Ein Saisonstart nach Maß für die SG Sonnenhof Großaspach

Fußball-Oberligist SG Sonnenhof gewinnt beim FV Ravensburg klar mit 4:0. Gegen die Oberschwaben steuern Dominik Salz und Volkan Celiktas vor sowie Arbnor Nuraj und Anthony Mbem-Som Nyamsi nach der Halbzeit die Treffer für die überzeugende Elf aus dem Fautenhau bei.

Bejubelten ein überzeugendes 4:0: Niklas Mohr (links), Torschütze Dominik Salz und Vorbereiter Mert Tasdelen. Foto: Florian Wolf

© Florian Wolf

Bejubelten ein überzeugendes 4:0: Niklas Mohr (links), Torschütze Dominik Salz und Vorbereiter Mert Tasdelen. Foto: Florian Wolf

Von Uwe Flegel

Nicht ganz 20 Minuten vor Ende der Partie wusste Großaspachs neuer Trainer Pascal Reinhardt gestern Abend, dass die Messe gelesen ist. Sekunden, nachdem Anthony Mbem-Som Nyamsi gegen den FV Ravensburg das verdiente 4:0 erzielt hatte, durfte Mert Tasdelen vom Platz. Nur wenig später folgten mit Dominik Salz und Nyamsi zwei der insgesamt vier Torschützen der SG Sonnenhof. Die Fußballer aus dem Fautenhau hatten im ersten Oberliga-Spiel der Saison den ersten Sieg im Sack. Und das auf so überzeugende Art, dass sich einige der Protagonisten des Erfolgs früh geschont werden konnten. Allen voran der Ex-Backnanger Tasdelen, der auf der linken Außenbahn seine Gegner mehrmals genarrt und zwei Tore mustergültig vorbereitet hatte.

Aspachs Vorsitzender Hans-Rudolf Zeisl war allerdings nicht nur mit der vom Nachbarn TSG gekommenen Offensivkraft zufrieden, sondern mit der gesamten Mannschaft. „Das war eine super Leistung“, lobte er und war auch ein wenig erleichtert, denn: „Zu Beginn einer Runde weiß man ja nie so richtig, wo man steht.“ Zu hoch wollten allerdings weder Zeisl noch der SG-Vorstand Sport Michael Ferber den Erfolg hängen. Maß halten in Sachen Euphorie, war trotz dieses Auftakts nach Maß angesagt.

Auch bei Trainer Reinhardt, der trotz des klaren Erfolgs erst einmal daran erinnerte, „dass wir nicht gut in die Partie gekommen sind“. Richtig, denn fast wären die favorisierten Aspacher schon nach fünf Minuten in Rückstand geraten. Nach einem Konter hatte Ravensburgs Felix Schäch aus 15 Metern herzhaft abgezogen und den Ball an den Querbalken gedonnert. Für die Gäste war der Lattenknaller ganz offensichtlich eine Art Hallo-Wach-Effekt. Denn nur sechs Minuten später führte die SG mit 1:0. Tasdelen hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und Salz den flachen Rückpass aus sieben Metern ins lange Eck gezirkelt.

Großaspach gestattet Ravensburg nur noch eine weitere Möglichkeit

Nun war Aspach da, hatte mehr vom Spiel, musste aber noch einmal eine Schrecksekunde überstehen. Niklas Mohr verlor nach 17 Minuten im Strafraum einen Zweikampf gegen Paul Strauß, der von der halbrechten Seite aus zwölf Metern aber an SG-Schlussmann Maximilian Reule scheiterte. Auf der anderen Seite war es Volkan Celiktas, der mit zwei Weitschüssen Ravensburgs Torhüter Christian Steinlechner testete und nach 23 Minuten die Arme schon hochriss, um zu jubeln, als er die Kugel bereits am Torwart vorbei gespitzelt hatte. Doch ein Abwehrspieler der Hausherren schlug den Ball von der Linie. Tasdelen wiederum zielte sieben Minuten vor der Pause aus zehn Metern nur ein klein wenig zu hoch.

Zur Halbzeit hieß es trotzdem 2:0 für Großaspach. Celiktas hatte sich Sekunden vor dem Seitenwechsel nach einem Eckball hochgeschraubt und aus sechs Metern unhaltbar eingeköpft. „Ein Treffer zum psychologisch idealen Zeitpunkt“, urteilte Pascal Reinhardt. Für seinen Ravensburger Gegenüber Michael Schilling war ohnehin „der Knackpunkt, dass wir die Großaspacher Standards nicht gut verteidigt haben“. Damit spielte er auch auf den dritten SG-Treffer an, den Arbnor Nuraj zehn Minuten nach der Halbzeit ebenfalls nach einem Eckball per Volleyschuss aus acht Metern erzielt hatte. Da die Hausherren zudem in der Offensive nach den beiden anfänglichen Möglichkeiten kaum noch in Erscheinung traten, gab die SG Sonnenhof den Ton klar an. Ein zufriedener Coach Reinhardt freute sich auch entsprechend, „dass wir die Partie seriös zu Ende gespielt haben. Spätestens nach Aspachs viertem Tor durch Nyamsi nach kluger Flanke von Tasdelen war der Deckel frühzeitig vollends drauf.

Zumal die Gäste aus dem Fautenhau den Gegner weiterhin mit gutem und aggressivem Pressing bearbeiteten. Der Sieg hätte sogar noch ein wenig höher ausfallen können, doch „ab und zu sind wir ein bisschen schlampig geworden“, gestand Reinhardt ein, um seine Elf danach aber gleich wieder zu loben: „Hinten haben wir die Null allerdings gehalten, das ist gut.“ Eventuell ging er auch deshalb nicht groß darauf ein, dass neben den abwanderungswilligen Sasha Diakiese und Marlon Dinger mit Lorenz Ender, Luca Wöhrle, Marco Manduzio, Jannik Pfänder sowie Benedict Dos Santos insgesamt sieben Akteure gefehlt hatten. „Der Kader war gut, so wie er war“, sagte er. Und den Umstand, dass mit Noah Vrbek, Lukas Stoppel und Steffen Bönisch neben Bleart Dautaj, Benedikt Landwehr und Nico Engel nur noch A-Jugendliche als Feldspieler auf der Ersatzbank saßen, kommentierte Reinhardt trocken so: „Die Jugendspieler machen es im Training bei uns gut und haben sich ihre Minuten mit Leistung verdient.“

FV Ravensburg: Steinlechner –Boneberger, Geiselhart, Ceko, Zimmermann – Jeggle – Boneberger (46. Lauenroth), Schmidtke, Colic (83. Stehle), Schäch – Blaser (46. Schachtschneider).

SG Sonnenhof Großaspach: Reule – Rahn (88. Stoppel), Frölich, Nuraj, Mohr –Mistl, Celiktas (88. Vrbek) – Nyamsi (75. Dautaj), Kunde, Tasdelen (73. Landwehr) – Salz (75. Engel).

Tore: 0:1 (11.) Salz, 0:2 (45.) Celiktas, 0:3 (55.) Nuraj, 0:4 (71.) Nyamsi. – Schiedsrichter: Angenendt (Ulm). – Zuschauer: 700.

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Erstellt:
5. August 2023, 06:00 Uhr

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