Das bringt die Liga: Titelrennen, Abstiegskampf und Labbadia

dpa Frankfurt/Main. Die nach dem Geisterspiel Borussia Mönchengladbach gegen 1. FC Köln am 11. März eingefrorene Tabelle wird aufgetaut. Der Ball in der Bundesliga rollt wieder. Wie war nochmal der letzte Stand vor der Coronavirus-Krise?

Der FC Bayern München führt die Bundesliga-Tabelle an. Foto: Sven Hoppe/dpa

Der FC Bayern München führt die Bundesliga-Tabelle an. Foto: Sven Hoppe/dpa

Keine Debatte um die Geisterspiele mehr mit Angela Merkel als Spielführerin, Armin Laschet und Markus Söder als Angreifer, Karl Lauterbach und anderen Experten in der Defensivhaltung: Die Bundesliga darf sich wieder auf Fußball freuen.

Nach dem grünen Licht von Bund und Ländern für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs geht es am 15. Mai vor leeren Rängen weiter. Spannende Entscheidungen stehen in den neun verbliebenen Spieltagen an:

MEISTERSCHAFT: Spitzenreiter FC Bayern hat vier Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund und fünf auf RB Leipzig, zudem das bessere Torverhältnis. Der Rekordmeister strebt den achten Titel in Folge an und hatte zuletzt unter Trainer Hansi Flick einen Lauf. Die Münchner müssen aber noch nach Dortmund und Leverkusen und spielen zuhause gegen den Vierten Borussia Mönchengladbach.

EUROPACUP-TEILNAHME: Größer Kandidat für die vier Champions-League-Plätze ist neben dem Spitzen-Quartett Leverkusen mit zwei Zählern hinter Gladbach. Der FC Schalke 04 liegt als Sechster mit 37 Punkten bereits zehn Zähler hinter Bayer. Im Kampf um die zwei Europa-League-Teilnehmer sind auch der VfL Wolfsburg, SC Freiburg (beide 36) und die TSG 1899 Hoffenheim (35) gut dabei. Falls Bayern München Meister und DFB-Pokalsieger wird, kommt auch der Bundesliga-Siebte in die Europa League.

ABSTIEGSKAMPF: Aufsteiger SC Paderborn hat als Schlusslicht mit nur 16 Zählern auch nach der Corona-Pause die schlechtesten Karten. Krisenclub Werder Bremen kann als Vorletzter nur vier Siege in 24 Spielen und zwei Punkte mehr vorweisen, hat aber noch die Nachholpartie gegen Eintracht Frankfurt. Fortuna Düsseldorf steht derzeit auf dem Relegationsplatz. Aber auch der FSV Mainz 05, FC Augsburg, Hertha BSC, Eintracht Frankfurt und Union Berlin sind noch nicht durch.

TORJÄGERKRONE: Das Duell Robert Lewandowski (25 Treffer) gegen Timo Werner (21) geht weiter. Der Leipziger Nationalstürmer hatte kürzlich dem FC Bayern einen Korb für einen Wechsel gegeben. Münchens Dauerbrenner Lewandowski hofft, zum insgesamt fünften Mal die Torjäger-Kanone zu gewinnen - es wäre auch das dritte Mal in Serie. Der Pole ist ohnehin im Stimmungshoch: Er freute sich diese Woche über die Geburt seiner Tochter Laura. BVB-Talent Jadon Sancho liegt mit 14 Treffern scheinbar aussichtslos hinter Lewandowski und Werner.

NEUE TRAINER: Mitten in der Coronavirus-Krise vollzog Hertha BSC wieder mal einen Trainerwechsel: Bruno Labbadia (zuletzt beim VfL Wolfsburg) ist zurück und soll nun bei den Berlinern wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Zuletzt hatte der Hauptstadtclub durch den unrühmlichen Abgang von Chefcoach Jürgen Klinsmann, dem der glücklose Kurzzeittrainer Alexander Nouri folgte, und dem Video-Skandal von Salomon Kalou ein schlechtes Bild abgegeben. Auch der FC Augsburg geht mit einem neuen Chefcoach in den Rest der Saison. Heiko Herrlich ersetzte kurz nach dem bislang letzten Spiel des FCA Martin Schmidt und wartet noch auf seinen ersten Einsatz an der Seitenlinie.

DFB-POKAL: Mit dem Re-Start in der Liga könnte es auch im DFB-Pokal weitergehen. Da stehen noch die Halbfinalpartien FC Bayern - Eintracht Frankfurt und 1. FC Saarbrücken - Bayer Leverkusen sowie das Finale in Berlin aus. Vor allem der Pokalschreck aus dem Saarland ist ganz heiß auf eine weitere Sensation. Er steht als erster Viertligist überhaupt im Halbfinale. In der Regionalliga Südwest, die Saarbrücken mit einem Vorsprung von sechs Punkten anführt, plädiert FCS-Präsident Hartmut Ostermann für einen Abbruch der Saison. Nach einem Bericht des „Sportbuzzer“ könnten die Halbfinals am 16. und 17. Juni steigen und das Finale am 27. Juni ausgetragen werden.

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Erstellt:
7. Mai 2020, 07:04 Uhr

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