Ein Abend zum Vergessen

Aspachs Drittligafußballer verlieren in Zwickau mit 0:3 und lassen im Kampf um den Klassenverbleib wichtige Punkte liegen

Dritte Niederlage in Folge für die SG Sonnenhof: 0:3 verlor der Fußball-Drittligist gestern Abend die wichtige Partie beim zuvor punktgleichen FSV Zwickau. In der kampfbetonten Partie hielt Großaspach in der ersten Halbzeit noch mit, ließ sich aber nach der Pause von der aggressiven Spielweise der Westsachsen aus dem Konzept bringen. Am Ende waren die Schwaben chancenlos.

Anfang vom Aspacher Ende in Zwickau: Das 1:0 des FSV nach einem Kopfball von Julius Reinhardt. Am Schluss verlor die SG gar 0:3. Foto: F. Kruczynski

© Frank Krucyznski

Anfang vom Aspacher Ende in Zwickau: Das 1:0 des FSV nach einem Kopfball von Julius Reinhardt. Am Schluss verlor die SG gar 0:3. Foto: F. Kruczynski

Von Uwe Flegel

Die Fahrt nach Zwickau hätte sich die Elf aus dem Fautenhau schenken können. Als seien Eis, Regen und Kälte nicht bereits genug an Unwirtlichem, machten die Hausherren in den 90 Minuten ebenfalls keinerlei Anstalten, den Gäste auch nur einen einzigen Millimeter zu schenken. „Zwickau war in vielen Situationen aggressiver“, urteilte SG-Coach Florian Schnorrenberg und keiner wollte ihm da widersprachen. Die Gastgeber hatten in dem Kellerduell den deutlich größeren Willen aufgebracht, sich im Kampf um den Klassenverbleib Luft zu verschaffen.

Dabei hatte der FSV seit August kein einziges Heimspiel mehr gewonnen. Diesmal klappte es, obwohl Großaspach nach 19 Minuten die erste dicke Chance des Spiels hatte. Nach einem Doppelpass mit Sebastian Bösel stand Shqiprim Binakaj acht Meter vor dem Tor frei. Sein Schuss wurde aber vom weit weg gestreckten Arm Nico Antonitschs abgeblockt. Schiedsrichter Markus Wollenweber ließ weiterlaufen. Glück für den FSV, denn selbst Antonitsch gestand nach der Partie: „Da kann man Elfmeter geben.“ Pech für Aspach gab es sieben Minuten später auch auf der anderen Seite. Eine Flanke von Christian Bickel verlängerte Julian Leist unfreiwillig zum frei stehenden Julius Reinhardt, der aus vier Metern den Ball zum 1:0 ins Eck köpfte.

Eine Führung, die sich die Gastgeber nach und nach verdienten. Zwar waren die Schwaben spielerisch sicherlich nicht schlechter, doch zwingender wirkten die Sachsen. Wie die SG Sonnenhof verzeichneten aber auch die vor der Pause keine ganz großen Möglichkeiten mehr.

Nach der Pause war es ein Freistoß von Sebastian Bösel, der vor dem gegnerischen Tor das erste Mal für Gefahr sorgte. Zwickaus Torwart Karsten Brinkies klatschte den Ball aus spitzem Winkel aber noch weg (52.). Es war für einige Zeit die letzte gute Offensivaktion der Gäste. Der FSV dagegen arbeitete sich nach und nach ans SG-Gehäuse ran. Auch weil sie in der zerfahrenen Partie die Zweikämpfe entschlossener angingen, den Aspacher Spielaufbau immer wieder mit kleinen Fouls stoppten. Sie taten einfach alles, um schnelle Aspacher Angriffe zu unterbinden.

Einen solchen Einsatz hätten die Fans der Gäste gerne auch von ihrer Elf gesehen. „Wir haben diese ganzen Dinge in der Kabine noch besprochen und dann so etwas“, schimpfte Torwart Kevin Broll nach der Niederlage und blickte dabei zum Beispiel auf die 66 Minute. Nach einer Bickel-Flanke hatte Innenverteidiger Davy Frick am zweiten Pfosten allein gestanden, dessen Kopfball parierte Broll noch gut, aber Antonitsch schob den Abpraller aus fünf Metern zum 2:0 über die Linie. Die SG schaltete nun zwar in der Offensive einen Gang hoch, doch der FSV ließ hinten weiterhin nichts zu. Das ging auf der anderen Seite einfacher. Ein Konter über Tarsis Bonga, ein Querpass und ein trockener 16-Meter-Schuss von Zwickaus Torjäger Ronny König zum 3:0 in den linken oberen Winkel (80.).

Florian Schnorrenberg blieb nach der Partie nicht viel übrig, als seinem Gegenüber Joe Enochs zum verdienten Sieg zu gratulieren und einzugestehen: „Die Enttäuschung ist schon sehr groß. Wir hatten uns viel vorgenommen.“ Nur das Umsetzen funktionierte hinten und vorne nicht. Dabei ging es um drei wichtige Punkte. Die stehen auch am kommenden Freitag in der Aspacher Mechatronik-Arena gegen die punktgleich mit Aspach auf einem Abstiegsplatz stehende Fortuna aus Köln auf dem Spiel. Für Coach Schnorrenberg steht eines jetzt schon fest: „Da müssen wir anders auftreten.“ Ansonsten gibt’s im Fautenhau unruhige Weihnachten. Schlecht ist deshalb, dass die SG in Zwickau nicht nur die Partie mit 0:3 verlor, sondern Mittelfeldmann Sebastian Bösel auch noch die fünfte Gelbe Karte kassierte und fürs Heimspiel gesperrt ist.

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Erstellt:
11. Dezember 2018, 06:00 Uhr

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