Finale eins im Kampf ums Weiterkommen

Im letzten Heimspiel des ersten Teils der Aufstiegsrunde zur zweiten Liga empfängt Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang den starken TuS 04 Dansenberg. Mit einem Sieg können die Schwaben einen Riesenschritt in Richtung Zwischenrunde machen.

Mit Oppenweiler/Backnang wohl nur noch einen Sieg vom großen Wurf entfernt: Kevin Wolf. Gelingt den Schwaben am Sonntag in eigener Halle ein Erfolg gegen TuS Dansenberg, dann wäre der Einzug in die Zwischenrunde der Aufstiegsserie wahrscheinlich schon perfekt. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Mit Oppenweiler/Backnang wohl nur noch einen Sieg vom großen Wurf entfernt: Kevin Wolf. Gelingt den Schwaben am Sonntag in eigener Halle ein Erfolg gegen TuS Dansenberg, dann wäre der Einzug in die Zwischenrunde der Aufstiegsserie wahrscheinlich schon perfekt. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Die Gruppenphase in der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga geht in die entscheidende Phase. Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang steht vor einer enorm anspruchsvollen Aufgabe: Das Team von Trainer Matthias Heineke trifft am Sonntag um 17 Uhr in der Gemeindehalle auf den sehr stark eingestuften TuS 04 Dansenberg. Der Anreiz, alle Kräfte zu mobilisieren, ist riesig: Mit einem Sieg hätte der HCOB die Qualifikation für die Zwischenrunde fast geschafft.

Vier der sieben Spieltage der Vorrunde sind absolviert. In Gruppe B – hier spielen die Teams aus dem Süden der Republik – hat nur Horkheim, bisher noch ohne Punkt, den Anschluss verloren. Die sechs anderen Klubs trennen nur zwei Zähler. Oppenweiler/Backnang ist mit Krefeld (beide 5:3) Tabellenführer. Doch die Verfolger Pfullingen und Dansenberg (beide 4:2) haben ein Spiel und einen Minuspunkt weniger. Hanau liegt mit 3:3 Zählern ebenfalls aussichtsreich im Rennen. Und Willstätt (3:5) ist nach dem Heimsieg über Horkheim wieder bei der Musik.

Für das Team aus dem Murrtal bedeutet das: Für den Einzug in die Zwischenrunde bedarf es aus den noch ausstehenden Begegnungen gegen den TuS 04 Dansenberg sowie am darauffolgenden Donnerstag bei der HSG Krefeld Niederrhein wohl eines Sieges. Logisch, dass Heineke und sein Team die Sache direkt im Heimspiel gegen Dansenberg klären wollen. Die Schwaben gehen die Aufgabe mit viel Respekt an, können aber auch selbstbewusst auftreten. Die bisherigen Leistungen in den Aufstiegsspielen waren gut – auch wenn es zuletzt in Pfullingen im vierten Spiel die erste Niederlage gab. Der Coach hofft auf den positiven Lerneffekt, „dass man seinen Plan mit voller Konzentration verfolgen muss und man schnell auf die Verliererstraße gerät, wenn man den Fokus verliert“. Konzentration und Anspannung von der ersten bis zur letzten Sekunde seien gefragt. „Das macht den Reiz dieser Spiele aus“, urteilt Heineke.

Nicht zufrieden stellte den HCOB in Pfullingen die Ausbeute von 24 Toren. Deshalb lag der Trainingsschwerpunkt diese Woche auf dem Offensivspiel. Dem Trainer ist klar: „Gegen Dansenberg bekommt man nichts geschenkt. Der TuS steht in einer defensiveren Abwehr kompakt, und da werden wir im Kollektiv viel Aufwand betreiben, um gute Chancen zu erspielen.“ Die Murrtaler wollen selbst gut verteidigen und so den einen oder anderen Gegenstoßtreffer erzielen. Im Positionsspiel wollen sie viel Druck aus dem Rückraum machen, um aus der zweiten Reihe zum Erfolg zu kommen oder Freiräume für die Mitspieler am Kreis oder auf Außen entstehen zu lassen.

Dansenberg hat gegen Willstätt und Krefeld gewonnen sowie in Pfullingen verloren. Ein Aspekt dort: Mit Jan Claussen sah eine prägende Figur des TuS schon früh die Rote Karte. Gegen Krefeld war er in der Vorwoche mit sechs Torerfolgen bester Werfer. Schlüssel zum Sieg gegen das Team vom Niederrhein war die Defensive. Torwart Kevin Klier verdiente sich gute Noten. Trainer Steffen Ecker hofft nun ebenfalls auf eine Steigerung in der Offensive, denn „im Angriff waren es zu viele technische Fehler. Da müssen wir wieder die Balance finden, dann werden wir auch in Oppenweiler siegfähig sein.“

So oder so ist die Anspannung – da es in die entscheidende Phase der Gruppenspiele geht – riesig. Wobei Heineke betont: „Bei uns ist die Anspannung seit Spieltag eins am Anschlag.“ Die Aufregung vor dem und die Ungeduld auf das Duell am Sonntag sei im Training mit Händen zu greifen. Wobei es aus Sicht des Coaches „eine tolle Situation ist. Wir können in dieser Runde nur gewinnen – und diese positive Anspannung setzte viele Kräfte frei.“ Die körperliche Inanspruchnahme der Spieler sei, gerade nach der sehr langen Wettkampfpause vor dem Start der Aufstiegsrunde, nicht zu unterschätzen. „Das ist härter als gedacht“, findet Heineke. „Derzeit schleppt der eine oder andere Blessuren mit sich herum und ist zu Beginn der Woche nicht so frisch wie sonst.“ Aber: „Zum Wettkampf ist jeder bereit, alles herauszuholen.“ Zu verlockend ist die Aussicht, mit einem Heimsieg den wohl entscheidenden Schritt in Richtung Zwischenrunde zu machen.

Rund ums Spiel

TuS 04 Dansenberg ist ein Verein mit Zweitliga-Vergangenheit, allerdings ist dies fast 30 Jahre her. Zuletzt etablierte sich der Klub aus dem Stadtteil von Kaiserslautern in der Spitzengruppe der Dritten Liga. In den bisherigen Duellen mit dem HCOB gab’s wechselnde Gewinner. In der Punktspielrunde zählten die Pfälzer in der Staffel Mitte zu den Titelfavoriten. Ein Rückhalt ist Torwart Kevin Klier, der viele Jahre in der Bundesliga gespielt hat. Im Angriff nimmt Jan Claussen oft eine zentrale Rolle ein. Das Kreisläuferduo mit Sebastian Bösing und Nils Röller bietet Durchsetzungsvermögen. Zudem findet sich mit Luis Plymford Foege ein Spieler des TVB Stuttgart im Kader. Er wurde mit einem Zweifachspielrecht ausgestattet.

Erst vor zwei Wochen leiteten Lucas Hellbusch und Darnel Jansen aus Trebur und Geinsheim das Heimspiel des HCOB gegen Willstätt. Am Sonntag sind die Hessen schon wieder in der Gemeindehalle im Einsatz.

Die Partie kann im Internet live verfolgt werden. Auf Sportdeutschland.TV wird sie als Livestream übertragen. Wer zusehen will, braucht ein Tagesticket für 4,50 Euro.

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Erstellt:
7. Mai 2021, 06:00 Uhr

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