Preisgeld, Favorit & Ally Pally
Darts-WM größer als je zuvor – Fragen und Antworten zum Turnier
Die Darts-WM bricht Rekorde: Mehr Teilnehmer, höheres Preisgeld und ein Umzug im Ally Pally. Acht Deutsche sind dabei, doch wer hat die besten Chancen?
© IMAGO/John Patrick Fletcher
Ab dem kommenden Jahr zieht das Turnier innerhalb des Ally Pallys um.
Von red/sid
Die 33. Weltmeisterschaft der Professional Darts Corporation (PDC) steht an, bei der bereits vor dem ersten geworfenen Pfeil zahlreiche Rekorde gebrochen werden. Das Turnier ist größer, länger und wertvoller als je zuvor. Auch die Deutschen sorgen für eine Bestmarke.
Was ist neu?
Statt 96 Spielern und Spielerinnen treten 128 gegeneinander an, darunter fünf Frauen. Los geht die WM am Donnerstag und damit vier Tage früher als die letzten Jahre. Das Finale steigt wie gewohnt am 3. Januar, dann geht es um den Siegerscheck von einer Million Pfund. Nicht nur das Preisgeld für den Weltmeister hat sich verdoppelt, insgesamt werden fünf Millionen Pfund statt der vorigen 2,5 Millionen ausgeschüttet.
Wie viele Deutsche sind dabei?
Insgesamt haben acht Deutsche den Sprung in den legendären Alexandra Palace in London geschafft. So viele waren noch nie dabei, der vorige Rekord lag bei sechs Teilnehmern im Vorjahr. Nach England (41) und den Niederlanden (15) stellt Deutschland die drittstärkste Kraft. Neben dem an Position 13 gesetzten Martin Schindler gehen Ricardo Pietreczko, Gabriel Clemens, Niko Springer sowie die Debütanten Lukas Wenig, Dominik Grüllich und Arno Merk an den Start. Der deutsche Rekordteilnehmer Max Hopp steht nach fünf Jahren Abstinenz vor seinem neunten WM-Start.
Wie stehen die Chancen?
Wie in jedem Jahr wäre der Einzug eines Deutschen ins Achtel- oder gar Viertelfinale ein großer Erfolg. Am ehesten infrage für einen Coup kommt Schindler. Der Strausberger hat sich im Ranking kontinuierlich nach oben gearbeitet, mittlerweile ist er auf Platz 13 in der erweiterten Weltspitze angekommen. Vier PDC-Turniere gewann Schindler bisher, bei einem großen Turnier wie der WM blieb der Durchbruch bislang noch aus. Vorjahresachtelfinalist Pietreczko und Springer, dem viele einen ähnlichen Weg wie Schindler prognostizieren, sind Überraschungen zuzutrauen. Gabriel Clemens, Halbfinalist von 2023, befindet sich in einer Formkrise.
Gewinnt Luke Littler wieder?
Davon ist auszugehen. Zu erdrückend ist die Dominanz des Weltmeisters mittlerweile. Mit 18 Jahren ist der englische Wunderknabe bereits die Nummer eins der Welt, von den zehn Einzel-Majorturnieren fehlen ihm nur noch zwei Titel. Sein ärgster Rivale ist Landsmann Luke Humphries, die Nummer zwei der Welt. Die beiden Lukes sind der Konkurrenz längst enteilt. Dem dreimaligen Titelträger Michael van Gerwen bleibt nur die Außenseiterrolle, ein anderer Weltmeister wäre eine Überraschung.
Und sonst?
Die rund 125.000 Tickets für die 20 Turniertage waren PDC-Boss Barry Hearn zufolge bereits nach zehn Minuten vergriffen, viele Fans gingen leer aus. Zwar schuf der Ausrichter durch das größere Teilnehmerfeld mehr Spieltage und somit mehr Sessions, doch die Nachfrage ist weitaus höher. Ab dem kommenden Jahr zieht das Turnier deshalb innerhalb des Ally Pallys um, von der West Hall in die Great Hall. In diese passen mit etwa 5000 Zuschauern rund 2000 mehr, derzeit sind noch Logistik und Fandorf dort untergebracht. Gleichzeitig bleibt die WM für fünf weitere Jahre bis 2031 im Ally Pally, die Gerüchte um einen Umzug nach Saudi-Arabien sind damit vorerst vom Tisch.
Wie ist der Modus?
Erstmals seit 2007 sind alle Teilnehmer bereits in Runde eins gefordert. Zuletzt waren die 32 gesetzten Spieler erst in der zweiten Runde eingestiegen. In der ersten und zweiten Runde wird nach dem Modus „best of five sets“ gespielt, die Spieldauer steigt im Turnierverlauf schrittweise an: Das Finale gewinnt, wer sieben Sätze für sich entscheidet („best of 13 sets“).
Wer überträgt?
Spiele im Free-TV und im Livestream sind bei Sport1 zu sehen. Hinzu kommt das Pay-TV-Angebot von DAZN.
