Die Lehren aus dem Großen Preis von Russland

dpa Sotschi. Die Strafen und der kurze Wirbel um eine mögliche Sperre für Lewis Hamilton liefern Zündstoff nach dem Formel-1-Rennen in Russland. Sieger Valtteri Bottas wittert noch eine WM-Chance.

Valtteri Bottas reduzierte den Rückstand auf Stallrivale Hamilton auf 44 Punkte. Foto: Maxim Shemetov/Pool Reuters/dpa

Valtteri Bottas reduzierte den Rückstand auf Stallrivale Hamilton auf 44 Punkte. Foto: Maxim Shemetov/Pool Reuters/dpa

Lewis Hamilton fühlt sich von höheren Mächten ausgebremst. Beim Sieg seines Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas im russischen Sotschi werfen Strafen den Formel-1-Weltmeister auf Platz drei zurück.

LEWIS HAMILTON LEGT SICH MIT DEM WELTVERBAND AN

Auf die Rennrichter und den Weltverband Fia ist WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton gerade nicht gut zu sprechen. „Sie wollen mich stoppen, oder etwa nicht?“, behauptete der Mercedes-Pilot nach den umstrittenen Zeitstrafen, die ihn um seinen 91. Grand-Prix-Sieg und die Einstellung des Rekords von Michael Schumacher gebracht hatten. „Für so etwas Lächerliches“ habe noch nie jemand vor ihm eine Zehn-Sekunden-Strafe bekommen, befand Hamilton zu den verbotenen Probestarts vor Rennbeginn. Zwar droht dem 35-Jährigen vorerst doch keine Sperre, weil die Kommissare die ursprünglich gegen Hamilton verhängten Strafpunkte am Abend wieder aus der Fia-Sünderkartei strichen. Doch die Debatte um das Strafpunkte-System dürfte damit noch nicht beendet sein.

VALTTERI BOTTAS GLAUBT NOCH AN SEINE WM-CHANCE

„Niemals aufgeben“, nannte der WM-Zweite Valtteri Bottas nach dem lockeren Erfolg am Schwarzen Meer seine Devise. „Überfällig“ sei der Sieg des Finnen gewesen, stellte Mercedes-Teamchef Toto Wolff fest und lobte den 31-Jährige für eine coole und brillante Leistung. Auf 44 Punkte reduzierte Bottas mit seinem zweiten Saisonsieg den Rückstand auf Stallrivale Hamilton. „Valtteri ist total drin im Titelrennen“, versicherte Wolff. Bei noch sieben ausstehenden WM-Läufen hat der Österreicher zumindest rechnerisch recht.

FERRARI MACHT NUR KLEINE FORTSCHRITTE

„Ein bisschen schneller“ sei sein Auto gewesen, befand Sebastian Vettel nach Platz 13 in Sotschi. Zeigen konnte die kleinen Verbesserungen am Ferrari aber nur Teamkollege Charles Leclerc als Sechster. „Es geht in die richtige Richtung, aber es reicht noch nicht aus, das wissen wir“, fasste Teamchef Mattia Binotto den Trend bei der Scuderia zusammen. Ein paar weitere neue Teile sollen in zwei Wochen auf dem Nürburgring ans Auto geschraubt werden. „Ich hoffe, dass wir in den nächsten Rennen bestätigen können, dass es vorwärts geht“, sagte Vettel.

© dpa-infocom, dpa:200927-99-732253/3

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Erstellt:
28. September 2020, 04:53 Uhr

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