SG Sonnenhof Großaspach gegen Stuttgarter Kickers

Das sagt SG-Coach Sbonias vor dem Topspiel gegen die Blauen

SG Sonnenhof Großaspach gegen Stuttgarter Kickers – das ist das mit Spannung erwartete Spitzenspiel in der Fußball-Oberliga. Wie schätzt SG-Trainer Evangelos Sbonias die Lage ein? Glaubt er, dass ein Kickers-Sieg eine Vorentscheidung im Titelrennen wäre?

Trainer Evangelos Sbonias bedankt sich beim  21-jährigen Stürmer Albin Sahiti, der im Sommer vom 1. FC Bruchsal zur SG Sonnenhof Großaspach kam.

© Baumann/Julia Rahn

Trainer Evangelos Sbonias bedankt sich beim 21-jährigen Stürmer Albin Sahiti, der im Sommer vom 1. FC Bruchsal zur SG Sonnenhof Großaspach kam.

Von Jürgen Frey

Nach sieben Oberligasiegen in Serie wartet auf Spitzenreiter Stuttgarter Kickers der Härtetest beim schärfsten Verfolger SG Sonnenhof Großaspach. Wir haben uns vor dem Topduell an diesem Freitag (19 Uhr) mit SG-Coach Evangelos „Laki“ Sbonias unterhalten.

Herr Sbonias, warum sollten die Zuschauer am Freitag nach Großaspach kommen?

Weil da zwei Oberliga-Spitzenteams aufeinandertreffen, die derzeit auf einer Erfolgswelle surfen. Für mich ist das ein elektrisierendes Duell, in dem die Ausgangslage nicht besser sein könnte: Da empfängt der Zweite den Ersten, und wir sind auf Schlagdistanz. Das verspricht ein Topspiel zu werden, das die Fußballherzen höher schlagen lässt.

Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie?

Es gab ja schon legendäre Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften, jetzt trifft man sich leider zum ersten Mal in der Oberliga, aber das ändert nichts am Reiz. Zwischen 3500 und 5000 Zuschauer kann ich mir gut vorstellen.

Die Kickers liegen drei Punkte und mit dem um 25 Treffer besseren Torverhältnis vor der SG. Wäre ein Sieg der Blauen eine kleine Vorentscheidung im Kampf um den Direktaufstieg?

Nein, dafür sind noch zu viele Spiele. Es kann noch so viel passieren, das sieht man in dieser Liga immer wieder. Ein Sechs-Punkte-Rückstand plus das schlechtere Torverhältnis wäre eine große Hypothek für uns, aber eben noch keine Vorentscheidung. Wer mich kennt weiß, dass ich nie aufgebe.

Sie hatten vor der Saison die Kickers als haushohen Favoriten auf den Titel bezeichnet...

...und darin fühle ich mich nach 14 Spieltagen bestätigt, das zeigen ihre Auftritte in der Liga und auch im DFB-Pokal. Da waren viele hohe Siege dabei. Es würde mich schon sehr wundern, wenn sie nicht Meister werden. Meine Einschätzung ändert aber nichts daran, dass ich mit meiner Mannschaft ehrgeizig genug bin, das Maximale herauszuholen.

Ihr Saisonziel lautete Platz zwei bis fünf. Rechnen Sie mit einem Zweikampf um die Vizemeisterschaft mit dem 1. Göppinger SV?

Nein, der Rückstand von vor der Saison hochgewetteten Clubs wie dem 1. CfR Pforzheim oder dem FC 08 Villingen ist zwar schon recht hoch, doch ich traue Teams mit ihrer Qualität auch mal eine Serie mit sechs, sieben Siegen am Stück zu, dann ist die Tuchfühlung wieder da.

In Ihrer Mannschaft gab es einen großen Umbruch. Alle dachten das Team benötigt Zeit, sich zu finden.

Das wäre auch normal gewesen, dass wir mit fünf Siegen hintereinander starten konnte wirklich keiner erwarten. Unsere derzeitige Situation ist alles andere als selbstverständlich.

War das WFV-Pokal-Aus bei Landesligist TSV Bad Boll ein wichtiger Weckruf?, und stimmt es, dass SG-Mitgründer Uli Ferber danach die Wände in der Kabine wackeln ließ?

Von dieser Behauptung höre ich tatsächlich zum ersten Mal. Vielmehr war es unser Torwart Maximilian Reule der in der Kabine deutliche Worte zur Leistung gefunden hat. Auch wir im Trainerteam haben das Spiel sauber analysiert und unsere Lehren daraus gezogen. Wir sind voll auf Kurs und ich spüre im gesamten Umfeld die Verbundenheit zu unserem Team.

Wie sehr lebt das Spiel der SG von Stoßstürmer Dominik Salz?

Er ist Teil unserer wichtigen Achse um unsere Führungsspieler. Darüber hinaus haben sich aber auch andere Spieler wie unsere Eigengewächse Nico Engel und Niklas Mohr, die beide noch für die U19 spielberechtigt sind, prächtig entwickelt.

Aber Salz ist für die Oberliga schon ein besonderer Stürmer?

Wer Vollgasfußball sehen will, sollte ihm zuschauen. Es ist ein Genuss. Er geht keinem Zweikampf, keinem Luftduell aus dem Weg, kein Weg ist ihm zu weit. Für die gegnerischen Innenverteidiger ist es nicht vergnügungssteuerpflichtig gegen ihn zu spielen. Mit seinen Emotionen passt er auch optimal zu uns als Trainerteam.

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Erstellt:
26. Oktober 2022, 10:14 Uhr
Aktualisiert:
26. Oktober 2022, 11:21 Uhr

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