Europapokal-Wettbewerbe „bis auf Weiteres“ ausgesetzt

dpa Berlin. Die Champions League und Europa League sind weiter im Wartestand. Die UEFA setzt sämtliche Wettbewerbe aus. Neue Termine werden händeringend gesucht.

Wegen der Corona-Krise ist die genaue Weiterführung der Fußball-Königsklasse unsicher. Foto: Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

Wegen der Corona-Krise ist die genaue Weiterführung der Fußball-Königsklasse unsicher. Foto: Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

Die Europäische Fußball-Union hat im Zuge der Coronavirus-Krise alle Spiele für Vereine und Nationalmannschaften „bis auf Weiteres“ ausgesetzt.

Entscheidungen zu neuen Terminen beispielsweise für Partien der Champions League und Europa League sollen „zu gegebener Zeit“ getroffen und mitgeteilt werden, wie die UEFA nach mehreren Krisensitzungen mitteilte.

Möglicherweise werden die Europapokal-Wettbewerbe in Final-Four-Turnieren entschieden. Der DFB teilte mit, dass die europäischen Club-Wettbewerbe „auch am Wochenende stattfinden könnten“. Im Gegenzug seien Bundesliga-Partien „von Dienstag bis Donnerstag“ möglich.

Eine UEFA-Arbeitsgruppe solle unter Beteiligung der Ligen und Clubs nach Lösungen im Kalender suchen, die es ermöglichen, die Saison zu Ende zu spielen. Die für Ende März geplanten Playoff-Spiele zur Europameisterschaft, die in den Sommer 2021 verschoben wurde, sollen nach Möglichkeit Anfang Juni stattfinden.

Damit blieb zunächst unklar, wie die Sieger in den beiden europäischen Vereinswettbewerben ermittelt werden sollen. Das Finale der Champions League sollte bislang am 30. Mai in Istanbul steigen, das Endspiel der Europa League war drei Tage zuvor in Danzig geplant.

Am vergangenen Freitag hatte die UEFA die beiden Europapokal-Wettbewerbe bereits vorerst ausgesetzt. Schon zuvor konnten einzelne Spiele nicht stattfinden, weil beispielsweise Teams wie Real Madrid um den deutschen Ex-Weltmeister Toni Kroos unter Quarantäne gesetzt worden waren. In der Champions League stehen damit noch vier Achtelfinal-Rückspiele aus, in der Europa League sind nur sechs von acht Hinspielen der Runde der Top-16-Mannschaften absolviert.

Insgesamt fünf deutsche Vereine sind in den europäischen Wettbewerben von den Verschiebungen betroffen: Der FC Bayern hatte sein Hinspiel im Achtelfinale der Königsklasse beim FC Chelsea mit 3:0 gewonnen. RB Leipzig steht bereits mit zwei Siegen (1:0, 3:0) über Tottenham Hotspur erstmals in seiner Vereinsgeschichte unter den acht besten Teams des Kontinents. Borussia Dortmund scheiterte hingegen an Paris Saint-Germain.

In der Europa League besitzt Bayer Leverkusen durch den 3:1-Hinspielsieg bei den Glasgow Rangers gute Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale. Eintracht Frankfurt (0:3 gegen den FC Basel) und VfL Wolfsburg (1:2 gegen Schachtjor Donezk) hatten hingegen ihre ersten Achtelfinal-Duelle zuhause verloren.

Sollte die UEFA auf ein Final Four setzen, würde sie dem Beispiel anderer Sportarten folgen, die in ihren wichtigsten europäischen Wettbewerben auf dieses System setzen. So werden beispielsweise die kontinentalen Sieger in der Basketball-Euroleague und der Handball-Champions-League an einem Wochenende in einer Stadt mit zwei Halbfinals und einem Endspiel gekürt.

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Erstellt:
17. März 2020, 15:44 Uhr

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