Erster Auswärtssieg, beste Halbzeitbilanz

Handball-Drittligist Oppenweiler/Backnang gewinnt bei Kellerkind Willstätt mit 30:23 und hat nach der Vorrunde 16:14 Punkte

Der HC Oppenweiler/Backnang hat beim TV 08 Willstätt mit 30:23 gewonnen. Dank der ersten Auswärtspunkte der Saison weisen die Handballer aus dem Murrtal im fünften Drittliga-Jahr am Ende der Vorrunde erstmals eine positive Punktebilanz (16:14) auf. Gegen das Kellerkind überzeugten die Schwaben vor allem mit konsequentem Tempogegenstoßspiel.

Kaum zu bremsen: Lukas Köder, der sieben Tore zum 30:23-Erfolg und damit ersten Auswärtssieg des HCOB beisteuerte. Foto: A. Hornauer

© Alexander Hornauer

Kaum zu bremsen: Lukas Köder, der sieben Tore zum 30:23-Erfolg und damit ersten Auswärtssieg des HCOB beisteuerte. Foto: A. Hornauer

Von Alexander Hornauer

Die Begegnung nahm gleich Fahrt auf, der HCOB hatte in der sechsten Minute schon fünf Tore erzielt. Allerdings verflachte der Schwung wieder. Beim Team aus dem Murrtal kam in den darauffolgenden zehn Minuten nur ein weiterer Treffer hinzu. Das hatte zwei Gründe: Die Würfe waren oft ein wenig unvorbereitet, dazu glänzte TVW-Keeper Josib Kvesic und entschärfte auch Hundertprozentige. Auf der Gegenseite stand die Abwehr der Gäste noch nicht so stabil wie erhofft. Aus einer 5:3-Führung wurde bis zur 15. Minute ein 6:8-Rückstand.

Coach Matthias Heineke bat zur Auszeit und ließ Oppenweiler/Backnang defensiver verteidigen. Das fruchtete auf Anhieb. Ex-Bundesligist Willstätt kam im Angriff weniger durch. Der HCOB glich durch Tim Düren zum 8:8 aus. Wenig später fing Lukas Köder einen Querpass der Hausherren ab, ging auf und davon und brachte sein Team in Führung, 11:10. Dieser Treffer war sinnbildlich für diese Phase. Willstätt gingen zum Ende der ersten Halbzeit nicht nur die Ideen aus – auch konditionell war ein Einbruch zu erkennen. Beim 12:12 von Marius Oßwald erzielte das Team aus der Ortenau letztmals den Ausgleich. Dann setzten sich die Gäste mithilfe mehrerer Tempogegenstöße auf 17:12 ab.

Nach dem Seitenwechsel setzte Torwart Stefan Koppmeier den ersten Akzent. Er gewann das Siebenmeterduell mit Willstätts Christopher Räpple. Der HCOB ließ die Chance auf eine Sechstoreführung aber mehrmals ungenutzt. Das sollte sich rächen. Denn den Badenern hatte die Pause gutgetan. Die Achse um Rückraumspieler Christopher Räpple und Kreisläufer Yannick Ludwig setzte Akzente. Weil die Schwaben nach acht Minuten immer noch nicht getroffen hatte, war der Vorsprung futsch – 17:17.

Doch die Murrtaler berappelten sich. Ruben Sigle beendete die Torflaute mit einem Wurf aus der Distanz, dann nutzten die Gäste zwei Phasen der Überzahl geschickt aus. Auch sie erzielten nun fünf Treffer in Serie, es hieß 22:17 (44. Minute). Das war eine klasse Reaktion auf den schwachen Start in Halbzeit zwei. Die Abwehr stand wieder sehr aufmerksam, und Torwart Felix Beutel – von Beginn an gut in Form – sammelte fleißig weiter Punkte für seine persönliche Einsatzstatistik. Willstätt kam noch zweimal auf drei Tore ran, Oppenweiler/Backnang erhöhte aber umgehend wieder, und so war zu spüren, wie die Hausherren bald den Glauben an die Wende verloren.

Der HCOB spielte es souverän runter. Gut dabei war: Die Gäste ließen hinten nicht nach. Der flinke Lukas Köder ging erneut zu zwei Gegenstößen auf und davon, schraubte sein Konto damit auf sieben Treffer, eine starke Ausbeute. Damit stand es fünf Minuten vor Schluss 26:20, nun war auch der letzte Skeptiker vom ersten Auswärtssieg der Saison überzeugt. Am Ende hieß es 30:23 – die Punkte 15 und 16 waren eingefahren.

TV 08 Willstätt: Kvesic, Grzybowski (n.e) – Ludwig (7), Räpple (7/2), Dodig (2), Markovic, Matzinger (1), Durand, Oßwald (1), Veith, Pfliehinger, Schliedermann (2), Gäßler (3), Lauppe.

HC Oppenweiler/Backnang: Beutel, Koppmeier – Lenz (5/3), Buck (n.e.), Sigle (5), Vlahovic (1), Wolf (4), Schöbinger, Prasolov (3), Strýc (2), Kuhnle, Maurer, Köder (7), Düren (3).

Schiedsrichter: Ekk/Walter (Wiesbaden/Gießen). – Zuschauer: 350. – Siebenmeter: 2/3:3/4 (Räpple wirft übers Tor – Lenz wirft übers Tor). – Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Dodig/zweimal, Ludwig – Strýc/zweimal, Lenz).

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Erstellt:
9. Dezember 2019, 06:00 Uhr

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