Der Kampf ums DHB-Pokal-Ticket beginnt

Mit einem spannenden Heimspiel starten die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang in den Ligapokal. Am Samstag um 20 Uhr wird der TuS Fürstenfeldbruck in der Gemeindehalle erwartet. Die Murrtaler wollen ihre Ambitionen auf die Qualifikation auf Anhieb unterstreichen.

Die bislang letzte packende Partie zwischen dem HCOB und Fürstenfeldbruck ist gerade einmal sechs Wochen her. Am 19. Februar setzten sich die Murrtaler um Jakub Strýc (beim Wurf) in der Gemeindehalle mit 26:25 durch. Morgen kommt es zum nächsten Duell. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Die bislang letzte packende Partie zwischen dem HCOB und Fürstenfeldbruck ist gerade einmal sechs Wochen her. Am 19. Februar setzten sich die Murrtaler um Jakub Strýc (beim Wurf) in der Gemeindehalle mit 26:25 durch. Morgen kommt es zum nächsten Duell. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Für die Handballer des HC Oppenweiler/ Backnang wird es im Ligapokal ernst. Zum Auftakt gibt es einen Knüller: Der TuS Fürstenfeldbruck gastiert am Samstag (20 Uhr) in der Gemeindehalle. Es ist ein gleichermaßen attraktives wie anspruchsvolles Match für den Drittligisten aus dem Murrtal. Der HCOB will an die guten Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen und durch einen Heimsieg den ersten Schritt Richtung Qualifikation für den DHB-Pokal machen.

Der Spielmodus: Der HCOB trifft in der Gruppe E des Ligapokals auf Fürstenfeldbruck, Horkheim und Erlangen II. Alle drei Teams bestreiten bis Mitte Mai jeweils ein Heim- und ein Auswärtsspiel gegeneinander. Der Gruppensieger qualifiziert sich für den DHB-Pokal der neuen Saison. Wird Erlangen Erster, rückt der Zweite nach, da die Franken als Reserve eines Bundesligisten nicht an dem Wettbewerb teilnehmen dürfen. Haben zwei (oder mehrere) Klubs nach Abschluss der Partien dieselbe Punktzahl, entscheidet der direkte Vergleich über die Platzierung und nicht das Torverhältnis.

Die Ausgangslage: Stark und ausgeglichen präsentiert sich Gruppe E. Ein Favorit ist kaum auszumachen. Mit dem HC Erlangen II mischt ein Staffelsieger der Hauptrunde mit, in der Fürstenfeldbruck und der HCOB in derselben Gruppe spielten und als Dritter und Vierter beeindruckende Punktzahlen (32:12, 31:13) aufweisen. Die Duelle mit dem TSB Horkheim sind für die Murrtaler ohnehin von besonderer Natur. Gegen keinen anderen Verein gab es mehr Begegnungen. Sie waren oft sehr ausgeglichen.

Der Auftaktgegner: Fürstenfeldbruck war Dritter der Hauptrunde, auf den HCOB wartet eine harte Nuss. „Sie spielen sehr aktiv, sehr robust und sind besonders gegen uns sehr emotional“, weiß Trainer Matthias Heineke. „Man muss sich jedes Mal etwas Neues einfallen lassen – das werden wir auch am Samstag tun.“ In der abgelaufenen Punkterunde verlor der HCOB auswärts, gewann aber das Rückspiel. Dabei holten die Murrtaler acht Tore auf. Ein Match, das lange in Erinnerung bleiben wird. „Wir haben gesehen, dass beide Teams über die gesamte Saison auf Augenhöhe waren“, sagt Heineke und prophezeit für diesen Samstag: „Es könnte ähnlich eng werden wie zuletzt.“

Die Ziele im Ligapokal: Klar, der HCOB peilt die DHB-Pokal-Qualifikation an. Der Trainer sieht aber weitere Nutzen. „Wir haben sechs attraktive Partien auf hohem Niveau gegen interessante Gegner vor uns. Das wollen wir genießen und sehr guten Handball spielen“, betont Heineke. „Darüber hinaus gibt es athletische Aufgaben, die einen größeren Stellenwert haben, als das sonst im Saisonendspurt üblich wäre. Wir wollen in den kommenden Wochen eine andere Abwehrformation trainieren sowie Adaptionen im Positionsangriff vornehmen.“ Der Ligapokal dient also auch schon als Vorbereitung auf die kommende Runde.

Zum Personal: Beim HCOB sind derzeit alle Spieler fit. Als klar war, dass der Ligapokal eine Woche später als zunächst geplant starten würde, standen die ersten Tage nach dem letzten Hauptrundenspiel am 12. März ganz im Zeichen der Regeneration. „Das hat gutgetan, seit der vergangenen Woche trainieren wir auch wieder im normalen Rhythmus“, verrät Matthias Heineke.

Tickets Die Abendkasse gibt es weiter, der HCOB verkauft Karten ab sofort aber auch unter www.hcob.de/tickets. Dauerkarten gelten auch im Ligapokal. Zudem wird die morgige Partie aus der Gemeindehalle auch live auf sportdeutschland.tv übertragen. Nötig ist ein Account, das Ticket kostet 4,50 Euro.
Daten und Fakten zu den drei Kontrahenten des HC Oppenweiler/Backnang im anstehenden Ligapokal

TuS Fürstenfeldbruck Der Verein ist die handballerische Nummer eins im südlichen Bayern, hat langjährige DrittligaErfahrung und gehört mittlerweile konstant zu den Topteams. 2020 gelang sogar zum zweiten Mal nach 1992 der Zweitliga-Aufstieg. Martin Wilds Mannschaft schlug sich wacker, stieg aber wieder ab. In dieser Runde lief es trotz eines Umbruchs gut. Der TuS lieferte sich einen Wettstreit mit Pfullingen um den zweiten Startplatz in der Aufstiegsrunde. Dass Fürstenfeldbruck den Kürzeren zog, lag vor allem an den Niederlagen in den direkten Duellen. Maximilian Horner und Yannick Engelmann belegten die Plätze drei und vier in der Torschützenliste.

TSB Horkheim 22:22 Punkte bedeuteten Rang sechs in der Drittliga-Staffel F. Im November 2021 drohte dem TSB nach fünf Pleiten in Serie die Abstiegsrunde, doch danach ging es aufwärts. Die letzten Zweifel an der Ligapokal-Qualifikation zerstreute der Verein aus dem Heilbronner Süden im viertletzten Spiel mit dem Sieg bei der SG Leutershausen, die auch deshalb die Aufstiegsrunde verpasste. Nick Fröhlich, der Rückraumspieler aus Korb, wurde Torschützenkönig. Mit Sven Grathwohl und Yannick Hölzl trugen beide Keeper schon das HCOB- oder TVO-Trikot. Für Trainer Michael Schweikardt ist der Ligapokal die Abschiedsrunde. Er ist künftig nur noch für seinen Stammverein TVB Stuttgart tätig. Mit Dragos Oprea steht der Nachfolger aber bereits fest.

HC Erlangen II Der Talentschuppen für das Erstliga-Team legte einen starken Endspurt hin, gewann die letzten sieben Spiele in der Drittliga-Staffel E mit Mannschaften aus Franken und Hessen. Damit sicherten die Spieler um Coach Tobias Wannenmacher Platz eins. In der Aufstiegsrunde darf der HC Erlangen II nicht starten, deshalb nun der Ligapokal. 127 Treffer machten Rückraumspieler Tarek Marschall zum Torschützenkönig in Staffel E.

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Erstellt:
1. April 2022, 06:00 Uhr

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