Erste Heimniederlage für Großaspach

SG verliert gegen den KSC ein umkämpftes Drittliga-Duell mit 1:2 – Aspach nach Gelb-Rot für Meiser über 40 Minuten in Unterzahl

Großer Kampf, verdienter Sieger: Und der hieß KSC. 2:1 gewannen die Gäste das Duell Schwaben gegen Baden bei Aspachs Drittliga-Fußballern. Für Karlsruhe trafen Manuel Stiefler vor und Marvin Pourie nach der Pause. Für die SG sorgte Shqiprim Binakaj mit dem 1:2 dafür, dass die Gastgeber trotz Unterzahl bis zum Schluss auf einen Punkt hoffen durften.

Nutzte nach 29 Minuten den Patzer von Torwart Kevin Broll und Julian Leist (Zweiter von links) zur KSC-Führung: Manuel Stiefler, der mit den Gästen am Ende verdient 2:1 gewann. Foto: T. Sellmaier

Nutzte nach 29 Minuten den Patzer von Torwart Kevin Broll und Julian Leist (Zweiter von links) zur KSC-Führung: Manuel Stiefler, der mit den Gästen am Ende verdient 2:1 gewann. Foto: T. Sellmaier

Von Uwe Flegel

Zu Beginn des Spiels rollte wie zuvor angekündigt erst mal kein Ball. Nach dem Anpfiff standen sich beide Mannschaften eine Minute lang regungslos gegenüber und schlossen sich der Aktion aller Drittligisten an, die damit gegen die Tatenlosigkeit des DFB in Sachen Regionalliga-Reform (wir berichteten) protestierten. An den verschenkten 60 Sekunden lag es am Ende aber nicht, dass Aspach die Zeit davonlief, als die Hausherren sich um den Ausgleich mühten. „Die Mannschaft hat trotz Unterzahl gut gekämpft, aber klare Torchancen hatte wir keine“, sinnierte Trainer Florian Schnorrenberg über die letzten 20 Minuten. Und er widersprach dem Urteil seines Kollegen Alois Schwartz, der „einen verdienten Sieg“ für seine Elf reklamierte. Zu Recht: Mit dem Karlsruher SC hatte sich das bessere Team die drei Punkte gesichert.

Ein Erfolg der Badener, bei dem die Schwaben durchaus Schützenhilfe leisteten. Wie bei der Führung des KSC, als Kapitän Julian Leist und Torwart Kevin Broll zusammenrasselten und der schon sicher geglaubte Ball plötzlich wieder frei war. Oder mit der unnötigen Ampelkarte für Jonas Meiser nach 51 Minuten, die Schnorrenberg erst nicht groß kommentieren wollte, dann aber vielsagend kommentierte: „Wir hatten eine Idee, wie wir den Rückstand wettmachen wollten, aber diese Idee haben wir uns selbst genommen.“ Dabei seien die Spieler in der Halbzeit noch gewarnt worden, „sich keine überflüssige Verwarnung einzuhandeln“. Nicht alle hatten richtig zugehört. Dafür setzte es für die Elf aus dem Fautenhau die erste Heimniederlage.

Eine, die allerdings nicht nur am Gelb-Rot für den 19-jährigen Meiser festzumachen ist. Denn die Badener zeigten von Beginn an, dass sie mit den drei Punkten unbedingt auf Rang zwei und damit auf einen Aufstiegsplatz klettern wollten. Dass die Aufgabe „schwer wird, wussten wir“, erklärte Schwartz und atmete durch, als sein Team „die Führung über die Ziellinie gerettet hatte“. Offenbar hatte der gebürtige Nürtinger befürchtet, dass die nie aufgebenden Aspacher doch noch ein zweites Mal treffen. Doch Karlsruhe überstand „den Abnutzungskampf“, wie SG-Coach Schnorrenberg das bezeichnete, was beide Mannschaften auf tiefem Geläuf zeigten.

Einer, der auch beim von Beginn an aufgelaufenen Timo Röttger Spuren hinterlassen hatte. Nach einer guten Stunde war für den Routinier beim Stand von 0:2 Schluss. Für ihn kam Shqiprim Binakaj, der prompt mit seinem Treffer für frische Spannung sorgte. „Bei Timo sind wir ein gewisses Risiko eingegangen, aber er ist für uns ein ganz wichtiger Mann“, erklärte Schnorrenberg den unerwarteten Einsatz des Stürmers, der aufgrund einer Muskelverletzung die Partie in Halle bekanntlich verpasst hatte. Zu viel Risiko ging der SG-Coach dann aber doch nicht ein, schließlich „haben wir bis Weihnachten noch drei wichtige Spiele“. Das war auch der Grund, weshalb der Trainer in der Schlussviertelstunde Mittelfeldantreiber Sebastian Bösel ebenfalls vom Feld holte und für ihn Jannes Hoffmann zum Saisondebüt verhalf. Bösel hatte ebenfalls schon Gelb gesehen und zudem bei Schiri Wolfgang Haslberger keinen guten Stand.

Überhaupt hatte der Unparteiische keinen guten Tag erwischt. Er fand einfach keine Linie, rief mit seinen Entscheidungen auf beiden Seiten immer wieder Proteste und Kopfschütteln hervor. Vor allem der junge Jonas Meiser wird den 25-Jährigen aus Bayern in keiner guten Erinnerung behalten. Nicht nur wegen der absolut vertretbaren Ampelkarte, sondern vor allem, weil der Referee dem Angreifer zu Beginn des Spiels einen Elfmeter verweigerte. Beim großen Kampf und einem verdienten Sieg für die Gäste fehlte den Hausherren einfach auch ein wenig das Glück.

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Erstellt:
3. Dezember 2018, 06:00 Uhr

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