Fußball-WM in Deutschland

DFB-Präsident will Bewerbung für Männer-WM prüfen

Die nächsten drei Fußball-Weltmeisterschaften sind vergeben. Ein drittes Turnier nach 1974 und 2006 hat der Deutsche Fußball-Bund dennoch nicht aus den Augen verloren.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

© dpa/Sebastian Gollnow

DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

Von red/dpa

DFB-Präsident Bernd Neuendorf will sich langfristig mit einer möglichen Bewerbung für eine Männer-Weltmeisterschaft in Deutschland beschäftigen. „Unser Fokus liegt derzeit auf der Bewerbung für die Frauen-EM 2029. Aber natürlich kann ich mir grundsätzlich vorstellen, dass wir uns perspektivisch mit dieser Frage auseinandersetzen und schauen, unter welchen Rahmenbedingungen eine solche Bewerbung überhaupt denkbar ist“, sagte der 64-Jährige in einem dpa-Gespräch vor dem DFB-Bundestag am Freitag in Frankfurt/Main.

Hoffen auf die Frauen-EM 2029

Deutschland hatte bisher 1974 und 2006 eine Männer-WM ausgerichtet. Das letzte große Turnier war die EM 2024. Der DFB bewirbt sich derzeit um die Frauen-EM 2029, nachdem der Verband nicht wie erhofft die WM 2027 bekommen hatte. Diese findet in Brasilien statt. Bei der EM sind Schweden/Dänemark, Polen und Portugal die Konkurrenten.

Vergeben sind die Männer-Weltmeisterschaften für die Jahre 2026 (USA, Kanada, Mexiko), 2030 – erstmals auf drei Kontinenten mit den Ländern Marokko, Portugal, Spanien, Uruguay, Argentinien und Paraguay – sowie 2034 (Saudi-Arabien).

DFB sieht „ausgezeichnete Infrastruktur“ im Lande

„Klar ist, dass es nur wenige Verbände in der Welt gibt, die die Infrastruktur haben, um ein solches Turnier mit 48 Mannschaften und den damit einhergehenden Anforderungen zu stemmen“, sagte Neuendorf. „Wir können selbstbewusst sagen, dass wir eine ausgezeichnete Infrastruktur besitzen. Aber das ist wirklich Zukunftsmusik.“

Mit Blick auf die beiden deutschen A-Nationalteams sagte Neuendorf: „Ich glaube nicht, dass wir den Anschluss verloren haben.“ Er sei davon überzeugt, dass die Männer von Bundestrainer Julian Nagelsmann die nächsten beiden Qualifikationsspiele gewinnen, sich direkt für die WM qualifizieren und idealerweise in Lostopf eins landen. „Damit gehören wir dann auch zu den Spitzenteams“, meinte der Spitzenfunktionär, der beim DFB-Bundestag keinen Gegenkandidaten zu erwarten hat.

Mit Nationalteams „Anschluss halten“

Bei den Frauen verwies Neuendorf darauf, dass die Auswahl von Chefcoach Christian Wück Ende November/Anfang Dezember in den Finals gegen die Weltmeisterinnen aus Spanien „den nächsten Titel holen“ können. „Auch waren wir bei der Frauen-EM letzten Sommer im Halbfinale, und 2024 haben wir bei den Olympischen Spielen die Bronzemedaille geholt. Damit gehören wir zur Spitze“, sagte Neuendorf. „Wir müssen aber alle Anstrengungen unternehmen, um den Anschluss zu halten.“

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Erstellt:
4. November 2025, 10:30 Uhr

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