DVV-Frauen im Viertelfinale an Polen gescheitert

dpa Lodz. Für die deutschen Volleyballerinnen ist im EM-Viertelfinale Endstation. Co-Gastgeber Polen erweist als zu hohe Hürde.

Nach einer starken Vorrunden war für die deutschen Volleyballerinnen im Viertelfinale gegen Polen Schluss. Foto: Grzegorz Michalowski/PAP

Nach einer starken Vorrunden war für die deutschen Volleyballerinnen im Viertelfinale gegen Polen Schluss. Foto: Grzegorz Michalowski/PAP

Die deutschen Volleyballerinnen haben die Nervenprobe gegen Co-Gastgeber Polen nicht bestanden und nach einem Thriller den Einzug ins EM-Halbfinale verpasst.

Nach einer in der Annahme durchwachsenen Leistung verlor die zuvor bei der Endrunde ungeschlagene Mannschaft von Bundestrainer Felix Koslowski mit 2:3 (25:22, 16:25, 19:25, 25:17, 11:15).

„Natürlich sind wir jetzt erstmal ein bisschen traurig“, sagte der Bundestrainer bei Sport1. „Meine Mannschaft hat toll gespielt, super gekämpft. Das war eine unglaubliche Atmosphäre für uns.“ Lisa Gründing sagte: „Wir hatten Probleme in der Annahme, aber wir haben trotzdem super gekämpft. Wenn man anfängt, eigene Fehler zu machen, ist es schwer, wieder heranzukommen. Wir wurden leider nicht belohnt.“

Nach dem verheißungsvollen Auftakt und einem zwischenzeitlichen Comeback konnten die später zu verhalten agierenden Deutschen die Hoffnung auf die erste EM-Medaille seit Silber 2013 nicht am Leben halten. Vor 9380 lautstarken polnischen Fans in der Atlas-Arena von Lodz war Louisa Lippmann wieder wichtigste deutsche Angreiferin.

Polen kämpft nun in Ankara gegen die Türkei um den früheren Bundestrainer Giovanni Guidetti um den Einzug ins Endspiel. Im zweiten Halbfinale will Serbien auf dem Weg zur Titelverteidigung die Italienerinnen bezwingen.

„Aus unserer Sicht sind sie vor diesen Fans der Favorit“, hatte Koslowski vor dem K.o.-Duell gesagt. Die polnischen Anhänger buhten die Deutschen bei ihrem Aufschlag permanent aus, die eigenen Spielerinnen wurden lautstark angefeuert.

Koslowskis Team brauchte eine Warmlaufphase, um vor allem Natalia Medrzyk mit kraftvollen Aufschlägen unter Druck zu setzen. Ende des ersten Durchgangs ging das Konzept auch voll auf. Beim Stand von 21:20 musste der EM-Fünfte von 2017 jedoch erstmal Zuspielerin Denise Hanke auswechseln, die sich nach einer Rettungsaktion an den linken Oberschenkel fasste. Den zweiten von drei Sätzballen nutzten die Deutschen dennoch.

In der Vorbereitung hatten Lippmann & Co. zweimal gegen Polen verloren - und im zweiten Durchgang riss der Faden. Zahlreiche Unkonzentriertheiten brachten Koslowskis nun auch viel zu vorsichtig agierende Mannschaft mit 12:20 in Rückstand. Selbst mit der am Oberschenkel getapten Spielführerin Hanke gelang kein Comeback mehr im zweiten Abschnitt.

„Seid mutig“, forderte Koslowski in einer frühen Auszeit. Die deutsche Annahme wackelte jedoch. Polen um die hervorragende Malwina Smarzek-Godek setzte sich nach einer Serie präziser Angriffe auf 19:11 ab. Durch starke Aufschläge von Lina Alsmeier gelangen den Deutschen fünf Punkte am Stück, dennoch ging auch der dritte Durchgang verloren.

Koslowski verlangte von seinem Team viel mehr Aggressivität, um doch noch mehr als das Minimalziel Viertelfinale zu erreichen. Das Comeback im vierten Satz gelang den Deutschen sogar noch. Doch am Ende erwies sich im Block Agnieszka Kakolewska ein ums andere Mal als kaum zu überwinden. So platzte der deutsche Traum vom Einzug ins Halbfinale.

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Erstellt:
4. September 2019, 23:17 Uhr

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