Dominik Salz: Kämpfer und Dauerläufer im Dienste der SG Sonnenhof

Im zweiten Saison-Heimspiel geht es für Angreifer Dominik Salz mit Aspachs Oberliga-Fußballern gegen den 1. CfR Pforzheim und damit gegen den Verein, bei dem er mit Bruder Manuel der Rekordspieler ist. Während der 90 Minuten lässt der ehrgeizige Routinier Freundschaften ruhen.

Dominik Salz (gelbes Trikot) geht auf dem Platz stets voran. Auch im Derby in Backnang schonte der 35-jährige Stürmer der SG Sonnenhof weder sich noch den Gegenspieler, wie hier TSG-Verteidiger Jannik Dannhäußer erfahren durfte. Foto: Volker Müller

© Volker Müller

Dominik Salz (gelbes Trikot) geht auf dem Platz stets voran. Auch im Derby in Backnang schonte der 35-jährige Stürmer der SG Sonnenhof weder sich noch den Gegenspieler, wie hier TSG-Verteidiger Jannik Dannhäußer erfahren durfte. Foto: Volker Müller

Von Uwe Flegel

„Mir war schon immer klar, wenn ich nicht verlieren will, dann muss ich alles geben.“ Ein Satz, den Dominik Salz nicht nur so dahersagt. Er lebt ihn vor. Für den 35-Jährigen vom Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach ist Fußball „einfach Einsatz, Intensität und Kampfbereitschaft“, erzählt der Angreifer, der bei der Fautenhauelf nicht nur wegen seines roten Kopfschutzes auffällt. Salz geht mit Laufstärke voran und keinem Zweikampf aus dem Weg. Das wird morgen ab 14 Uhr nicht anders sein, wenn es im zweiten Heimspiel der Saison gegen den 1. CfR Pforzheim geht. Den Verein, für den Salz fünf Jahre lang am Ball war.

Für den 1,89 Meter großen Stürmer ist die Begegnung mit den ambitionierten Fußballern aus der Goldstadt also durchaus was Besonderes, schließlich „sind mein Bruder Manuel und ich die zwei Spieler mit den meisten Einsätzen für den 1. CfR Pforzheim“. 156 Partien hat Dominik Salz für den vor zwölf Jahren aus der Fusion der beiden Traditionsvereine 1. FC und VfR Pforzheim entstandenen Klub absolviert. Dabei erzielte er in der Verbands- und Oberliga 75 Treffer und leistete zu 24 weiteren Toren die Vorarbeit. Der zwei Jahre ältere Manuel Salz wiederum hütete gar in 172 Spielen das Gehäuse des 1. Clubs für Rasenspiele. Der ist für die beiden unweit von Pforzheim groß gewordenen Brüder nicht irgendein Klub. „Ich freu mich immer, bekannte Gesichter und alte Freunde wiederzusehen“, sagt Dominik Salz und macht sofort danach klar, dass er’s am Sonntagnachmittag trotzdem nicht ruhiger angehen lässt. Denn: „Letztendlich spielt man für das Wappen, das auf dem Trikot ist.“ Das ist bei ihm seit sieben Monaten das der SG Sonnenhof.

Aufgeben und ausruhen sind nie eine Option

Dort hat sich der im Januar aus Freiberg gekommene Offensivmann längst in die Herzen der Fans gespielt, gekämpft und gelaufen. „In jungen Jahren war ich fast schon überehrgeizig“, bekennt der Routinier und sagt zu seinem Antrieb: „Für mich war immer klar, wenn ich nicht verlieren will, dann muss ich einfach alles geben. Wenn jemand besser war, dann habe ich einfach versucht, noch mehr zu laufen und zu tun, damit sich das ändert.“ Tugenden wie Einsatz, sich in den Dienst der Mannschaft stellen und eine permanente Laufbereitschaft des gesamten Teams „sind für mich nicht verhandelbar“.

