FC Arsenal trennt sich von Coach Emery

dpa London. Arsenal reagiert auf die sportliche Misere und beurlaubt den schon länger umstrittenen Trainer Unai Emery. Auf der Suche nach einem Nachfolger könnten die Londoner bei einem Konkurrenten fündig werden. Vorerst übernimmt ein Arsenal-Urgestein als Interimstrainer.

Arsenal-Fans hielten beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt Plakate mit dem Slogan „Emery out“ hoch. Foto: David Klein/CSM via ZUMA Wire/dpa

Arsenal-Fans hielten beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt Plakate mit dem Slogan „Emery out“ hoch. Foto: David Klein/CSM via ZUMA Wire/dpa

Die Niederlage gegen Eintracht Frankfurt war zu viel für die Arsenal-Bosse. Nur rund zwölf Stunden nach der 1:2-Pleite in der Fußball-Europa-League reagierte die Vereinsführung und erkündete am Morgen in einer kurzen Mitteilung die Trennung von Trainer Unai Emery.

Der 48-jährige Spanier stand seit Wochen in der Kritik. Als möglicher Kandidat für die Nachfolge gilt Nuno Espírito Santo. Der Portugiese ist derzeit Coach des Ligakonkurrenten Wolverhampton Wanderers. Als Interimscoach wird der frühere Arsenal-Profi Freddie Ljungberg vorerst die Mannschaft betreuen.

„Unser aufrichtigster Dank gilt Unai und seinen Kollegen für ihren unnachgiebigen Einsatz, den Club wieder auf das Wettbewerbsniveau zu bringen, das wir alle erwarten und fordern“, sagte Vorstandsmitglied Josh Kroenke in der Clubmitteilung. Der Einsatz blieb jedoch ohne Erfolg. „Die Entscheidung wurde getroffen, weil die Ergebnisse und die Leistungen nicht dem erforderlichen Niveau entsprachen“, hieß es.

Der Arsenal-Vorstand war am Morgen zusammengekommen, um über den umstrittenen Coach zu beraten. Fans hatten während der Partie gegen Frankfurt lautstark Emerys Rauswurf gefordert. Die Heimpleite war für Arsenal bereits das siebte Pflichtspiel hintereinander ohne Sieg. Eine solche Negativserie hatte der Club zuletzt 1992 erlebt, als er acht Spiele ohne Sieg blieb. In der Premier League belegt Arsenal nur noch den achten Tabellenplatz und hat bereits acht Punkte Rückstand auf die angestrebten Champions-League-Plätze.

Emery, der mit dem FC Sevilla dreimal die Europa League gewonnen und mit Paris Saint-Germain Meisterschaft und Pokal geholt hatte, übernahm das Traineramt bei den Gunners im Sommer 2018. Als Nachfolger des langjährigen Trainers Arsène Wenger sollte er in London eine neue Ära einleiten. Doch in 51 Liga-Spielen holte er mit Arsenal 88 Punkte - so viele wie Wenger in seinen letzten 51 Spielen. Erneut verpasste der Club die Königsklasse. Im Europa-League-Endspiel unterlag Arsenal deutlich mit 1:4 gegen den Lokalrivalen FC Chelsea.

Emery stand auch zunehmend für seinen Umgang mit den Spielern in der Kritik. Sein Verhältnis zu Mesut Özil galt schon länger als angespannt. In dieser Saison stand der deutsche Fußball-Weltmeister von 2014 nur selten im Arsenal-Kader. Den Schweizer Granit Xhaka setzte Emery nach einem Eklat bei dessen Auswechslung als Mannschaftskapitän ab.

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Erstellt:
29. November 2019, 12:26 Uhr

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