Großes Interesse an den Heimspielen
Hohe Zuschauerzahlen bei den regionalen Top-Vereinen
Publikumsmagnet Nummer eins ist der VfB Stuttgart – und dann? Ein Blick auf die Top-Vereine der Region mit den meisten Fans.

© Baumann/Hansjürgen Britsch
Die Stuttgarter Kickers haben in der Fußball-Oberliga die mit Abstand meisten Besucher bei Heimspielen. In unserer Bildergalerie vergleichen wir die Zahlen der Blauen mit denen höherklassigerer Vereine.
Von Rouven Spindler
Trotz der derzeit angespannten sportlichen Situation dürfte es für die Spieler des FV Ravensburg einer der Höhepunkte der Saison werden, wenn sie an diesem Samstag (14 Uhr) in der Fußball-Oberliga vor ungewohnter Kulisse bei den Stuttgarter Kickers gastieren. Denn der Aufstiegsanwärter führt das Klassement nicht nur nach Punkten, sondern auch nach Zuschauern mit großem Vorsprung an.
Aber welche Zahlen stehen bei den Blauen im Vergleich zu regionalen Erst- und Zweitligavereinen in der Saison 2022/23 genau zu Buche? Wie hoch ist die Auslastung der Heimspielstätten in und rund um Stuttgart? Und wie sah es vor den Einschränkungen der Coronapandemie aus?
Wir werfen in unserer Bildergalerie einen Blick auf die bisherigen Liga-Heimspiele mehrerer regionaler Clubs – vom Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart über die Kickers bis hin zu den Bundesliga-Handballerinnen des VfL Waiblingen.

© Baumann/Hansjürgen Britsch
Platz 1: VfB Stuttgart. Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist kann sich auf seine Zuschauer verlassen, für die in der Mercedes-Benz-Arena aufgrund von Umbauarbeiten derzeit nur 47 500 der zuvor 60 449 Plätze zur Verfügung stehen. Im Schnitt besuchten laut transfermarkt.de 46 246 Personen die 13 Heimspiele.

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Die Gesamt-Zuschauerzahl beläuft sich auf mehr als 601 000, was einer Auslastung von mehr als 97 Prozent gleichkommt. In dieser Tabelle ist der VfB in der Bundesliga Sechster. In der Saison 2018/19, in der es keinerlei Einschränkungen gab, lag der Schnitt nach 17 Heimspielen bei 54 409, die Summe bei fast 908 000. Das entsprach Rang vier und einer Stadionauslastung von mehr als 88 Prozent.

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Platz 2: TVB Stuttgart. Laut den Daten auf der Webseite der Handball-Bundesliga begrüßt der derzeitige Tabellen-14. in der laufenden Runde im Schnitt 4311 Besucher in der Porsche-Arena, in der wiederum 6211 Plätze verfügbar sind. Zu elf Heimspielen kamen insgesamt 47 423 Personen, was einer Auslastung von etwas weniger als 70 Prozent gleichkommt.

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In der Spielzeit 2018/19, vor den Einschränkungen der Coronapandemie, lag der Zuschauerschnitt noch bei 3681.

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Platz 3: Frisch Auf Göppingen. Der TVB-Kontrahent lastet die Kapazität der Göppinger EWS-Arena mit ihren 5600 Plätzen in dieser Saison zu rund 67 Prozent aus, wie aus der Statistik der Liga hervorgeht. 41 300 Interessierte kamen zu den bislang elf Begegnungen.

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Im Schnitt sind somit 3755 Zuschauer vor Ort, wenn der Tabellen-15. um Punkte kämpft. Nach 17 Heimspielen der Saison 2018/19 lag Frisch Auf mit durchschnittlich 4447 belegten Plätzen noch vor dem TVB.

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Platz 4: MHP Riesen Ludwigsburg. Der Basketball-Bundesligist erreicht in diesem Vergleich mit 92 Prozent die zweithöchste aller Auslastungen. In die MHP-Arena strömten in den bisherigen 13 Ligapartien insgesamt 48 173 Personen, im Schnitt somit 3705.

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Sieben Heimspiele waren mit 4000 Zuschauern ausverkauft. Das erinnert wieder an MHP-Besucherzahlen vor dem Ausbruch der Coronapandemie.

