HCOB gegen Pforzheim: Der beste Angriff trifft auf die beste Abwehr

Die HCOB-Handballer können im Verfolgerduell der Dritten Liga in Pforzheim im Kampf um die beiden Tickets wichtige Weichen stellen. Verlieren die badischen Gastgeber gegen die Schwaben, dann dürfte der Zug für den Tabellendritten wohl abgefahren sein.

Lukas Rauh und der HCOB sind auf einem guten Weg. Erst recht, wenn der Tabellenzweite morgen im Verfolgerduell siegt. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Lukas Rauh und der HCOB sind auf einem guten Weg. Erst recht, wenn der Tabellenzweite morgen im Verfolgerduell siegt. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Beim Handball-Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang steht am Samstag Teil zwei der Pforzheim-Wochen an. Nach dem Heimsieg gegen die TGS geht nun zur SG Pforzheim/Eutingen (19 Uhr, Bertha-Benz-Halle). Das 22. Duell mit dem Team aus der Goldstadt ist das Spitzenspiel der Liga, gastiert doch der Tabellenzweite (30:8 Punkte beim Dritten (27:11). Dabei geht es um wichtige Zähler im Kampf um die Qualifikation für die Aufstiegsrunde.

An die Arena im Herzen der Pforzheimer Innenstadt hat der HCOB gute Erinnerungen. Er holte dort schon einige Siege. Vergangene Saison feierten der Verein aus dem Murrtal in der 2015 eröffneten Halle die Meisterschaft in der Dritten Liga. Nun liegen die Schwaben auch in dieser Saison sehr aussichtsreich im Rennen. Das gilt für den Kampf um den Staffelsieg wie für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga, für die mindestens Rang zwei nötig ist. Und wieder wollen sie Pforzheim als strahlender Sieger verlassen, einen großen Schritt nach vorne machen und Schwung für die anspruchsvollen Spiele im März holen. Immerhin geht es da gegen Fürstenfeldbruck, Konstanz und Würzburg. Das sind ausnahmslos Topteams.

Coach Brack fordert im zweiten Pforzheim-Duell bessere Defensivarbeit

Der Fokus liegt aber erst einmal auf der Partie beim Tabellendritten. Die SG spielt eine sehr starke Runde. Es wartet vermutlich eine Menge Arbeit auf Oppenweiler/Backnang. Nimmt man den Heimsieg gegen den Pforzheimer Stadtrivalen TGS am vergangenen Samstag als Hinweis, dann sollte sich der Fokus vor allem auf die Abwehrarbeit richten. Trainer Daniel Brack findet auch mit etwas Abstand, „dass wir es in der ersten Halbzeit nicht geschafft haben, eine stabile Abwehr zu stellen. Wir waren in der Zweikampfbereitschaft zu schwach und konnten uns nicht helfen. Dann fallen auch 20 Gegentore von allen Positionen.“ Das war nicht gut. Nun soll das Verbesserungspotenzial genutzt werden.

Auch die SG durchlebte vergangenes Wochenende ein Spiel mit einer schwachen und einer guten Halbzeit. Die Mannschaft von Trainer Alexander Lipps, der mittlerweile seit zehn Runden diese Funktion inne hat, lag zur Pause gegen die Rhein-Neckar Löwen II zurück, steigerte sich in Durchgang zwei aber und fuhr die Punkte im Vergleich zweier nordbadischer Teams ein. Daniel Brack hat sich auch diese Begegnung zu Analysezwecken angesehen. Er hat Respekt vor Pforzheims Auftreten. Drei Spieler hebt er aus einem geschlossenen Team hervor. „Rückraumspieler Julian Broschwitz ist das Herz der Mannschaft, Tim Ganz einer der besten Rechtsaußen der Liga und Torsten Anselm ein echtes Toptalent.“ Der Südbadener, der der guten Jugendarbeit wegen in die Goldstadt wechselte, spielt mit HCOB-Handballer Elias Newel im deutschen Juniorennationalteam „und macht seine Sache ebenfalls schon sehr gut“.

Die Zeichen stehen gut für den HCOB

Für Oppenweiler/Backnang ist der Hinspielsieg ein gutes Omen. Auch die insgesamt 82 Treffer in den vergangenen beiden Begegnungen sprechen für eine gute Form der HCOB-Offensive. Der Tabellenzweite hat bislang im Schnitt 34,6 Tore pro Spiel erzielt, mehr als jede andere Mannschaft in der Südstaffel. Im bundesweiten Vergleich aller Drittligisten ist nur der TV Emsdetten erfolgreicher Ein gutes Durchsetzungsvermögen könnte dem Team aus dem Murrtal in der Stadt, in der Enz, Nagold und Würm zusammenfließen, nicht schaden. Denn auch Pforzheim/Eutingen kann auf einen Bestwert für die Südgruppe verweisen: Sie hat im Schnitt nur 27,9 Gegentore kassiert. Ein Schlüssel für Oppenweiler/Backnang könnte sein, verstärkt den Erfolg durch Gegenstöße zu suchen – was, und nun schließt sich der Kreis, eine gute Abwehr voraussetzt. Daniel Brack traut sie seinem Team zu, denkt beispielsweise an die starke erste Halbzeit gegen die Rhein-Neckar Löwen, und ist optimistisch: „Wenn wir eine Zweikampfbereitschaft an den Tag legen, wie wir das schon hinbekommen haben, werden wir auch morgen erfolgreich sein.“

Personell sieht es beim HCOB gut aus. Kreisläufer Lukas Rauh, auch eine wichtige Stütze in der Defensive, musste unter der Woche ein bisschen langsam machen. Er wird aller Voraussicht nach am Samstag aber wieder voll einsatzfähig sein.

Rund um den HCOB und das Spiel

Comeback Nach seinem Achillessehnenriss hat Jakub Strýc, der zwischen 2018 und 2023 beim HCOB spielte, in den vergangenen Monaten an seiner Genesung gearbeitet. Oft war er dabei im Trainingszentrum in Oppenweiler zu Gast. Vergangenen Sonntag gab er nun kurzfristig sein Comeback. Handball-Zweitligist HSG Nordhorn-Lingen hatte Personalprobleme auf der Kreisläuferposition und verpflichtete den 28-Jährigen bis zum Saisonende. Weil er ohne vertragliche Bindung war, erhielt Strýc trotz des Wechselfristendes am 15. Februar eine sofortig Spielberechtigung. Am Sonntag spielte er bereits für die Niedersachsen beim TV Großwallstadt und steuerte fünf Tore zum 39:35-Auswärtssieg des Tabellenachten bei.

Livestream Das HCOB-Auswärtsspiel wird im Internet auf Sportdeutschland.TV live übertragen. Der Stream ist kostenpflichtig.

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Erstellt:
1. März 2024, 14:30 Uhr

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