TSG Backnang: Ein doppelt gelungener Wiedereinstieg

Mit Trainerrückkehrer Pitt Richter auf der Bank besiegen Backnangs Oberliga-Volleyballerinnen erst den Zweiten Ludwigsburg mit 3:1 und bringen dann Spitzenreiter Ditzingen beim 3:2 die erste Niederlage bei. Mit der Knieverletzung von Susann Haffke gibt’s aber auch einen Wermutstropfen.

Präsentierten sich in den ersten beiden Partien nach der Winterpause als echte Einheit: Backnangs Oberliga-Volleyballerinnen um Trainerfuchs Pitt Richter. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Präsentierten sich in den ersten beiden Partien nach der Winterpause als echte Einheit: Backnangs Oberliga-Volleyballerinnen um Trainerfuchs Pitt Richter. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Viel besser hätte der Wiedereinstieg nach der kurzen Winterpause für die Oberliga-Volleyballerinnen der TSG Backnang nicht laufen können. In den Duellen mit dem Tabellenzweiten MTV Ludwigsburg II am Freitag und mit Spitzenreiter TSF Ditzingen am gestrigen Sonntag kam das Team aus dem Murrtal zu zwei Siegen. Gegen Ludwigsburg gab es ein 3:1 (25:18, 25:22, 21:25, 25:20). Gegen Ditzingen hieß es am Ende 3:2 (25:12, 25:11, 17:26, 17:25, 17:15). Für die Gäste war es die erste Saisonniederlage, für Backnangs Coach Pitt Richter eine glanzvolle Rückkehr auf die Trainerbank. Einen Wermutstropfen gab es allerdings für die TSG, die dank der beiden Erfolge auf Rang fünf geklettert ist, verletzte sich doch Susann Haffke im Freitagsspiel gegen den MTV am Knie und droht nun länger auszufallen.

Gut vier Wochen ist es her, da war die Stimmung bei den Volleyballerinnen aus dem Murrtal alles andere als gut. Nach zuvor vier Siegen in Folge hatte es gegen die TG Biberach eine 1:3-Heimniederlage gesetzt. Eine, die Folgen zeigte. Trainer Youssef Hillaneh hatte direkt nach Spielende wortlos die Halle verlassen und kehrte als Coach nicht mehr zurück. Den Posten hat nun Urgestein Pitt Richter inne, der sein ehemaliges Team bis zum Saisonende wieder betreut und mit 70 Jahren nun Abteilungsleiter und Trainer in Personalunion ist. Eine Lösung, die zumindest bei der Mannschaft gut ankommt. Außenangreiferin Jana Menke sagt zum Wiedereinstieg: „So ein erfahrener Mann gibt Sicherheit.“

Mit Auszeit und Doppelwechsel bringt der Coach sein Team zurück auf Kurs

Erst recht, wenn er wie Richter, der von Alexandra Berger als Co-Trainerin unterstützt wird, im ersten von zwei Spielen an einem Wochenende gleich mal ein gutes Händchen beweist. Denn nachdem die top motivierte und abwehrstarke TSG den ersten Durchgang mit 25:18 gewonnen hatte, fehlte es im zweiten Satz an Konzentration. Beim 18:22 brachte Richter sein Team mit einer Auszeit zum richtigen Zeitpunkt und der Einwechslung von Andrea Lachenmaier sowie Iva Maglica auf Kurs. Auch weil Susann Haffke dem Gegner mit starken Aufschlägen große Probleme bereitete. Sieben Punkte in Folge sorgten fürs 25:22.

Ganz so einfach gab sich der Tabellenzweite allerdings doch nicht geschlagen. Zumal die Gastgeberinnen auch im dritten Satz in der Annahme zunächst Probleme hatten. Hinzu kam, dass sich Susann Haffke beim 19:16 für Ludwigsburg am Knie verletzte. Mit 25:21 ging der Durchgang an die Gäste. Die TSG führte nur noch mit 2:1.

Die Partie kippte dennoch nicht mehr. Zwar gab’s bei den Backnangerinnen auch im vierten Durchgang zunächst Konzentrationsprobleme, doch Aufschlagserien von Milana Schroeder und Melanie Wunderlich machten das wett. Zudem setzte Anne Pötzl mit variablem Zuspiel die Angreiferinnen Vanessa Maglica sowie Jana Menke gut in Szene und in der Abwehr bewies McKenna Poynter ihre Stärke. Das 25:20 bedeutete das 3:1 und die ersten drei Punkte für Backnang in den Duellen mit den Topteams.

Entsprechend glücklich war Pitt Richter, der schon vor den zwei Spielen innerhalb von drei Tagen auf die Bedeutung der ersten Partien hingewiesen hatte. Vor Ludwigsburg und Ditzingen war der Abstand auf die Abstiegsränge nicht so, dass die TSG völlig sorgenfrei in die Zukunft blicken durfte. Nach Ludwigsburg sah es schon viel besser aus und nach der gestrigen Partie gar richtig gut. Denn im Vergleich mit Ditzingen zeigten die Backnangerinnen, dass „das ganze Hin und Her das Team zusammengeschweißt hat“, wie Jana Menke erzählt.

Nach den ersten beiden Sätzen sah es gar so aus, als würden die Gastgeberinnen den zuvor niederlagenfreien Spitzenreiter vom Feld fegen. Obwohl mit Poynter und der verletzten Haffke erfahrene Kräfte fehlten, gingen die ersten zwei Durchgänge mit 25:12 und 25:11 an Backnang. „Die TSF hat schwer ins Spiel gefunden, wir hatten gute Aufschläge und Ditzingen Probleme in der Annahme“, berichtet Menke. Wobei sich die Gäste, die ebenfalls nicht in Bestbesetzung spielten, ab dem dritten Satz da waren und mit zwei 25:17-Erfolgen ausglichen. Damit hatte jeder bereits einen Punkt. Um den zweiten Zähler rangen beide Teams in einem engen Kopf-an-Kopf-Duell. Am Ende hieß es 17:15 für die Mannschaft aus dem Murrtal, die dafür zuvor jedoch einen Satzball hatte abwehren müssen und deshalb entsprechend kräftig jubelte. Der Wiedereinstieg war gelungen: Für die Volleyballerinnen und für Trainerrückkehrer Richter.

Die Mannschaft aus dem Murrtal klettert vom siebten auf den vierten Rang

„Unser Ziel ist jetzt, in der Tabelle noch nach oben zu klettern“, erklärt Jana Menke und hat mit ihren Mitstreiterinnen dahingehend schon ein Stück geschafft. War die TSG vor den Vergleichen mit den zwei Topteams Siebte unter zehn Teams, liegt sie nach den beiden Erfolgen auf Platz fünf.

TSG Backnang: Vanessa Maglica, Iva Maglica, Schroeder, Poynter, Lachenmaier, Haffke, Menke, Khalek, Papara, Pötzl, Wunderlich, Ebel.

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Erstellt:
24. Januar 2022, 11:30 Uhr

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