Das sieht man. Dass Großaspach nach dem Abstieg aus der Regionalliga und dem Umbruch die drei Punktspiele gewonnen hat, ist auch der Verdienst des drahtigen und kopfballstarken Angreifers. Nicht nur wegen seiner bisherigen beiden Saisontore und den zwei Vorlagen. „Wir haben 19 neue Spieler, das war nicht einfach“, hat Salz das enttäuschende 2:3-Pokalaus beim Landesligisten TSV Bad Boll aber nicht vergessen: „Da haben wir gemerkt, dass wir Intensität und Laufbereitschaft unbedingt erhöhen müssen.“ Wurde gemacht und nun „läuft es. Vielleicht haben wir deshalb gerade das nötige Quäntchen Glück.“ Dank der Siege in Nöttingen (4:2), gegen Bissingen (4:1) und im Derby in Backnang (2:1) sei das Selbstvertrauen gewachsen, erzählt Dominik Salz und warnt vor Zufriedenheit: „Nun müssen wir schauen, dass wir in der Spur bleiben.“

Das Zeug dazu habe die Mannschaft, ist der Angreifer sicher: „Unsere jungen Spieler haben Qualität, wir Alten führen gut und das Team hat individuelle Klasse.“ Die SG zeichne zudem derzeit große Kompaktheit aus. Für den Stürmer eine Grundvoraussetzung: „Wenn du dem Gegner Platz lässt, dann kann jeder Fußball spielen.“ Das heißt für ihn, dem Kontrahenten keinen Raum zu geben, ihn ständig zu attackieren und um jeden Ball zu kämpfen. Er weiß, Freude macht er sich auf der anderen Seite damit keine. Macht nichts, sagt der Stürmer und gesteht: „Mit meiner Art will ich den Gegner ja auch nerven“ – und seinem Team helfen. Als Torschütze, als Vorbereiter, als Balleroberer und als Verteidiger, wenn es gilt gegnerische Standards abzuwehren.

So wie morgen gegen seinen Ex-Verein, über den er sagt: „Pforzheim hat einen guten und breiten Kader.“ Dass die Elf um seine früheren Mitspieler Stanley Ratifo und Deniz Gudzevic bisher trotzdem nur drei Punkten hat, ändert an seiner Einschätzung nichts. „Die Saison ist jung und wird noch lang“, sieht er den 1. CfR am Ende trotzdem im Vorderfeld und sagt diesen Satz kurz darauf ein zweites Mal, als es um den guten Start sowie Aspachs Tabellenführung geht. Die will er unbedingt so lange wie möglich verteidigen, selbst wenn er weiß, „dass die Partie gegen Pforzheim nicht einfach wird. Aber: Es ist ein Heimspiel.“ Das will er gewinnen. Egal wie viel er deshalb wieder laufen und wie viele Zweikämpfe sowie Kopfballduelle er dafür bestreiten muss.

Zum FuPa-Liveticker des Großaspacher Heimspiels gegen den CfR Pforzheim geht es hier.

Auf langem Wege und mit viel Geduld zum etablierten Oberliga-Stürmer

Der Anfang Dominik Salz begann als Steppke beim SV Neuhausen (Enzkreis) mit dem Fußball. Als 18-Jähriger wechselte er im Sommer 2006 zum damaligen Oberligisten 1. FC Pforzheim, kehrte aber ein Jahr später zu seinem Heimatklub zurück. Zwei Jahre danach ging er in die Regionalliga zu den Stuttgarter Kickers, blieb ein halbes Jahr und wechselte 2010 zum TSV Grunbach in die badische Verbandsliga.

Erfolg und Verletzungen Bei dem kleinen Verein aus dem Enzkreis zog er sich im November 2011 eine schwere Kopfverletzung zu. Seither spielt er mit Kopfschutz. Mit Grunbach stieg er in die Oberliga auf und wurde dort Vizemeister, ehe sich der TSV im Sommer 2014 aus der Oberliga zurück zog. Salz wechselte wie fast das komplette Team zum 1. CfR Pforzheim und stieg erneut in die Oberliga auf. Nach einjährigem Zwischenspiel in Grunbach, schloss sich der Stürmer vor der Saison 2020/2021 dem Oberligisten Freiberg an und wechselte 18 Monate später zur SG.

Die bisherige Bilanz In der Oberliga war Dominik Salz bislang in 209 Spielen am Ball und erzielte dabei 101 Tore. Zudem brachte er es auf 40 Vorlagen. In der Regionalliga kam er in insgesamt 17 Spielen zu 4 Treffern.

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Erstellt:
20. August 2022, 06:00 Uhr

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