Etzwiesenelf steht unter Zugzwang

Backnangs Oberliga-Fußballer erwarten im Kampf gegen den Abstieg den starken Aufsteiger Ilshofen in den Etzwiesen

Die sportliche Situation der Backnanger Oberliga-Fußballer als gemütlich zu bezeichnen, wäre gelogen. Zwar ist der Einzug ins Viertelfinale des WFV-Pokals ein Riesenerfolg, doch wenn es um das tägliche Brot geht, ist es rasch vorbei mit der Herrlichkeit. Die TSG steckt in der Oberliga im Abstiegskampf fest und steht morgen ab 15.30 Uhr zu Hause gegen Neuling TSV Ilshofen unter Zugzwang.

Mit der TSG im schmerzhaften Abstiegskampf angekommen: Paul Weber, der mit den Roten morgen auf Ex-Klub Ilshofen trifft. Foto: A. Hornauer

© Alexander Hornauer

Mit der TSG im schmerzhaften Abstiegskampf angekommen: Paul Weber, der mit den Roten morgen auf Ex-Klub Ilshofen trifft. Foto: A. Hornauer

Von Uwe Flegel

Was eigentlich ganz ordentlich begonnen hat, ist mittlerweile eine doch zähe Angelegenheit. Die Rede ist vom bisherigen Saisonverlauf der Etzwiesenelf. Acht Punkte und Rang 15 stehen nach zwölf Spieltagen zu Buche. „Jeder muss sich bewusst sein, dass wir mittendrin sind im Abstiegskampf“, sagt Trainer Andreas Lechner und fordert für den Vergleich mit dem alten Rivalen aus dem Hohenlohischen: „Wir sollten punkten.“

Ein Vorhaben, dem das Team aus dem Murrtal in jüngster Vergangenheit kaum nachkam. Gerade mal ein Pünktchen (0:0 gegen Gmünd) sackten die Backnanger in den vergangenen fünf Vergleichen ein. Ein Umstand, der sicherlich auch dem Fakt geschuldet ist, dass mit Daniel Lang und Mario Marinic gleich beide etatmäßigen Angreifer verletzt waren. Während Torjäger Marinic weiterhin ausfällt, kehrte Daniel Lang in Pforzheim zurück. „Er ist noch nicht in der körperlichen Verfassung wie vor seiner Pause“, warnt Andreas Lechner allerdings davor, in dem Stürmer eine Art Heilsbringer zu sehen. Erst recht, wenn die TSG wie in Pforzheim nach der Roten Karte für Giosue Tolomeo mehr als eine Stunde lang mit einem Mann weniger spielen muss. Da sei es halt im Regelfall so, dass die Defensive Vorrang vor der Offensivarbeit hat. Und zumindest nach hinten schaffte Backnang nicht so schlecht.

Dass der Feldverweis gegen Tolomeo eher zur umstrittenen Sorte zählte, spielt für Lechner keine große Rolle mehr. „Wir können nicht immer nur von Glück und Pech sprechen“, sagt er und erwartet damit auch von anderen, sich der Realität zu stellen. Die heißt: Viertletzter Platz und nun ein Gegner, der als Achter mit 21 Punkten gerade mal vier Zähler von Spitzenreiter Stuttgarter Kickers entfernt ist. „Ilshofen spielt für einen Aufsteiger bisher eine sehr starke Runde“, urteilt Lechner und sagt: „Nach zwölf Spieltagen kann man dann auch nicht mehr davon sprechen, dass die Tabelle nicht aussagekräftig ist.“ Erst recht nicht, wenn der Gegner mit gerade mal neun Gegentoren in jenen zwölf Partien die mit Abstand beste Abwehr stellt. „Das ist eine sehr gut organisierte Mannschaft, die sehr gut gegen den Ball arbeitet“, beschreibt der TSG-Trainer den Kontrahenten und weiß auch noch um weitere Stärken: „Ilshofen spielt einen guten Fußball und will Fußball spielen.“

Dreh- und Angelpunkt bei den Hohenlohern ist dabei Spielertrainer Ralf Kettemann, der im Mittelfeld nicht nur die Fäden zieht, sondern vor dem gegnerischen Tor auch noch für Gefahr sorgt. Drei der bislang 13 Treffer hat der 32-jährige Ex-Drittliga-Spieler (Stuttgarter Kickers, VfR Aalen) selbst erzielt.

Zumindest Lechner ist sich bewusst, dass mit dem starken Neuling morgen eine schwere Aufgabe auf sein Team wartet. Schlecht ist deshalb, dass bei der Elf aus dem Murrtal der personell ohnehin enge Anzug arg zwickt. Zwar ist Lang ja wieder an Bord, mittlerweile eine Woche länger im Trainingsbetrieb als vor Pforzheim und Lechner hat damit trotz des Fehlens von Marinic wenigstens einen gelernten Stürmer, doch dafür wird es nun hinten arg eng. Innenverteidiger Michl Bauer kränkelt und sein Einsatz ist stark gefährdet, Rechtsverteidiger Tolomeo ist gesperrt und Matej Maglica fällt aufgrund muskulärer Probleme aus. Ein anderer ist dagegen fit und besonders motiviert: TSG-Mittelfeldspieler Paul Weber, der im Sommer von Ilshofen nach Backnang wechselte und sich aufs Wiedersehen mit seinem Ex-Klub freut

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Erstellt:
26. Oktober 2018, 06:00 Uhr

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