Ein Schultag im Zeichen des Sports

Im Bildungszentrum Weissacher Tal gab es nicht nur die Möglichkeit, das Deutsche Sportabzeichen abzulegen. Zusätzlich gab es im Bize noch ein sportliches Rahmenprogramm mit Spitzenathleten wie Marie Laurence Jungfleisch und Philipp Hans als Stars.

Schaute genau hin, was die Bize-Schüler so vollbrachten: Marie-Laurence Jungfleisch.

© Alexander Becher

Schaute genau hin, was die Bize-Schüler so vollbrachten: Marie-Laurence Jungfleisch.

Von Simone Schneider-Seebeck

„Ich freue mich immer über solche Feste, das hatten wir schon lange nicht mehr.“ Jürgen Wörner, Rektor der Realschule am Bildungszentrum Weissacher Tal, war die Begeisterung über den gelungenen Sportabzeichentag deutlich anzumerken. Um die 250 Schülerinnen und Schüler hatten sich zur Abnahme des Sportabzeichens angemeldet. Aufgeteilt nach Geschlecht und Alter sprinteten sie, warfen sowie sprangen weit und bewiesen ihre Laufausdauer.

Es freue ihn sehr, dass es gelungen sei, diese Idee im Rahmen eines gemeinsamen Sporttages mit allen drei Schularten des Bize umzusetzen, so Wörner. Die Sportlehrer Fabian Schreier (Realschule), Andrea Schlosser (Gymnasium) und Arian Khodamoradi (Gemeinschaftsschule) hatten das Sportabzeichenfest monatelang geplant. Dabei wussten sie nicht so recht, was auf sie zukommt. Auch wegen Corona gab es viele Fragezeichen, doch zumindest die wurden fast alle zufriedenstellend gelöst. Eigentlich hatte das Trio nun mit mehr Teilnehmern gerechnet, doch vermutlich hatte der Nachweis der Schwimmfähigkeit einige potenzielle Kandidaten abgeschreckt. Dabei war vorab eigens ein Schwimmtag organisiert worden, um die Kinder zu unterstützen.

Verletzung bremst AlthüttesRathauschef Reinhold Sczuka aus

Neben den sportwilligen Kindern und Jugendlichen war auch einiges an Prominenz zugegen. Bürgermeister Reinhold Sczuka aus Althütte etwa, der ursprünglich ebenfalls vorgehabt hatte, hier sein Sportabzeichen abzulegen. Verletzungsbedingt war ihm das nun aber nicht möglich. Dabei ist Sczuka schon seit Jahren kontinuierlich am Start. Allerdings: „Ich habe viel zu spät damit angefangen“, so Althüttes Rathauschef. Er verwies auf Karl-Heinz Bartelt aus Aspach, der kürzlich fürs Ablegen des 67. Sportabzeichens ausgezeichnet worden war. Weissachs neues Oberhaupt Daniel Bogner ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, auf eine Stippvisite vorbeizuschauen – eine seiner ersten Amtshandlungen am ersten Tag als Bürgermeister der Gemeinde.

Für große Begeisterung bei der Jugend sorgten Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch und Extremkletterer Philipp Hans. Nicht nur, dass die beiden das Warm-up anleiteten. Als besondere Überraschung waren in der Sporthalle zwei Ninja Warrior-Parcours in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden aufgebaut worden. Hans, vielen bekannt als Teilnehmer des gleichnamigen Fernsehformats, durchlief beide Strecken und erntete großen Applaus.

Und dann konnten die jungen Sportbegeisterten loslegen. Neben den Wettkampfstationen gab es im Rahmenprogramm noch weitere sportliche Herausforderungen zu entdecken. Zum Beispiel die Volleyballecke der SG Weissach im Tal. Trainer Pascal Schilke: „Das ist eine tolle Möglichkeit, den Verein zu präsentieren.“ Mit dem SV Unterweissach konnte man sich beim Tennis ausprobieren, der Basketball-Parcours der TSG Backnang fand ebenfalls großen Anklang. Eine große Herausforderung war der Rollstuhlparcours der Württembergischen Sportjugend. Gar nicht so leicht, sich zwischen den Hütchen durchzumanövrieren, schon gar nicht rückwärts. Nicht fehlen durften Fußballwand und Fußballdarts. Die Balance beweisen konnte man mit Waveboards, Pedalos und Skateboards.

Nicht alle Schüler des Bize hatten sich für das Sportabzeichen angemeldet. In den Klassen konnte darüber abgestimmt werden, ob man das Rahmenprogramm nutzen oder doch lieber Unterricht machen wollte. Der Menge an herumwuselnden Jugendlichen nach zu deuten war die zweite Option allerdings eher nicht so angesagt. Vor allem der Ninja Warrior Parcours zog zahlreiche Schaulustige und auch Teilnehmer an. Philipp Hans gab Tipps und erklärte die besten Vorgehensweisen bei den einzelnen Hindernissen: „Zuerst langsam und sicher werden, dann auf Schnelligkeit gehen.“

Die beiden Spitzenathleten stellten sich auch Fragen. Kamen die zunächst noch etwas schüchtern, legte sich das schnell. Und so erfuhren sie, dass Olympiateilnehmerin Jungfleisch durch die Bundesjugendspiele ihre Vorliebe für die Leichtathletik entdeckte, früher Blockflöte gespielt hat und gerade auf Lehramt studiert. Philipp Hans hat sich schon von klein auf für Sport interessiert, Videospiele sind dagegen gar nicht so seins und neben dem Klettern fährt er gerne Fahrrad. Dass die Autogrammstunde schließlich statt der angedachten 30 Minuten über eineinhalb Stunden dauerte, hätte sich wohl auch niemand träumen lassen.

Den Abschluss eines ausgesprochen gelungenen Sporttages krönte der Staffellauf mit jeweils einem Team von Gemeinschafts- und Realschule, dem Gymnasium sowie einer Lehrermannschaft. Den Sieg verbuchen konnten dabei die Realschüler.

Philipp Hans bewältigte den extra kreierten Ninja-Warrior-Parcours und begeisterte die Jugend im Bildungszentrum. Fotos: Alexander Becher

© Alexander Becher

Philipp Hans bewältigte den extra kreierten Ninja-Warrior-Parcours und begeisterte die Jugend im Bildungszentrum. Fotos: Alexander Becher

Das Sportabzeichen

Drei Ehrungsstufen Das Deutsche Sportabzeichen ist die höchste Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes im Amateursport. Geprüft werden Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Auch der Nachweis der Schwimmfertigkeit gehört dazu. Je nach Leistung wird nach erfolgreichem Ablegen das Sportabzeichen in Bronze, Silber oder Gold verliehen. Das Ablegen der Prüfung ist jedes Jahr möglich.

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Erstellt:
3. Juni 2022, 06:00 Uhr

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