Erster Auswärtspunkt im ersten Auswärtsspiel

Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang erzielen in der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga ein 24:24-Unentschieden bei der HSG Hanau. Sie sind sich aber nicht so sicher, ob sie sich freuen oder ärgern sollen. Nach dem 12:15-Pausenrückstand steigerten sich die Gäste und führten zeitweise mit drei Toren.

Evgeni Prasolov (am Ball) ließ sich mit dem HC Oppenweiler/Backnang in Hanau nicht aufhalten. Am Ende hieß es 24:24 in einer spannenden Begegnung. Foto: A. Hornauer

© Alexander Hornauer

Evgeni Prasolov (am Ball) ließ sich mit dem HC Oppenweiler/Backnang in Hanau nicht aufhalten. Am Ende hieß es 24:24 in einer spannenden Begegnung. Foto: A. Hornauer

Von Alexander Hornauer

Der HC Oppenweiler/Backnang hat vom ersten Auswärtsspiel der Aufstiegsrunde zur Zweiten Handball-Bundesliga einen Punkt mitgebracht. Bei der HSG Hanau gab es nach 60 spannenden Minuten ein 24:24-Unentschieden. Die HCOB-Handballer lagen zwischendurch sechs Tore hinten, hätten die Partie in einer dominant gestalteten zweiten Halbzeit aber zu ihren Gunsten entscheiden können. In den letzten Minuten ließen die Murrtaler aber zu viele gute Chancen aus.

Die Hanauer verdienten sich den einen Punkt vor allem in den ersten 20 Minuten. Sie gingen in der Abwehr sehr engagiert zur Sache und eroberten viele Bälle. Die HCOB-Handballer wirkten dabei nicht entschlossen genug, manchmal ein bisschen zögerlich – und das nutzten die in dieser Phase wie euphorisiert aufspielenden Gastgeber konsequent aus. Die Hanauer lagen schnell mit 5:1 und 9:3 vorn. Ihre Tore erzielten sie durch Gegenstöße und durch Kombinationen über den treffsicheren Kreisläufer Lucas Lorenz. Außerdem bekamen sie viele Siebenmeter zugesprochen.

Nach rund 15 Minuten begann das HCOB-Team, besser in die Partie zu finden. Zunächst schlug sich das aber aus einem einfachen Grund noch nicht auf der Anzeigetafel nieder: Die Chancenverwertung war nicht besonders gut. Mehrfach vergaben die Murrtaler vermeintlich 100-prozentige Torgelegenheiten. HSG-Keeper Sebastian Schermuly erwies sich als Meister seines Fachs, der Keeper machte ein sehr gutes Spiel. Beim 14:8 war nach 22 Minuten der höchste Vorsprung der HSG erreicht.

Es war eine knifflige Situation für die Gäste, die sich in den letzten Minuten der ersten Halbzeit aber in die Partie hineinfuchsten. Die Abwehr stand besser, und den Hanauern merkte man an: Der riesige Aufwand der Anfangsphase hatte Kraft gekostet. Der HCOB kam Tor um Tor heran. Kurz vor dem Seitenwechsel traf Ruben Sigle zum 12:15. Nur noch drei Treffer Rückstand. Das bot eine neue Perspektive auf eine Trendwende.

Nach dem Seitenwechsel setzte der HCOB gleich die ersten Akzente. Marcel Lenz nutzte einen Konterangriff, um sein Team weiter heranzuführen. Auch in der Folgezeit schwang sich der beim Auftaktspiel gegen den TSB Horkheim noch fehlende Linksaußen zum prägenden Feldspieler auf. Immer wieder ging Marcel Lenz auf die Reise und schloss dann sicher ab. Nebenbei glänzte er als sicherer Siebenmeterschütze.

HCOB spielt 24:24 bei der HSG Hanau
Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang haben im zweiten Spiel der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga bei der HSG Hanau ein 24:24 erzielt. Zur Pause lag der HCOB mit 12:15 zurück, führte aber auch in der zweiten Halbzeit. Hier gibt es die Stimmen zum Spiel.

Nach 41 Minuten war das erste Zwischenziel des HCOB erreicht: der Ausgleichstreffer zum 18:18. Entscheidend dafür war die immense Steigerung in der Defensive. Schnellangriffe der HSG Hanau wurden im Keim erstickt. Der zur Pause eingewechselte Torwart Stefan Koppmeier tat das Seine, um die hessischen Angreifer zusehends zur Verzweiflung zu treiben. Der HCOB setzte sich durch zwei Siebenmetertreffer von Marcel Lenz auf 21:19 ab und war drauf und dran, die Begegnung zu drehen.

Allerdings ließen die Murrtaler zu viele Chancen aus, um den vielleicht schon vorentscheidenden Dreitoreabstand zu erzielen. Mal patzten sie mit leichtfertigen Fehlern im Aufbauspiel, ein Distanzwurf ging knapp am verwaisten Tor vorbei und dann kamen Fehlwürfe in aussichtsreichen Wurfpositionen dazu. Darum ging es mit einem knappen Vorsprung in die Schlussminuten, und in diesen dominierten die Abwehrreihen.

Der HCOB warf neun Minuten vor dem Ende sein 23. Tor, ließ dann aber mehrere Angriffe ungenutzt. Hanau glich in Überzahl aus. Dass Kevin Wolf mit einem Mann weniger auf dem Feld umgehend die Führung zurückeroberte, war wichtig, reichte aber nicht zum Sieg. Denn fast im direkten Gegenzug erzielten die Hanauer das 24:24 – und das war zwei Minuten vor dem Abpfiff der Endstand. Beide Teams hatten noch die Chance zum Siegtreffer, doch auf beiden Seiten blieben die Keeper die Sieger.

HSG Hanau: Schermuly, Tomm – Schierling, Hemmer (2), Gerst (4), Ahrensmeier (1), Strohl (7/6), Schröder, Braun, Marquardt, Rivic, Bergold (1/1), Brüggemann (1), Pillmann, Ruppert (3), Lorenz (5).

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Lenz (8/4), Buck (2), Raff (1), Sigle (4), Wolf (3), Schöbinger, Prasolov (2), Strýc, Csauth (n.e.), Frank (n.e.), Maurer (1), Bühler (1), Rauh (n.e.), Düren (2).

Schiedsrichter: Kijowsky/Strüder (Wiesbaden/Mainz). – Siebenmeter: 7/8:4/5 (Strohl scheitert an Koppmeier – Lenz scheitert an Schermuly). – Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Pillmann/zweimal und nach Disqualifikation – Düren/zweimal, Prasolov, Strýc). – Spielverlauf: 5:1, 9:4, 13:7, 15:12 – 18:18, 21:23, 24:24.

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Erstellt:
19. April 2021, 11:30 Uhr

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