Die SG Sonnenhof Großaspach macht das halbe Dutzend voll

Der Oberliga-Tabellenführer aus dem Fautenhau lässt dem Fünftletzten Ravensburg fast keine Chance und überzeugt beim Rückrundenauftakt mit einem verdienten 6:0-Sieg. Nach einem schnellen 0:2-Rückstand zeigen die Gäste eine gute halbe Stunde Moral, gehen nach der Pause aber unter.

Feiern mit Spitzenreiter Großaspach den perfekten Einstieg in die zweite Saisonhälfte: Dominik Salz (links) und Mert Tasdelen. Foto: Volker Müller

© Volker Müller

Feiern mit Spitzenreiter Großaspach den perfekten Einstieg in die zweite Saisonhälfte: Dominik Salz (links) und Mert Tasdelen. Foto: Volker Müller

Von Uwe Flegel

„Wenn der Kopfball von Moritz Jeggle rein geht, oder kurz danach der Schuss aus spitzem Winkel, dann steht es nur noch 2:1 und wird vielleicht noch mal eng“, urteilte SG Torwart Maximilian Reule. Da aber er selbst bei der ersten Situation nach einer Viertelstunde prächtig reagierte und beim zweiten Mal kurz danach Ravensburgs Felix Schäch den Ball weit übers Tor jagte, wurde es nicht spannend, sondern war letztendlich eine ganz klare Angelegenheit. 6:0 bezwangen Großaspachs Oberliga-Fußballer den FV Ravensburg. Auf dem Kunstrasen im Fautenhau erwischte der Spitzenreiter gegen den Fünftletzten einen Rückrundenstart nach Maß. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, führte die SG Sonnenhof doch bereits nach sieben Minuten mit 2:0.

Beim 4:0 in der Vorrunde war’s ein guter, diesmal ist’s ein sehr guter Tag

Schon beim 4:0 in der Vorrunde bei den Oberschwaben hatte die Elf von Trainer Pascal Reinhardt einen guten Tag erwischt. Gestern Abend unter Flutlicht war die Leistung keinen Deut schlechter. „In der zweiten Halbzeit war das Männerfußball gegen Kinderfußball“, schimpfte Gästetrainer Michael Schilling über die 45 Minuten, in denen die Hausherren gegen sein Team aus einer Zwei-Tore-Führung noch ein kleines Schützenfest machten. Erwähnenswert dabei: Mit Arbnor Nuraj, Dominik Salz, Volkan Celiktas, Nico Engel, Bleart Dautaj und Niklas Mohr waren sechs verschiedene Spieler für die Großaspacher Treffer verantwortlich. Hinzu kam ein starker Mert Tasdelen, der die ersten drei Tore vorbereitete.

Tasdelen mit zwei klasse Vorlagen, Nuraj und Salz mit starken Abschlüssen

Coach Reinhardt lobte seine Mannschaft insgesamt dann auch für einen „sehr reife und sehr erwachsene Vorstellung“. Eine, in der die SG Sonnenhof schon nach zwei Minuten vorne lag. Tasdelen flankte einen Freistoß von der linken Seite nach innen, Arbnor Nuraj köpften den Ball aus acht Metern an die Unterkante der Latte, von der die Kugel anschließend an den Boden und dann hoch oben zum 1:0 ins Netz flog. Es war ein optimaler Beginn mit einem Hauch Billard. Großaspachs zweiter ließ nur fünf Minuten auf sich warten. Diesmal fand Tasdelens Flanke von links Seite den mitgelaufenen Dominik Salz. Der Torjäger spitzelte den Ball aus sieben Metern ins kurze Eck.

Der FV Ravensburg gibt zunächst nicht so einfach klein bei

Danach zeigten die Gäste, dass sie nicht gekommen waren, um die Punkte einfach brav abzuliefern, obwohl „wir sehr unglücklich ins Spiel gekommen sind“, wie Coach Schilling eingestand. Trotzdem ließ seine Elf den Ball gut laufen. „Man hat phasenweise schon gesehen, dass Ravensburg viel Qualität hat und Fußball spielen kann“, anerkannte SG-Trainer Reinhardt das, was sich zwischen der frühen Führung seines Teams und der Halbzeit auf dem Platz tat. Richtig zurück kamen die Oberschwaben trotzdem nicht mehr. Auch weil die Gäste bei all der gehobenen Spielkultur eben nur jene zwei zuvor genannten guten Offensivaktionen hatten. SG-Schlussmann Reule hatte jedenfalls vor der Pause keine Chance mehr, sein Können erneut zu zeigen.

Volkan Celiktas trifft und die Gäste beginnen, zu resignieren

Dafür war der 29-Jährige direkt nach Wiederanpfiff noch einmal gefragt. Nach einem guten Konter war der Winkel für Rechtsverteidiger Samuel Boneberger aber doch einen Tick zu spitz, um Großaspachs Nummer eins zu überwinden (49.). Drei Minuten später gab’s dann auf der anderen Seite die Szene, über die Reinhardt urteilte: „Danach war das Spiel für uns durch.“ Hauptsächlich verantwortlich dafür waren erneut Mert Tasdelen und SG-Kapitän Volkan Celiktas. Erstgenannter leistete wieder mit einer Ecke die Vorarbeit, der Zweitgenannte setzte den Kopfball aus sechs Metern zum 3:0 unter die Latte.

Großaspachs Einwechselspieler brauchen keine lange Anlaufzeit

Von den Gästen kam nun insgesamt nur noch wenig und in der Offensive gar nichts mehr. Großaspach dominierte und münzte seine Überlegenheit auch in Tore um. Nach 75 Minuten flankte Niklas Mohr von links, in der Mitte stand der kurz zuvor eingewechselte Nico Engel und drückte den Ball aus sieben Metern zum 4:0 über die Linie. Überhaupt hatte Pascal Reinhardt ein gutes Händchen in Sachen Einwechslung. Denn nur drei Minuten später lief Bleart Dautaj, der Kapitän Celiktas ersetzte, von der Auswechselbank schnurstracks in den Strafraum und köpfte mit seiner ersten Ballberührung den Eckstoß von Marius Kunde aus fünf Metern zum 5:0 ins Netz. Damit hatte der Spitzenreiter gegen die längst resignierenden Ravensburger aber noch nicht genug. Den sehenswerten Schlusspunkt setzte Niklas Mohr zwei Minuten vor dem Ende mit einer Direktabnahme zum 6:0.

SG Sonnenhof Großaspach Reule – Rahn (46. Landwehr), Frölich, Nuraj, Mohr (82. Manduzio) – Celiktas (77. Dautaj) – Nyamsi, Kunde, Stoppel (66. Mistl), Tasdelen – Salz (27. Engel).

FV Ravensburg Mesic – Boneberger (54. Strauß), Fippl, Geiselhart, Bleise (Ceko) – Jeggle (64. Galinec) – Schäch, Colic (64. Lauenroth), Schmidtke, Senn – Schachtschneider (77. Kirsamer).

Tore 1:0 (2.) Nuraj, 2:0 (7.) Salz, 3:0 (52.) Celiktas, 4:0 (75.) Engel, 5:0 (78.) Dautaj, 6:0 (88.) Mohr. – Schiedsrichter Hoffmann (Mannheim). – Zuschauer 250.

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Erstellt:
18. November 2023, 06:00 Uhr

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