Fußball-EM der Frauen

Finale winkt: So viel Geld gibt es für die DFB-Frauen

Die Prämien und Gehälter im Frauenfußball sind deutlich gestiegen – an die Männer reichen sie dennoch nicht heran. Wie hoch sind die finanziellen Anreize für die DFB-Frauen?

Gibt es auch am Mittwoch Grund zum Jubel für die DFB-Frauen? Das EM-Halbfinale gegen Spanien steht an.

© Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Gibt es auch am Mittwoch Grund zum Jubel für die DFB-Frauen? Das EM-Halbfinale gegen Spanien steht an.

Von Michael Bosch

Die deutsche Frauen-Fußballnationalmannschaft hat die Chance auf das EM-Endspiel. In Zürich (21 Uhr/ARD) geht es an diesem Mittwoch gegen Spanien ums Finale. Im Laufe des Turniers ist die Aufmerksamkeit für die DFB-Frauen kontinuierlich gestiegen, das Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen Frankreich (7:6) verfolgten mehr als zehn Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Auch bei den restlichen Spielen verzeichneten die öffentlich-rechtlichen Sender zufriedenstellende Quoten – die die wachsende Begeisterung für Frauenfußball hierzulande unterstreichen.

120.000 Euro für den EM-Titel

Auch bei den Prämien und den Gehältern hat sich etwas getan, auch wenn sie bei Weitem noch nicht an die der Männer heranreichen. Aber: Die Prämien, die den deutschen Fußballerinnen winken, sind so hoch wie nie zuvor.

Der Deutsche Fußball-Bund hatte vor der EM in der Schweiz den finanziellen Anreiz für den Titel – und für das Erreichen der einzelnen Runden in der K.o.-Phase – deutlich nach oben geschraubt. Der Verband sprach von einer „signifikanten Erhöhung“ im Vergleich zur Euro 2022. Für den Fall, dass Deutschland ins Endspiel in Basel (27. Juli) einzieht, erhalten die Spielerinnen 90.000 Euro. Für den Titelgewinn gäbe es 120.000 Euro – doppelt so viel wie noch beim EM-Turnier vor drei Jahren. Bereits jetzt haben die deutschen Nationalspielerinnen 65.000 Euro sicher.

Trotz der Verdopplung bleiben die Unterschiede zu den Männern groß: Bei der letzten EM bekamen die DFB-Herren bereits 50.000 Euro für den Gruppensieg. Für den Titel wären 400.000 Euro fällig gewesen. Nach dem Viertelfinal-Aus gegen Spanien (1:2 n.V) erhielten sie immerhin 100.000 Euro – fast so viel wie die Frauen bei einem möglichen Titelgewinn.

Noch größer sind die Unterschiede in Sachen Gehalt, das die Spielerinnen von ihren Vereinen erhalten. Torhüterin Ann-Katrin Berger, die maßgeblich zum Halbfinaleinzug beitrug, soll in den USA geschätzt 250.000 Euro pro Jahr einstreichen, die bestbezahlte Spielerin im DFB-Kader soll Jule Brand sein (700.000 Euro im Jahr), die bei Olympique Lyon unter Vertrag steht.

Große Schere innerhalb der Frauen-Bundesliga

Im EM-Kader dürften sich aber noch einige Spielerinnen befinden, die auch deutlich weniger bekommen. Laut einem Bericht des DFB betrug das durchschnittliche Monatsgehalt in der Frauen-Bundesliga in der Spielzeit 2023/24 rund 4000 Euro – also etwa 48.000 Euro im Jahr. Doch auch dieser Wert zeigt nicht das komplette Bild: Viele Spielerinnen verdienen deutlich weniger, vor allem bei kleineren Vereinen.

In einer Umfrage der Sportschau aus dem Juli 2023 gaben 34 Prozent der befragten Spielerinnen an, dass sie höchsten 500 Euro brutto im Monat erhalten, 24 Prozent sogar gar kein Gehalt. Weitere 27 Prozent verdienen unter 2000 Euro, nur 13 Prozent liegen darüber.

 

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Erstellt:
23. Juli 2025, 15:30 Uhr

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