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Platz 5: SV Stuttgarter Kickers. Am Samstag besteht die Möglichkeit, dass der Spitzenreiter zum vierten Mal in dieser Saison mehr als 4000 Zuschauer im Gazi-Stadion zu Gast hat. Zu den bisherigen elf Heimspiel kamen gemäß den Angaben von transfermarkt.de insgesamt 32 280 Personen. Im Schnitt sind das 2935 – der höchste Kickers-Zuschauerschnitt seit der Regionalliga-Saison 2016/17 (3036). Wie das Portal FuPa berichtet, liegt der Gesamtschnitt der Liga, den die Kickers hochziehen, hingegen nur bei 624.

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Kickers-Sportdirektor Marc Stein begründet die hohen Zuschauerzahlen unter anderem mit der Nahbarkeit und dem interessanten und erfolgreichen Fußball, der auf der Waldau zu sehen ist: „Das sind, glaube ich, viele Parameter, die gerade auf der richtigen Ebene sind.“ In der Liga ist das Stadion in dieser Saison zu etwa einem Viertel ausgelastet. 11 468 Plätze bietet die Kickers-Heimspielstätte – was im Vorjahr im Verbandspokalfinale gegen den SSV Ulm 1846 (7300) und in den DFB-Pokalpartien gegen die SpVgg Greuther Fürth (7280) und Eintracht Frankfurt (10 000) von Vorteil war.

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Platz 6: Bietigheim Steelers. Der Club hat die Saison in der höchsten deutschen Eishockeyliga, der DEL, mit dem Abstieg beendet. Die 28 Heimspiele der Runde 2022/23 verfolgten laut DEL-Angaben insgesamt 80 012 Personen in der Ege-Trans-Arena, was bei einer Spielstätten-Kapazität von 4517 einer rund 63-prozentigen Auslastung entspricht. Mit im Schnitt 2858 Besuchern belegen die Steelers in dieser Statistik vor den Grizzlys Wolfsburg (2689) den vorletzten Platz.

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2018/19, zwei Spielzeiten vor dem Aufstieg, begrüßte der Club zu seinen 26 Heimspielen im Schnitt 2864 Zuschauer. Das war der damals drittbeste Wert in der DEL2 – und einer, der sich im Anschluss an die pandemiebedingten Einschränkungen auch in der ersten Liga kaum verändert hat.

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Platz 7: Allianz MTV Stuttgart. Vor durchschnittlich 1742 Zuschauern haben die Bundesliga-Volleyballerinnen in dieser Saison bislang ihre Heimspiele absolviert. Das geht aus der Statistik der Liga hervor, laut der insgesamt 17 418 Personen zu den zehn Partien in die Scharrena kamen (Auslastung von circa 70 Prozent). Ein noch größeres Publikum hat nur der Dresdner SC, in dessen Spielstätte durchschnittliche 2674 Plätze belegt sind.

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Der amtierende deutsche Meister hat die 2251 Besucher fassende Scharrena für den Supercup Anfang November 2022 verlassen und in der Porsche-Arena gegen den SC Potsdam eine neue Bestmarke aufgestellt: 6145 Zuschauer, ausverkauft, Rekordkulisse.

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Platz 8: SG BBM Bietigheim (Männer). Der Handball-Zweitligist trug seine bisherigen 13 Saison-Heimspiele vor im Schnitt 1392 Zuschauern aus, 18 101 waren laut der Liga insgesamt in der Sporthalle am Viadukt (Kapazität: 1500) oder in der Ege-Trans-Arena (rund 4500) vor Ort. Die Werte liegen im Vergleich zur Ligakonkurrenz im Mittelmaß. Die Gesamtauslastung beträgt etwa 48 Prozent.

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Platz 9: SG BBM Bietigheim (Frauen). In der Sporthalle am Viadukt laufen auch die Handballerinnen der SG BBM auf, die Bundesliga-Tabellenführer und amtierender Meister sind. Aus der Statistik auf der Liga-Webseite geht hervor, dass das Zuschauerinteresse nach neun Partien im Vergleich zu dem bei den Männern etwa halb so groß ist (gesamt: 6020/Schnitt: 669). Verglichen mit den Ligakontrahenten liegt der Verein auf Rang acht von 20. Die Hallenauslastung beläuft sich auf etwa 45 Prozent.

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Platz 10: VfL Waiblingen. Die Begegnungen des Schlusslichts der Handball-Bundesliga der Frauen (schwarze Trikots), hier im Derby gegen die SG BBM, verfolgen laut der Liga im Schnitt 544 Interessierte in der Rundsporthalle mit. Insgesamt besuchten 4894 Zuschauer die neun Heimspiele. Ausgehend von einer Gesamtkapazität von 763 Plätzen, erreicht die VfL-Sieben bei ihren Heimauftritten eine Auslastung von rund 71 Prozent.