und Sami Khedira (Wade) ist nun auch das weitere Mitwirken von Mittelstädt (Gehirnerschütterung) und Matheus Cunha (Knöchel) unmöglich. Dodi Lukebakio, Marvin Plattenhardt und Rune Jarstein fehlen ohnehin noch nach ihren Corona-Infektionen.

Dardais Pläne: Die große Rotation wird weitergehen gegen Schalke, Köln und auch zum Saisonabschluss am 22. Mai bei der TSG Hoffenheim. Flexibilität soll dabei Trumpf sein. Der große, ausgeglichene Kader könnte dabei helfen. Beispiel ist die linke defensive Außenbahn. Sollten Mittelstädt und Plattenhardt ausfallen? Kein Problem, meint Dardai. Deyovaisio Zeefuik spielte gegen Bielefeld schon dort, Peter Pekarik und Jordan Torunarigha wären weitere Alternativen.

Dardais Argumente: Fünf Punkte aus drei Spielen trotz der schwierigen Isolationstage sind mehr als erwartet. Seit sechs Spielen ist die Hertha ungeschlagen. Zweimal gab es kein Gegentor. Und Tabellenrang 14 würde am Ende alle glücklich machen. Warum also plötzlich zweifeln? So ordnete auch Sportdirektor Arne Friedrich die Hertha-Welt zwischen Hoffen und Bangen ein: „Es ist wichtig, weiter Ruhe zu bewahren, zusammenzustehen und das Positive zu sehen“.

© dpa-infocom, dpa:210510-99-534083/4

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Erstellt:
10. Mai 2021, 05:00 Uhr

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