Der Milliarden-Plan

Fifa-Council tagt – Reform der Club-WM ist beschlossene Sache

Miami /SID - Gianni Infantino könnte, wenn er denn wollte, die Reform der Club-WM ausgiebig feiern. In Miami, wo das Council des Fußball-Weltverbands Fifa am Freitag zusammenkommt, fallen derzeit Tausende partywütige Studenten zum „Spring Break“ ein. Die berüchtigten Frühlingsferien dürften zur Laune des Fifa-Präsidenten passen – das in Europa höchst umstrittene neue Turnier mit 24 Mannschaften gehört schließlich zu seinem großen Milliarden-Plan. „Ja, so wird es kommen, wir wollen die neue Club-WM verabschieden und werden diese Entscheidung treffen“, sagte Council-Mitglied Fernando Sarney (Brasilien).

Der neue Wettbewerb soll den Confed-Cup ersetzen, ab 2021 im Sommer alle zwei Jahre ausgetragen werden und zwischen 18 und 21 Tage dauern. Versprochen hat Infantino offenbar, dass 25 Prozent der Nettoeinnahmen an alle Fifa-Verbände ausgezahlt werden – also auch an die, deren Vereine keine Chance auf eine Teilnahme haben. Welche (Spitzen-)Clubs mitspielen werden, ist noch offen. Das ZDF berichtet von zwölf europäischen Vereinen, die mit Geld zugeschüttet werden sollen. Regelmäßige Einladungen an Bayern München sind wahrscheinlich. Aber auch Borussia Dortmund zeigt Interesse. „Grundsätzlich sehe ich neue Wettbewerbe eher skeptisch. In diesem konkreten Fall ist es aber durchaus zumindest eine Über­legung wert“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

An der bisherigen Club-WM, die mit sieben Vereinen ausgetragen wird, nehmen die Sieger der höchsten Club-Wettbewerbe der Föderationen teil, aus Europa also der Gewinner der Champions League. „Wenn wir ehrlich sind, ist das eine Farce, es gewinnt immer der Champions-League-Sieger. Ich denke, dass sich die anderen Kontinente über den neuen Wettbewerb freuen würden – an die müssen wir auch denken“, so Watzke.

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Erstellt:
13. März 2019, 03:04 Uhr

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