Den ganz großen Coup diesmal knapp verpasst
Backnangs Volleyball-Senioren sind mit der Ausbeute bei der deutschen Meisterschaft nicht vollständig zufrieden

Wollten den Titel, wurden Fünfte (hinten von links): Uwe Schlittenhardt, Helmut Stauss, Joachim Gerlach, Wilfried van Meegen, Hans-Peter Bahsitta, Walter Hafner, Jürgen Röcker und (vorne) Hans-Peter Richter, Roland Miller, Jens Krüger, Wolfgang Sprenger, Peter Gressmann, Hans-Jürgen Wagner, Franz Steiner.
(wst). Eine Premiere feierten die Senioren-Volleyballer bei ihren Titelkämpfen in Berlin. Erstmals ermittelten alle zwölf Altersklassen auf einer Veranstaltung ihre Meister. Insgesamt 126 Mannschaften stellten die Ausrichter vor eine riesige organisatorisch Aufgabe. Die TSG Backnang war mit drei Teams vertreten. Den ganz großen Coup aus dem Vorjahr konnten die Murrtaler nicht wiederholen. Mit Platz fünf, bei einer einzigen Niederlage gegen den späteren Meister Senior Saar Volley, waren die Ü-59-Senioren als Titelverteidiger nicht ganz zufrieden. Das waren dafür die Ü-49-Frauen, die Bronze bejubelten. Die Senioren Ü 64 mussten sich mit Platz zwölf begnügen.
Schon die Gruppenauslosung zeigte den Backnanger Ü-64-Herren die Schwere ihrer Aufgabe. Mit der HSG Uni Rostock, am Ende Sechster, und dem späteren Meister, TG Neuss, warteten dicke Brocken. Die beiden befürchteten Niederlagen waren daher auch kein großer Schock. Viel mehr traf die Schwaben, dass mit Mittelangreifer Jan Bares und Libero Ernst Bachmann zwei wichtige Spieler verletzt ausfielen. Gravierende Ausfälle, war die TSG doch nur mit zehn Akteuren, davon fünf Zuspieler, angereist. Nach den beiden Vorrunden-Niederlagen war für Backnang nur noch Platz neun möglich. Gegen den Chemnitzer PSV hielt die TSG im ersten Satz noch gut mit (20:25), musste dann aber der eklatanten Annahmeschwäche Tribut zollen und ging sang- und klanglos mit 12:25 unter. In der letzten Begegnung gegen den Waldörfer SV, ein Team aus Hamburg, boten die Schwaben zwar über lange Phasen gut Paroli, schlussendlich ging aber auch die Begegnung verloren.
Für Backnangs Ü-49-Seniorinnen lief es deutlich besser. In der Vorrunde gab es gegen TSV Rudow (25:23, 25:11) und den TVG Holsterhausen (25:5, 25:12) ungefährdete 2:0-Siege. Mit starken zwölf Spielerinnen sehr gut besetzt, konnte Spielertrainerin Birgit Sterzel aus dem Vollen schöpfen und den einen oder anderen taktischen oder spielerischen Wechsel vornehmen. Im Überkreuzspiel traf die TSG auf die erfahrene TG Rüsselsheim. Dabei zeigten die Murrtalerinnen zunächst viel Respekt und machten sich das Leben selbst schwer. Nach dem klaren 25:14 im ersten Durchgang folgten im zweiten Satz unnötige Fehler, die dem Gegner ein 25:20 und damit den Satzausgleich bescherten. Im dritten Durchgang rissen sich die Backnangerinnen wieder am Riemen, gewannen 15:8 und qualifizierten sich fürs Halbfinale. Am nächsten Morgen kam die TSG jedoch nur schwer in Gang. Schlecht. Denn Gegner war die HTG Bad Homburg, die mit Backnang noch eine Rechnung offen hatte, da die Murrtalerinnen im Jahr zuvor das Duell für sich entschieden hatten. Diesmal zeigte sich, dass der Vergleich das vorweggenommene Endspiel war. In dem bescherte die TSG dem Gegner zunächst leichte Punkte. Doch mit einem Doppelwechsel beim 18:22 startete Backnang eine furiose Aufholjagd. Vier Punkte in Folge bescherten ein 22:22. Nach einer umstrittenen Entscheidung der Schiedsrichterin hieß es dann 22:23 und die Murrtalerinnen ärgerten sich so, dass die Konzentration und der Satz mit 22:25 weg war. Der zweite Durchgang war ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen mit allem, was Volleyball ausmacht: Finten, Abwehr, Block und Angriffe auf beiden Seiten. Am Ende fehlte Backnang ein wenig das Glück. Homburg gewann 25:21 und sicherte sich später mit einem 2:0 (25:15, 25:22) gegen Katzwang-Schwabach den Titel. Rang drei ging an die TSG, die im kleinen Finale BSV 69 Köln mit 2:0 (25:18, 25:12) klar bezwang.
In Backnangs Ü 59 hatten sich Spieler aus ganz Baden-Württemberg zusammengeschlossen. Erklärtes Ziel war, den Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Das klappte nicht, obwohl die TSG in Berlin nur ein Spiel verlor. Entsprechend unzufrieden war das Team mit Platz fünf. In der Gruppenphase spielte Backnang souverän auf. Gegen die SG Motor Thurm aus dem Bereich Ost wurde klar mit 25:20 und 25:16 gewonnen. Auch der Vizemeister West, der TV Düren, wurde mit 25:21 und 25:19 souverän besiegt. Im Viertelfinale ging es dann gegen Senior Volley Saar. Deutlich ging der erste Satz mit 25:15 an Backnang. Dann riss der Faden. Durchgang zwei ging mit 22:25 an die Saarländer, die auch den Tiebreak mit 15:10 und am Ende mit einem 2:1 gegen den SV Helios Berlin die Meisterschaft gewannen. Für die TSG blieb Rang fünf, nachdem sie anschließend erst den Nord-Ost-Meister VSG Kugelberg und dann erneut die SG Motor Thurm jeweils mit 2:0 bezwang.

Freuten sich über Bronze (stehend von links): Carolin Langer, Petra Sehne, Martina Hammer, Angela Unterweger, Maren Neuenhaus, Astrid Hark-Thome und Frauke Saß sowie (knieend) Iris Schneider, Barbara Dietz, Birgit Sterzel, Gabi Weese und Brita Krich-Gruschwitz