Das muss man wissen zum Großen Preis von Ungarn

dpa Budapest. In drei Wochen drei Rennen nacheinander - die Formel 1 fährt mit Vollgas durch die Corona-Saison. Schauplatz am 19. Juli (15.10 Uhr/Sky und RTL): der Hungaroring bei Budapest.

Auch in Budapest in der Favoritenrolle: Lewis Hamilton (r) und Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas. Foto: Leonhard Foeger/Pool Reuters/AP/dpa

Auch in Budapest in der Favoritenrolle: Lewis Hamilton (r) und Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas. Foto: Leonhard Foeger/Pool Reuters/AP/dpa

Eine Strecke, die Fahrer und Fahrzeuge stresst. Dazu ist es für gewöhnlich ziemlich heiß. Zündstoff gibt es aber auch so schon genug.

Was passiert mit Sebastian Vettel?

Am 16. Juli wird er reden. Wird er aber auch etwas zu sagen haben bei den virtuellen Presserunden? Ferrari-Pilot Vettel lässt sich vom Spekulations-Trubel eigentlich nicht locken, geschweige denn in seiner Meinungsfindung beschleunigen. Nebenbei hat er in Ungarn nach den ersten beiden Wochenenden der Corona-Notsaison einiges aufzuholen: Nur ein Punkt dank Platz zehn zum Auftakt, nur eine Runde am vergangenen Sonntag beim zweiten Rennen in Spielberg. Dennoch tickt die Uhr: Bis zum 31. Juli soll die Option im Vertrag von Sergio Perez bei Racing Point gültig sein, wonach sich das Team vom Mexikaner inklusive üppiger Mitgift trennen muss. Vettel sollte sich also vorher entscheiden, ob er den Platz beim designierten Aston-Martin-Team haben will.

Wie ist die Stimmung bei Ferrari?

Ein Fahrer (Vettel), der ein neues Team sucht, ein anderer (Charles Leclerc), dessen Ambitionen durch den selbst verschuldeten Crash zuletzt mit Vettel einen schweren Dämpfer erlitten. Ein Auto, das zu langsam ist, ein Teamchef (Mattia Binotto), der vor allem in Krisenzeiten bislang alles andere als souverän wirkte. Die Traditionsmarke, die ihren Mythos pflegt, ist auf dem Selbstzerstörungstrip. Die nächste Ausfahrt sollte Ferrari nicht verpassen, sonst wird das Jahr des 1000. Rennens der Scuderia in der Formel 1 zum kompletten Desaster.

Wer kann Hamilton und Mercedes stoppen?

„Zwei Siege aus zwei Rennen: Das mag sich von außen betrachtet so anhören, als ob das Kräfteverhältnis eindeutig ist. Aber das ist bei Weitem nicht der Fall“, sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Spielberg war Mercedes-Land. Nun geht es auf den Hungaroring, und dort erwarten Wolff vor allem starke Red-Bull-Rennwagen mit Max Verstappen und Alexander Albon am Steuer. „Sie werden dort nur sehr schwer zu schlagen sein.“ Man sollte aber auch nicht vergessen, wie die Bilanz von Hamilton auf dem knapp 4,4 Kilometer langen und kurvenreichen Kurs ist: Siebenmal gewann der Brite schon in Ungarn, zuletzt zweimal nacheinander.

Was gibt es ansonsten Besonderes?

Die Corona-Maßnahmen in Ungarn machen es besonders dem Personal aus Großbritannien und Nicht-EU-Staaten noch schwerer. Ohnehin in ihrer eigenen Schutzblase mit diversen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, droht einem Großteil der Formel-1-Gemeinde empfindliche Strafen, wenn sie in Budapest gegen die dort geltenden Auflagen verstoßen. Die Benutzung öffentlicher Transportmittel, Taxi fahren, Essen gehen in einem Restaurant - britischen Medienberichten zufolge drohen Geldstrafen von umgerechnet bis zu 14 000 Euro oder sogar Gefängnis.

© dpa-infocom, dpa:200715-99-805986/3

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Erstellt:
16. Juli 2020, 04:44 Uhr

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