„Es fehlt an einer klaren Strategie“

Thomas Berthold (54) bestritt zwischen 1993 und 2000 insgesamt 191 Spiele für den VfB und wurde mit dem Club 1997 Pokalsieger. „Eines vorneweg: Ich glaube, dass der VfB unten rauskommt, er hat ja schon mehrfach bewiesen, dass er das kann – und ich denke, in Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Nürnberg sind mindestens zwei Clubs in der Liga, die vom Potenzial her nicht so stark sind wie der VfB, auch wenn es den Spielern derzeit an Fitness, Aggressivität und Laufbereitschaft fehlt. Das Hauptproblem ist, dass der VfB keine kontinuierliche Philosophie entwickelt hat, weil auch die Trainer kommen und gehen – mir fehlt eine klare Strategie, nach der man sich die dazu passenden Spieler holt. In dieser Saison passt der Kader hinten und vorne nicht.

Der VfB hat keine Mittelfeldspieler, die Torgefahr ausstrahlen oder im 1:1-Duell einen Gegner wegmachen können wie einst Krassimir Balakov. Manche Spieler sind über ihren Zenit hinaus, und bei Daniel Didavi ahnte man doch, dass er verletzungsanfällig ist. Dann fehlt natürlich die Effizienz vor dem Tor: Wer so wenige Torchancen erspielt wie der VfB, muss die wenigen rein machen. Mario Gomez ist kein Konterstürmer, den muss man im Strafraum in Szene setzen. Für ein Umschaltspiel braucht man schnelle Spieler auf der Außenbahn – wer die nicht hat, muss seine Spielweise ändern. Es sind sehr viele Baustellen, die bearbeitet werden müssen.“

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Erstellt:
13. Dezember 2018, 03:14 Uhr

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