FC Bayern vor Schlussoffensive auf dem Transfermarkt

dpa München. Nur noch wenige Tage und Stunden hat der FC Bayern Zeit, sich für die neue Saison doch noch zu verstärken. Ein spanischer Mittelfeldakteur soll bereits fix sein. Trainer Flick witzelte die Meldung weg. Ein drohender Ausfall unterstreicht die Kader-Not.

FC Bayern München steht vor der Verpflichtung des Spaniers Marc Roca. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

FC Bayern München steht vor der Verpflichtung des Spaniers Marc Roca. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Hansi Flick spielte den Ahnungslosen. „Wer, wer, wer? Wer soll das sein?“, fragte der Bayern-Trainer angesprochen auf den Spanier Marc Roca, der künftig das Münchner Mittelfeld verstärken soll. Dann grinste Flick schelmisch.

Nach übereinstimmenden Medienberichten - auch aus Spanien - wechselt der 23-Jährige von Espanyol Barcelona zum deutschen Fußball-Rekordmeister. Er soll neun Millionen Euro an Ablöse kosten und bei den Bayern einen Fünfjahresvertrag erhalten. Nur der Medizincheck stehe noch aus.

„Ich kann gar nichts sagen, gar nichts bestätigen, auch nichts entkräften, nullkommanull, weil für mich keine Transfers im Fokus stehen, sondern das Spiel morgen gegen Hertha BSC“, sagte Trainer Flick. Die Münchner empfangen am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) die Berliner zum Abschluss des dritten Bundesligaspieltags.

Angesichts der am Montag endenden Wechselperiode und noch einiger Kaderlücken bei den Bayern aber liegt ein Fokus an der Säbener Straße aktuell klar auch auf dem Transfermarkt. Roca könnte das Team dort verstärken, wo durch den Weggang von Thiago eine Lücke entstand.

Bei Espanyol besitzt der U21-Europameister noch einen Vertrag bis 2022. Schon im vergangenen Jahr soll der FC Bayern interessiert gewesen sein, damals forderte Barcelona aber angeblich 40 Millionen Euro. Roca wäre nach Torwart Alexander Nübel (23), Abwehrspieler Tanguy Nianzou (18) und Stürmer Leroy Sané (24) der vierte Neuzugang.

Außerdem soll Bayern weiter an einer Verpflichtung von Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea interessiert sein. „Grundsätzlich, was passiert, weiß ich nicht. Aber er ist eines der größten Talente auf dieser Position“, sagte Flick über den 19-jährigen Offensivspieler. „Deshalb ist es legitim, dass wir uns als Bayern München auch mit ihm beschäftigen.“ Laut Medien ist ein Leihgeschäft angedacht.

Chelsea-Coach Frank Lampard sagte daraufhin nach dem 4:0 in Liga gegen Crystal Palace, bei dem Hudson-Odoi in der Startelf stand, er könne nicht vorhersagen, was bis Montag noch passieren werde. Er plane aber weiter mit dem Teenager und wolle ihn in London halten.

Dass der Münchner Champions-League-Champion noch Neuzugänge braucht, zeigt schon das Hertha-Spiel. Weil neben Nationalspieler Sané auch Kingsley Coman ausfallen könnte, bleiben Flick auf den offensiven Außenbahnen kaum noch Optionen. Der 24 Jahre alte Franzose klagt über muskuläre Probleme und musste das Training am Freitag laut Flick abbrechen. „Wir müssen gucken, wie das ganze verläuft“, sagte Flick. „Es ist nicht ganz so optimal, es wird alles sehr, sehr eng.“

Flick unterstrich noch einmal seinen Wunsch nach Verstärkungen für das Team, das neben Thiago auch Ivan Perisic und Philippe Coutinho verloren hat. Javi Martinez könnte ebenfalls noch gehen. Ersatzkeeper Sven Ulreich wechselt zum Hamburger SV, was Flick „bedauere“, wie er berichtete. „Oftmals ist es schwieriger, die Dinge zu bestätigen“, meinte der Coach zu der so erfolgreichen vergangenen Saison. „Aber daran arbeiten wir und deswegen brauchen wir auch einen guten Kader.“

Immerhin seien David Alaba in der Abwehr und Leon Goretzka für das Mittelfeld wieder fit, nachdem die zwei im Supercup gegen den BVB (3:2) nicht gespielt hatten. Die Münchner wollen nach dem 1:4 in Hoffenheim wieder eine Siegesserie starten. Der unerwartete Patzer im Kraichgau sei „abgehakt“, berichtete Flick. Zugleich warnte er vor den Berlinern: „Wir wissen, dass Hertha eine enorme Qualität hat.“

© dpa-infocom, dpa:201003-99-809347/5

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Erstellt:
3. Oktober 2020, 15:31 Uhr

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