Dem HCOB reicht eine Steigerung nach der Pause zum Sieg

Die Drittliga-Handballer aus Oppenweiler und Backnang gewinnen ihr Heimspiel gegen die TGS Pforzheim mit 40:34. Damit löst der Kandidat für den Einzug in die Aufstiegsrunde die Pflichtaufgabe gegen das Schlusslicht, das in der ersten Hälfte aber Lücken in der HCOB-Abwehr aufdeckt.

Alexander Schmid und die HCOB-Handballer stoßen gegen Schlusslicht Pforzheim auf unerwartet starke Gegenwehr. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Alexander Schmid und die HCOB-Handballer stoßen gegen Schlusslicht Pforzheim auf unerwartet starke Gegenwehr. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Beim Abpfiff war es eine recht klare Sache für den HCOB – so wie man es beim Duell zwischen dem Zweiten und dem Letzten im Allgemeinen erwartet. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte es aber noch ganz anders ausgesehen. Pforzheim führte mehrfach mit zwei Toren, auch beim Gang in die Kabinen. Kurz nach Wiederbeginn stand es sogar 21:18 für die TGS, doch dann steigerte sich der Favorit deutlich. Die Murrtaler zogen erst gleich, setzten sich danach zielstrebig ab und knackten am Ende sogar zum dritten Mal in dieser Saison und zum zweiten Mal in Folge die 40-Tore-Marke. Den personell gebeutelten Gästen ging die Kraft aus.

Die frühe HCOB-Führung hat zunächst keine Signalwirkung

Die Halle war gegen das Schlusslicht gut gefüllt. Auch, weil der HCOB die Teilnehmer an den Grundschulaktionstagen der Region mitsamt den Familien eingeladen hatte. Einige kamen und sahen anfangs dominante Hausherren, die nach fünf Minuten mit 4:1 vorne lagen. Sollte es so weitergehen wie zuletzt gegen die Rhein-Neckar Löwen II, als die Murrtaler bereits zur Pause für die Vorentscheidung gesorgt hatten? Nein. Aus Sicht von TGS-Coach Florian Taafel lag das daran, „dass wir uns etwas überlegt haben und man das auch gesehen hat“. Er ließ mit einer 4:2-Abwehr verteidigen, „das haben wir in diesem Jahr als erste Mannschaft gegen den HCOB gespielt“. Das führte bei den Einheimischen kurzzeitig zu einem stockenden Motor mit Fehlpässen und Fangfehlern.

Allerdings „hatten wir gegen diesen Plan schnell einen Gegenplan“, freute sich Daniel Brack. Was den HCOB-Trainer vor allem störte, war, dass „wir in der ersten Halbzeit kaum eine gute Abwehraktion hatten“. Zu oft durften die Pforzheimer mit wenig Gegenwehr aufs Tor ziehen und zielen. Für die Keeper Jürgen Müller und Levin Stasch gab es kaum Unterstützung. Die TGS ließ sich nicht zweimal bitten, gestaltete die Begegnung offen und hatte zur Pause die Nase dank einer guten Chancenverwertung sogar vorne. Daniel Brack bemängelte dies auch unter dem Aspekt, „dass wir Grundsätze nicht zum Tragen gebracht haben, die wir seit acht Monaten verinnerlichen.“ Hatten es seine Handballer in der einen oder anderen Aktion einfach zu leicht genommen?

Beim 26:25 führt Pforzheim letztmals, danach zieht der HCOB zielstrebig davon

Im zweiten Durchgang zeigten die Murrtaler ein anderes Gesicht. Sie waren hinten viel präsenter, ließen weniger freie Rückraumwürfe zu. Ballgewinne erlaubten Konter, nach 37 Minuten und einem Treffer von Axel Goller führten die Gastgeber wieder – 22:21. Die TGS hielt noch eine Weile voll dagegen und ging beim 26:25 durch Roy James ein letztes Mal in Führung. Zu erkennen war aber, dass der Außenseiter für seinen bis dahin bemerkenswerten Auftritt einen sehr hohen Aufwand betrieben hatte.

„Uns haben zum Ende auch die Körner gefehlt“, stellte Pforzheims Trainer Florian Taafel fest: „Das nutzt ein Spitzenteam natürlich und bringt das nach Hause.“ Ab der 45. Minute ließ Oppenweiler/Backnang fast keine Chancen mehr ungenutzt und sorgte mit fünf Toren am Stück binnen kurzer Zeit für die Entscheidung. Besonders zielsicher agierte Rechtsaußen Axel Goller, der elf Tore bei elf Versuchen erzielte und als Spieler das Tages ausgezeichnet wurde. Auch sonst war es in der Offensive mit stattlichen 40 Toren abermals ein guter Auftritt.

Am Samstag geht es für den HCOB beim Tabellendritten weiter

In der Gesamtbetrachtung war es ein Arbeitssieg – zeitweise mit zu vielen Fehlern, aber immerhin ohne eine nervenaufreibende Schlussphase, in der einzelne Aktionen zu einem Krimi hätten führen können. Daniel Brack wiederholte, was er schon vorher gesagt hatte: „Es gibt in der Dritten Liga keine einfachen Spiele.“ Pforzheims Coach Florian Taafel meinte nachdenklich: „Wir könnten schon mehr Punkte haben, wenn wir öfter so gut wie heute gespielt hätten.“ Für den HCOB geht es am Samstag (19 Uhr) mit dem schweren Spiel beim Tabellendritten SG Pforzheim/Eutingen weiter.

HC Oppenweiler/Backnang Stasch, Müller – Schliedermann (4), Newel (6), Buck (1), Schmid (3), Dangers (3), Diebel (5), Schmiedt (4), Orlich (1), Goller (11/5), Frank (1), Maurer (1), Rauh.

TGS Pforzheim Heimann, Gutknecht – Kautz (5), James (3), Kasperzak, Dykta (6), Salzseeler, Löffler (5), Herrmann (7/4), Kubitschek, Havryliuk, Cotic (2), Egly, Sruk (6).

Siebenmeter 5/5:4/4. – Zeitstrafen 4:2 Minuten (Diebel, Dangers – Dykta). – Schiedsrichter Keßler/Mild (Ohlsbach/Schutterwald).– Zuschauer 650.

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Erstellt:
25. Februar 2024, 15:52 Uhr

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